Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Titel: Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
Vom Netzwerk:
stimmte. Valtteri war damit einmal gefahren beziehungsweise zweimal, wie Roni damals selbst gesagt hatte: zum ersten und zum letzten Mal. »Ihr Stiefbruder Valtteri?«, versicherte sich Rahnasto.
    Roni nickte. Der Mann hatte seine Hausaufgaben gemacht.
    »Wo war Valtteri an jenem Abend?«
    »Ich weiß nicht, was er treibt. Bei uns war er jedenfalls nicht.«
    »Könnte es sein, dass Valtteri sich an dem betreffenden Abend Ihr Auto geliehen hatte, ohne dass Sie es merkten?« »Möglich wäre das schon.« »Wer außer Ihrem Stiefbruder hätte den Wagen noch benutzen können?« »Weiß ich nicht. Er ist der Einzige, der einen Schlüssel zu unserem Haus hat.« Das war gelogen - gerade Valtteri hatte keinen Schlüssel. Er hatte mal einen gehabt, aber dann waren sie gezwungen gewesen, die Schlösser auszutauschen.
    »Kannten Valtteri und Julia sich?«
    »Soweit ich weiß, nicht. Jedenfalls nicht gut. Ein-, zweimal haben sie sich wahrscheinlich bei uns gesehen.« Der Polizist setzte sich aufrecht hin. »Wann haben Sie an Ihrem Wagen die Reifen gewechselt? Die BridgestoneReifen runter, die Michelin-Winterreifen drauf?«
    Roni rutschte bewusst nervös auf dem Stuhl hin und her. Er war die Antworten mehrmals mit seinem Vater durchgegangen. »Ich sollte jetzt vielleicht die Wahrheit sagen ...«
    »Aber unbedingt.«
    »Ich habe die Reifen nicht gewechselt.« »Wer dann?«
    Roni seufzte. »Mein Vater.« »Warum?«
    »Das weiß ich nicht. Fragen Sie ihn selbst.« »Wann ist Ihnen aufgefallen, dass die Reifen gewechselt worden sind?«
    »Am Dienstag. Ich bin zum Ostzentrum gefahren und habe sofort gemerkt, dass der Wagen anders auf der Straße lag. Ich habe sogar angehalten und nachgesehen.«
    »Wie haben Sie reagiert? Haben Sie sich gewundert?«
    »Natürlich. Ich habe meinen Vater angerufen und ihn gefragt, was da passiert ist.«
    »Was hat er geantwortet?«
    »Er hat gesagt, ich soll keine Fragen stellen. Die Winterreifen wären sowieso bald nötig.«
    »Und damit haben Sie sich zufriedengegeben?« Roni nickte.
    Rahnasto stellte weitere detaillierte Fragen, auf die Roni erschöpfend und ganz natürlich antwortete, jedenfalls seiner eigenen Meinung nach. Tero rechte im Garten Blätter zusammen und wartete darauf, dass Roni mit dem Taxi vom Polizeipräsidium nach Hause kam.
    Als hätten sie nicht schon genug Sorgen, dachte Tero im Hinblick auf Ronis Bemerkung, Marcus käme nach Finnland. Tero fragte sich, warum Marcus deswegen keinen Kontakt zu ihm aufgenommen hatte.
    Er nahm all seinen Mut zusammen, griff nach seinem Mobiltelefon und rief Marcus an. Er erreichte ihn am Flughafen von Malaga.
    »Ich fliege nach Stockholm und von dort weiter nach Helsinki«, sagte Marcus mit seiner tiefen, weichen Stimme. Er klang leicht gereizt. »Nur eine kurze Geschäftsreise, leider werden wir uns nicht treffen können. Aber ich werde wahrscheinlich in absehbarer Zeit noch einmal kommen, dann schaffen wir es vielleicht irgendwie, in deinem Wochenendhaus in die Sauna zu gehen.« Tero hörte das gern, denn von dem gemeinsamen Saunabesuch auf dem Land war bereits mehrmals die Rede gewesen.
    Ein Taxi bog auf das Grundstück ein. Tero lehnte den Rechen an die Wand und sah zu, wie Roni zahlte und aus dem Wagen stieg.
    »Wie ist es gelaufen?« »Wir reden drinnen.« Roni strahlte Unruhe aus. »Und?«, fragte Tero ungeduldig, sobald sie die Tür hinter sich zugemacht hatten. »Ich weiß es nicht.«
    »Was heißt, du weißt es nicht? Du wirst doch ...« »Ich weiß es nicht!« Ronis Schrei wurde von einem Poltern begleitet, weil er einen Schuh in die Ecke schleuderte.
    Tero verstummte und sah seinem Sohn hinterher, der in die Küche marschierte, Wasser in ein Glas laufen ließ und es mit wenigen Schlucken austrank. Anschließend leerte er sofort ein zweites Glas.
    Tero stand an der Küchentür und wartete.
    Roni stellte das Glas auf die Spüle. »Immerhin haben sie mich nicht gleich eingesperrt.«
    »Erzähl mir alles, solange du dich noch erinnerst. Jede Einzelheit. Kann sein, dass ich bald an die Reihe komme.«
    »Du wirst bald drankommen. Sehr bald, glaub mir. Und Valtteri ebenfalls ...« Teros Handy klingelte, er zog es aus der Tasche und blickte aufs Display. Ein Festnetzanschluss in Helsinki. Nachdem er sich geräuspert hatte, meldete er sich mit vollem Namen.
    Es wurde ein kurzes Gespräch: Kriminalhauptmeister Rahnasto lud ihn zur Vernehmung am nächsten Morgen um neun.
    Tero legte das Telefon auf den Tisch und straffte die Schultern. »Also

Weitere Kostenlose Bücher