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Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Titel: Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Apotheke. Gehen Sie außen herum am Eingang C vorbei und dann ... Oder wenn Sie es eilig haben, kommen Sie doch einfach kurz mit.« Der junge Mann machte ein paar Schritte und deutete auf eine Stahltür. »Der direkte Weg führt durch den Personaltunnel. Sie gehen die Treppe hinunter und dann geradeaus. Mit dem Lift am Ende des Ganges ins Erdgeschoss, und dort weisen Schilder den Weg.«
    »Danke«, sagte Tero knapp. Er wollte nicht so viele Umstände machen, wagte es aber nicht, sich plötzlich anders zu entscheiden, da der Pfleger ihnen bereits die Stahltür aufschloss.
    Sie gingen die weiß gestrichene Betontreppe hinunter und kamen in einen langen, schwach beleuchteten Gang, in dem mehrere Krankenhausbetten an der Wand entlang standen. Eine Neonröhre mit Überspannung gab ein störendes sirrendes Geräusch von sich. Andere Leute waren nicht zu sehen. »Wir müssen herauskriegen, wer Julias Leiche gefunden hat und wann«, sagte Roni.
    »Selbstverständlich. Aber von wem erfahren wir das? Jedenfalls nicht von der Polizei, denn das ist eine für die Ermittlungen relevante Information. Das wissen nicht einmal Kimmo und Sirje unbedingt.«
    »Wenn der Mann, der bei Julia war, als ich zurückkam, nicht derselbe ist wie derjenige, der die Leiche fand, wenn Toomas tatsächlich recht hat...« »Ereifere dich nicht zu sehr«, sagte Tero in dem Versuch, seine eigenen Hoffnungen zu kaschieren. »Das alles könnte auch eines von Toomas' Spielchen sein. Er will, dass wir einen anderen für Julias Mörder halten, damit wir für ihn irgendwelche Nachforschungen anstellen ...«
    Hinter ihnen wurde eine Tür geöffnet. Automatisch drehten sie sich um. Weit hinten sahen sie eine Gestalt im weißen Kittel den Gang betreten und in ihre Richtung kommen.
    Roni senkte die Stimme. »Der schwedische Geheimdienst soll mit der Sache etwas zu tun haben? Sie sollen Julia wegen der Estonia umgebracht haben?« »Ich weiß, das klingt merkwürdig. Aber was in Lausanne passiert ist, war auch merkwürdig.«
    Tero hörte die Schritte in ihrem Rücken zielstrebig näher kommen. Er sagte nichts mehr und ging langsamer, um den Mann im weißen Kittel vorbeizulassen.
    Gerade als dessen Schritte auf seiner Höhe waren, spürte Tero einen plötzlichen Stich im Nacken. Er registrierte gerade noch Ronis verdutzte Miene, bevor alles um ihn herum schwarz wurde.
    Durch die Finsternis hindurch spürte Tero einen lähmenden, pochenden Schmerz vom Hinterkopf aus in den ganzen Körper ausstrahlen. Langsam öffnete er die Augen und begriff, dass er kurz das Bewusstsein verloren hatte. Gleich darauf sah er Roni neben sich auf dem Fußboden liegen. Dann schob sich ein Schatten vor das Deckenlicht, und jemand beugte sich über Tero. Ein Mann im weißen Kittel. Ein Arzt, dachte Tero.
    Aber der Mann schob die Hand in die Innentasche von Teros Jacke, wo sich die Kassette befand. Tero spannte mit extremer Anstrengung all seine Kraft an und packte den Mann am Handgelenk. Dieser schien von dem Widerstand überrascht zu sein. Tero erkannte ihn als den Englisch sprechenden Arzt, der kurz zuvor mit ihnen im Aufzug gewesen war. Er packte ihn auch mit der anderen Hand, winkelte die Knie an und trat mit beiden Beinen mit aller Kraft zu.
    Der Mann wurde gegen eines der leeren Betten geschleudert, das scheppernd gegen die Wand stieß. Tero versuchte aufzustehen, doch der schneidende Schmerz stoppte ihn.
    »Roni«, sagte er und kroch zu seinem Sohn. Mühsam kam er auf die Knie und versuchte, Roni, der auf dem Bauch lag, umzudrehen.
    Plötzlich registrierte er Bewegung hinter sich. Ein heftiger Tritt traf ihn in den Rücken. Er flog auf den Bauch, die Tüte mit der Kassette wurde aus der Jackentasche geschleudert und schlitterte einige Meter auf dem Boden entlang.
    Während er nach Atem rang, sah Tero den Mann im weißen Kittel an ihm vorbei zu der Kassette eilen.
    Der Mann bückte sich, um sie aufzuheben, da wurde Tero von überschäumender Wut erfasst. Er rappelte sich gewaltsam auf und warf sich mit seinem ganzen Gewicht von hinten auf den Mann, worauf sie beide auf den Boden stürzten.
    »Hilfe«, brüllte Tero. »Wir brauchen Hilfe!«
    Der Mann schlug mit der Faust nach Tero, der den anderen trotz des schneidenden Schmerzes und des Blutgeschmacks im Mund fest umklammert hielt. Der Mann drehte ihn schnell auf den Rücken und ging über Tero auf die Knie, ohne dass dieser den Griff an den Kleidern seines Gegners lockerte. »You idiot«, zischte der Mann durch die Zähne. »I could

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