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Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Titel: Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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die illegalen Methoden ans Tageslicht gekommen, und der Ermittlungsleiter und die gesamte Kommission wären ebenfalls dran gewesen. Der Verletzte erholte sich dann doch langsam, und es stellte sich heraus, dass er ebenfalls kein Gerichtsverfahren wollte, denn dabei wäre mit Sicherheit noch einiges enthüllt worden. Ich schied aus dem Polizeidienst aus und brach das Studium ab. Aber dafür hielt ich den Kontakt zu Kimmo.«
    Tero atmete tief durch, erleichtert, dass er endlich darüber sprach. »Ich gründete die Wachfirma. Kimmo lernte Sirje kennen und wollte solide werden. Aber mit seiner Vergangenheit fand er einfach keine Arbeit, zumal er auch schon mal kurz im Gefängnis gewesen war. Nur ich vertraute ihm.« »Das erklärt eine Menge Dinge, über die ich mich schon oft gewundert habe«, sagte Roni. »Aber wir müssen uns jetzt auf die Gegenwart konzentrieren. Wir müssen hier irgendwie raus.« »Es genügt nicht, nur von hier zu fliehen. Wir werden für den Rest unseres Lebens auf der Flucht sein müssen, bis ans Ende der Welt, wenn wir keinen Beweis für deine Unschuld in der Hand haben.«
    Im selben Augenblick erschrak Tero über einen Gedanken, der ihm in den Kopf schoss. »Hellevig weiß, dass wir in der Zelle sitzen ... Und er weiß, dass man uns die Sachen abgenommen hat...«
    Roni sprang auf. »Scheiße. Daran hätten wir früher denken müssen.« »Wir müssen etwas unternehmen. Wir haben auch weiterhin nichts zu verlieren.«
    Wachmann Mattson schlürfte den letzten Schluck Cola aus der Dose und hoffte, der Rest der Nacht würde friedlich über die Bühne gehen. Er musste an das außergewöhnliche Handgemenge im Nachtclub denken. Das Gespann, das jetzt in der Zelle saß, war nicht betrunken gewesen. Weder Vater noch Sohn hatten gestammelt oder gelallt, wie es bei der Zellen-Kundschaft üblich war. Trotzdem hatten sie auf die typische Art randaliert, wie Betrunkene. Alle Zeugenaussagen sprachen gegen sie.
    Mattson warf die Dose in den Abfalleimer. Vor allem der ältere Airas sah auch nicht so aus, als würde er statt Alkohol Drogen nehmen. Kaum hatte er das gedacht, sah Mattson das rote Licht über der Tür angehen. Es bedeutete, dass in der Zelle der Ruf-Knopf gedrückt wurde.
    Was wollten die beiden?
    Mattson ging zur Tür und spähte durch den Spion. Er sah den älteren der beiden Männer auf dem Bettrand sitzen. Der jüngere stand mitten in der Zelle. Mattson öffnete die Tür einen Spaltbreit.
    »Was ist?«
    »Wir würden gerne etwas sagen«, erklärte der ältere der beiden fügsam. »Nur zu.«
    »Ich möchte erzählen, was hier eigentlich los ist.« »Ich bin ganz Ohr«, sagte Mattson. Seine Neugier war geweckt.
    »Wir möchten mit dem Purser reden.« »Antrag abgelehnt«, sagte Mattson und wollte die Tür schließen.
    »Unsere Sachen müssen unbedingt in Sicherheit gebracht werden.« »Vorschrift ist Vorschrift. Die Sachen bleiben bei uns ...«
    Im selben Moment konnte Mattson gerade noch wahrnehmen, wie das Bein des jüngeren Mannes ausschwang und auf seinen Unterleib zuschnellte. Er spürte einen lähmenden Schmerz explodieren und fiel auf die Knie. Der ältere Mann setzte sich sofort erstaunlich behände in Bewegung. Mattson konnte das Knie des Mannes noch sehen, bevor es seinem Gesicht einen Schlag versetzte, dem pure Finsternis folgte.
49
    »Probieren wir den Nächsten«, sagte Tero leise und so ruhig wie möglich. Jeden Moment konnte jemand das Büro der Wachleute betreten. Die Wanduhr zeigte 03:22. Sie hatten den Wachmann unnötig hart angegangen, aber sie konnten sich keine Sentimentalitäten mehr leisten.
    Tero stand mit einem Schlüsselbund in der Hand vor dem grauen Metallschrank. Der erste Schlüssel passte nicht, der zweite auch nicht. Roni öffnete inzwischen die Fächer, die nicht abgeschlossen waren.
    Der vierte Schlüssel passte. Erleichtert nahm Tero den Plastikbeutel mit ihren Sachen aus dem Schrank. Doch gleich darauf sah er, dass etwas fehlte: der Umschlag mit der Kassette und das Handy mit Hellevigs Aussage. »Verflucht«, flüsterte Roni. »Wir sind zu spät...«
    In dem Moment ging die Tür auf, und ein zweiter Wachmann trat ein. Der Computerbildschirm leuchtete bläulich im Dunkel der frühen Morgenstunden. Draußen hatte der Wind nachgelassen, es war vollkommen still in der Wohnung. Kimmo studierte am Bildschirm den Lageplan des Südhafens, wo die Silja Symphony um zehn Uhr einlaufen würde. Er müsste eigentlich schlafen, aber er konnte nicht. Es war unmöglich. In seinem

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