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Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Titel: Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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steckte. »Vierhundert Meter nach der Halle eines Holzimprägnierungsbetriebs kommt ein Wegweiser nach Savela. Dort biegen wir ab«, gab Anatoli die Anweisungen von Oleg wieder. »Hundert Meter nach der Abzweigung geht dann links eine kleine Straße ab, auf der wir so lange fahren, bis wir an eine offene Stelle mit drei hohen Kiefern kommen. Dort halten wir an und warten auf weitere Anweisungen.« Hellevig sah in den Rückspiegel. »Airas ist nicht mehr zu sehen, er hat zumindest das Tempo gedrosselt.«
    »Hauptsache, er ist bei der Übergabe nicht in der Nähe«, sagte Steglitz scharf. »Danach locken wir ihn in die Falle.«
    »Und wenn er schon Kontakt mit der Polizei aufgenommen hat?«, fragte Nykvist.
    »Sie hätten sicherlich nicht zugelassen, dass er so lange an uns dranhängt«, stellte Hellevig fest. »Und ich habe hundertprozentiges Vertrauen in Railo.« »Allerdings holt der garantiert Erkundigungen in Stockholm ein «, sagte Anatoli. »Wo man ihm sagen wird, dass im Moment gar kein ZentechTransport läuft. Und eure ehemaligen Kollegen vom MUST werden auch nicht untätig bleiben.«
    »Mit Sicherheit wird man in Stockholm irgendwann auf Railos Anfrage antworten. Aber in Linköping haben sie das Fehlen der Komponenten eventuell noch nicht einmal bemerkt. Auf jeden Fall werden sie die Sache im möglichst kleinen Kreis halten.«
    »Das ist alles sinnlose Spekulation. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Übergabe«, sagte Steglitz. »Dieser Oleg ist vorsichtig. Er darf keinen Wind von irgendwelchen Problemen bekommen, vor allem darf er unter keinen Umständen die Finnen im Auto sehen.«
    Anatoli sah Steglitz spöttisch an. »Glaubst du wirklich, er wittert nicht schon längst Schwierigkeiten? Denkst du, die Geschichte von dem Batteriewechsel nehmen sie uns beim GRU ab?«
    »Hören wir endlich mit dem Geschwätz auf, und konzentrieren wir uns auf das Wesentliche. Deswegen sind wir schließlich hier«, knurrte Steglitz mit einem Kautabakpfriem unter der Oberlippe. »In ein paar Minuten dürfen die Finnen und die Schweden der Fracht hinterherjagen wie sie wollen. Allerdings glaube ich nicht, dass der GRU sie so leicht wieder hergeben wird.«
    Hellevig blickte erneut in den Spiegel. Airas wagte es jedenfalls nicht, ihnen in Sichtweite zu folgen.
    Auf der Straße waren jede Menge russischer Fahrzeuge unterwegs. Hellevig hatte für die Operation ein Auto mit finnischem Kennzeichen gewählt, und das war die richtige Entscheidung gewesen - ein in Schweden zugelassener Wagen wäre zu sehr aufgefallen. Anatoli war bei der Beschaffung des Wagens behilflich gewesen. Er hatte auch die Lagerhalle organisiert, wo die technischen Arbeiten durchgeführt worden waren. Am letzten Abend, kurz bevor der Vito nach Stockholm gebracht werden sollte, war eine Neugierige zu der Halle vorgedrungen. Das Mädchen hatte den Wagen gesehen, und es war keine Zeit mehr gewesen, ein neues Fahrzeug umzurüsten, weshalb es nur die andere Möglichkeit gegeben hatte.
61
    Tero beschleunigte wieder, nachdem vor ihm ein Holztransporter in einer leichten Kurve etwas abgebremst hatte. Die Scheibenwischer schwenkten in Intervallen über die Windschutzscheibe. Der Vito war nicht zu sehen. Tero schaltete mit pochendem Herzen einen Gang herunter, trat das Gaspedal durch und überholte den Lastwagen. Vor ihm tat sich eine lange, abwärtsführende Gerade auf. Abzweigungen hatte es länger nicht gegeben, der Vito konnte also nicht abgebogen sein.
    Plötzlich sah Tero das Fahrzeug weit vorne die Straße nach rechts verlassen. Er bremste stark und fragte sich, ob man ihn von dort aus gesehen haben konnte. Auf der kleinen Nebenstraße konnte er dem Van auf keinen Fall folgen, ohne bemerkt zu werden.
    Er tastete nach seinem Handy und rief Paatsama an. »Wo bleibt ihr?« Im Hintergrund hörte man großen Lärm. »Ich stelle hier die Fragen«, erwiderte Paatsama. »Wo sind Sie?«
    »Laut Navigator vierzehn Kilometer vor Lappeenranta, an einer Abfahrt nach rechts. Kleine Straße. Nach Savela. Der Vito ist dort abgebogen. Tut endlich was!«
    »Folgen Sie den Schweden immer noch?«
    »Nein, ich folge meinem Sohn. Worauf wartet ihr? Oder wollt ihr gar nichts unternehmen? Ist das SK >Bär< unterwegs?«
    »Wir sind in Aktion. Ich sitze im Hubschrauber. Bleiben Sie, wo Sie sind, wir landen gleich und kommen dann mit dem Auto zu Ihnen.«
    Hellevig fuhr langsam die immer schmalere und unebenere Straße entlang. Keiner im Auto sagte ein Wort. Es gab nichts zu sagen.
    Sie

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