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Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Titel: Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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die Dinge zu klären ... Ratet mal, ob es eingesetzt wurde?«
    Entgegen seinem Willen fing Tero an, sich für Toomas' Bericht zu interessieren. Roni schien es ähnlich zu gehen, er hörte vollkommen reglos zu. »Als die Pan-Am-Maschine damals explodierte und vor Lockerbie ins Meer stürzte, wurden über viertausendsechshundert Tauchgänge zu dem Wrack in vierzig Metern Tiefe unternommen. Die Estonia sank auf achtundfünfzig bis fündundachtzig Meter. Wie viele Tauchgänge wurden gemacht? Einer. Ein einziger offizieller Tauchgang, neun Wochen nach dem Sinken des Schiffes. Die Taucher, die daran beteiligt waren, wurden zu lebenslangem Stillschweigen verpflichtet. Warum?«
    Tero wurde unruhig, als die Rede auf Taucher kam.
    »Bei der Untersuchung der Pan-Am-Maschine wollte man das Wrack mit allen Mitteln erforschen. Bei der Estonia wollten die schwedischen Behörden die Untersuchung des Wracks mit allen Mitteln verhindern. Was ist der offizielle Grund dafür, dass sie das Wrack oder wenigstens die Opfer im Wrack nicht bergen >konnten    Da Toomas das Thema so wichtig war, schienen seine Kräfte zurückzukehren. »Um auch andere als nur die eigenen Taucher vom Wrack fernzuhalten, beschloss der schwedische Staat gegen den Willen der Angehörigen, die Toten nicht zu bergen, obwohl das technisch möglich gewesen wäre. Die Opfer der vor Hawaii gesunkenen Ehime Maru wurden aus einer Tiefe von sechshundertsiebzig Metern geborgen ... Da es keine Sachargumente gegen das Bergen der Ertrunkenen gab, mussten die schwedischen Behörden eine unwürdige und aggressive Kampagne starten, in der sie schilderten, in welcher Verfassung sich die Toten angeblich befanden und wie das Wrack stinken würde, wenn man es durch den Schärengürtel ans Festland transportierte.« Toomas' Stimme bebte vor Verachtung gegen die Schweden.
    »Die Angst vor weiteren Untersuchungen ließ die Schweden auf die Idee kommen, das Wrack mit Beton zu übergießen, angeblich um die Totenruhe zu sichern, zum ersten Mal in der Geschichte der Seefahrtskatastrophen. Sie haben es immerhin geschafft, Hunderte Tonnen Sand über das Schiff zu schütten ... Um etwas zu verbergen? Ein Loch im Rumpf?«
    »Vergeuden wir keine Zeit mit Spekulationen ...«
    »Erst auf die Forderungen der Bevölkerung hin wurde das wahnwitzige Betonprojekt abgebrochen. Nach wie vor könnte man jederzeit zu dem Wrack tauchen und es gründlich untersuchen, aber das wird nicht erlaubt. Gäbe es nichts zu verheimlichen, hätten längst neue Tauchgänge stattgefunden, um alle Spekulationen im Keim zu ersticken. Und die Schweigeverpflichtung der Taucher wäre aufgehoben worden.«
    »Ich verstehe absolut nicht, worauf du hinauswillst«, sagte Tero ungeduldig. »Ich für meinen Teil sage, dass ich volles Vertrauen in die finnischen Unfallforscher habe.«
    »Habe ich gesagt, dass ich ihnen nicht vertraue?«, fuhr Toomas ihn an. Sein Gesicht hatte wieder Farbe bekommen. »Bedauerlich und höchst seltsam ist es allerdings, dass kein einziger Finne bei dem einen offiziellen Tauchgang zum Wrack dabei gewesen ist. Warum nicht?« Toomas atmete aufgeregt. »Als zwei Personen, die über die Estonia schrieben, erwähnten, bei dem Tauchgang sei ein finnisches Mitglied der Kommission zugegen gewesen, verlangte das betreffende Mitglied in harschen Briefen die sofortige Korrektur dieser Aussage sowie eine Entschuldigung, gerade so, als wäre behauptet worden, der Mann wäre an schmutzigen Geschäften beteiligt gewesen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Dass es kein Wunder ist, wenn die Finnen ihre Hände in Unschuld waschen wollen, sobald es um die einzige offizielle Tauchmaßnahme geht. Sie war auch einfach zu dubios ... Börje Stenström, ein Abteilungsleiter der schwedischen Seefahrtsbehörde, warf ein Stück von der Bodenverriegelung des Visiers ins Meer zurück, nachdem Taucher es losgeschweißt und an die Oberfläche gebracht hatten. Weder die Untersuchungskommission noch eine sonstige Instanz mischte sich ein. Ist das Zerstören von Beweismitteln etwa kein Verbrechen? Gerade hinsichtlich der Visiertheorie wäre es von zentraler Bedeutung gewesen ... Genau deswegen wurde das Teil ja auch weggeworfen, denn es hätte vermutlich Schlüsse nahegelegt, die der Theorie geschadet hätten ...«
    Noch bevor Tero etwas sagen konnte, fuhr Toomas fort:

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