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Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln

Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln

Titel: Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Geiseln
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Außendarstellung des Unternehmens gibt es für uns nur eine Alternative. Wir müssen die fehlende Lieferung unverzüglich in die Produktion bekommen. Alle wissen, um was für einen seltenen Rohstoff es sich handelt. Wenn diese Partie nun wegen uns abhandenkommt, erleidet die Firma einen irreparablen Imageschaden.«
    Der Vorstandsvorsitzende nickte und schaute auf den Sicherheitsbeauftragten. »Theo, ich kenne Ihre Position. Erpressungen darf man nicht nachgeben, sonst gerät man in einen endlosen Sumpf. Aber in diesem Fall dürften wir es mit einer Ausnahmesituation zu tun haben.« Timo ging nervös um den Lieferwagen herum und wartete auf die Antwort von Roche.
    Was sollte er tun, wenn sie nicht zustimmten ? Wenn sie nicht glaubten, dass die Fracht tatsächlich in die Luft gesprengt würde? Wenn sie nicht bereit wären, das Lösegeld zu zahlen ? Womöglich beschlossen sie bei Roche, auf Risiko zu gehen und mit hohem Einsatz zu spielen. Genau dazu wurden Unternehmen, die Opfer einer Erpressung wurden, von TERA und anderen Polizeibehörden in der Regel als Allererstes ermuntert.
    Im Wald konnte man in einiger Entfernung die Handlampen der Polizisten erkennen, die das Gelände abriegelten. Navarro sprach am Straßenrand mit einem Kollegen und kam schließlich zu Timo zurück. Am Himmel dröhnte ein Hubschrauber. Kurz darauf fuhr der Suchscheinwerfer eines Hubschraubers durch den Wald und hielt schließlich bei Timo und dem Lieferwagen inne. Dann flog er weiter. Navarro trat neben Timo.
    »Du wirst sicher verstehen, dass wir bei deiner Aktion im Frachtzentrum kein Auge zudrücken können?«, sagte der Schwede. »Der Zweck heiligt nicht die Mittel, ein solches Signal darf man in einer westlichen Demokratie nicht geben, ganz gleich, um was für eine wichtige Sache es geht...«
    »Mir ist es egal, was hinterher passiert. Aber das hier ziehe ich bis zum Ende durch.«
    Sie schwiegen eine Weile. Timo sah die Scheinwerfer eines Autos näher kommen. Gleichzeitig klingelte sein Handy. Der Vorstandsvorsitzende von Roche werde sich in wenigen Augenblicken melden, teilte dessen Sekretärin mit. Timo hielt das Handy am Ohr und erwiderte Navarros Blick, aus dem man keine Schlussfolgerungen ziehen konnte. »Mr. Nortamo?«, fragte eine tiefe Männerstimme.
    »Am Apparat.«
    »Wir haben die Lage überprüft und Informationen erhalten, die Ihre Behauptungen bestätigen. Wir schicken einen unserer Leute nach Antwerpen, um die Diamanten zu holen. TERA wird sich an der Operation beteiligen, indem sie zwei Beamte von Brüssel nach Antwerpen fahren lässt.«
    Timo war nahe daran, vor Erleichterung einen Schrei auszustoßen. »Mit wem wird der Handel abgewickelt?«
    »Warum müssen Sie das wissen?«, fragte Debuilt, ohne seine Unfreundlichkeit zu kaschieren.
    »Vergessen Sie nicht, dass ich persönlich dafür verantwortlich bin, dass dem Lieferwagen, der hier vor mir steht, und der darin enthaltenen Ladung nichts passiert. Nur ich bekomme von der Gegenseite die Information, wohin und auf welche Weise die Diamanten transportiert werden sollen. Ich muss mich außerdem vergewissern, dass die Qualität der Diamanten stimmt und das Geschäft auch tatsächlich stattgefunden hat. Und ich muss an Ort und Stelle sein, wenn die Übergabe der Diamanten stattfindet.«
    »Trauen Sie uns nicht? Oder nicht einmal Ihrer eigenen Organisation, die schließlich an dem Ablauf beteiligt ist?«
    »Das Ganze ist an einem Punkt angelangt, an dem ich mich nur noch auf mich selbst verlasse.«
    Debuilt schwieg einen Moment, dann sagte er: »Der Diamantenkauf wird per Scheck bei Van der Huit in der Winterkonink-jestraate stattfinden. In etwa zwei Stunden.«
    Timo schaute auf das Display seines Handys. Er musste nach Arlanda zurück, und zwar schnell.
    Inzwischen hatten sich drei Männer zu Navarro gesellt, von denen zwei Polizeioveralls trugen.
    Noch bevor Navarro den Mund aufmachen konnte, sagte Timo: »Ich muss in zwei Stunden in Antwerpen sein. Und du darfst mir dabei helfen.«
    »Oho!« Navarro nahm den blutigen Pfropf aus seiner Nase. »Unser Finne hat die Stirn, Forderungen zu stellen. Zuerst machst du einen bewaffneten Überfall in Arlanda, dann schießt du auf Polizeifahrzeuge, dann misshandelst du einen Polizisten, und schließlich erwartest du auch noch Hilfe.«
    »Axel, du weißt, dass die Shikimisäure vernichtet wird, wenn die Geiselnehmer nicht bekommen, was sie verlangen. Außerdem wird ein Flugzeug voller Geiseln wer weiß wie leiden müssen. Der

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