Ren Dhark Sternendschungel Galaxis Band 1: Der goldene Planet
Kanadier war mit seinen 51 Jahren das
älteste Mitglied der Besatzung und handelte aufgrund seiner großen
Raumerfahrung entsprechend abgeklärt.
Wallis
zuckte zusammen, als es im Raum aufblitzte. Wo er eben noch einen der
Kegelraumer gesehen hatte, entstand eine kleine Sonne, die sich blitzschnell
ausbreitete und gleich wieder verlosch. Unwillkürlich fragte er sich, wie viele
Buccaneers ihr Leben verloren hatten, als schon das nächste Schiff der
Angreifer in einer heftigen Explosion verging.
»Schutzschirme
der Buccaneers sind uns unbekannt. Die Wirkungstreffer lassen Rückschlüsse
darauf zu, daß sie einem herkömmlichen Prallfeld zwar überlegen sind, aber
deutlich unter der Leistungsfähigkeit eines Kompaktfeldschirms liegen.«
Wallis
schaffte es nicht, seinen Blick von den Geschehnissen zu nehmen. Der Vorgang
war beinahe gespenstisch. Blaßgelbe Röhrenfelder griffen zu den Kegelraumern
hinüber, bevor es zu einer mächtigen Explosion kam.
Die
aus den Wuchtkanonen verschossenen, fünf Zentimeter durchmessenden
Tofiritkugeln wurden in diesen Röhrenfeldern ihrer Masse beraubt und von einem
Linearbeschleuniger exakt auf Lichtgeschwindigkeit gebracht. Sobald sie aus dem
Röhrenfeld austraten, erlangten sie ihre Masse und damit ihre Trägheit zurück.
Es gab keinen bekannten Schutzschirm, der gegen diese Waffe gefeit war.
Zu
sehen waren auch die Lichtfinger aus den Impulswaffen der Kartak. Wütend erwiderten
sie das Feuer, und trotz ihrer Wendigkeit steckte die Terence zahlreiche Treffer ein, die aber keinen Schaden
anrichteten.
»KFS
immer noch bei 96 Prozent und wieder steigend. Die Impulswaffen der Buccaneers
können unseren Schirm nicht knacken.«
Umgekehrt
stellten die Schirme der Kegelraumer gegen die Waffensysteme der Menschen
keinen ernsthaften Schutz dar. Mit einem kurzen Aufblitzen wurde ein weiteres
ihrer Schiffe in Stücke gerissen.
»Warum
geben die nicht endlich auf?« fragte Saam unbehaglich, der nach dem damaligen
Testflug der Iko-1 zum ersten Mal
mit eigenen Augen verfolgte, wozu seine Erfindung in der Lage war.
Er
hatte die Frage kaum gestellt, als die Meldung von der Ortung kam. »Die
Buccaneers ziehen sich zurück. Anscheinend haben sie die Nase voll.«
»Feuer
einstellen«, befahl Jackson, dem es widerstrebte, auf fliehende Gegner zu
schießen. »Waffensysteme bleiben in Bereitschaft. Vielleicht überlegen sie es
sich anders und kommen mit Verstärkung zurück.«
Wallis
atmete erleichtert auf, weil der Zwischenfall auch ohne Unterstützung durch die
TF glimpflich verlaufen war. Allerdings stellte die unterlassene Hilfeleistung
die künftigen Beziehungen zwischen Eden und Terra auf keine allzu gute Basis.
»Buccaneers
ändern den Kurs!« rief Sanet. »Sie steuern das Werksgelände an.«
Zu
früh gefreut , schoß es Wallis fatalistisch durch den Kopf. »Sie werden das
Prallfeld durchstoßen und das Werk zerstören. General, wir müssen etwas tun.
Verfolgen sie die Kegel!«
»Sinnlos«,
gab Jackson zurück. »Wenn die es darauf anlegen, vernichten sie unseren
Begleiter. Trotz unserer Überlegenheit kann die Terence nicht 27 Schiffe auf einmal in Schach halten. Bis wir
die alle ausgeschaltet haben, haben sie ihr Ziel längst erreicht.«
»Aber
irgend etwas müssen wir doch tun.« Hilflos starrte der Schiffseigner den
Befehlshaber der Streitkräfte von Eden an. Er war der Verzweiflung nahe und
wollte den General anfahren, es trotzdem zu versuchen. Im letzten Moment gewann
er seine Beherrschung zurück und preßte die Lippen aufeinander.
» Die
letzten werden die ersten sein «, zitierte der Kommandant sein
Lieblingsbuch, um Wallis zu beruhigen. »Es sieht zwar so aus, als ob wir im
Hintertreffen liegen, aber das kann sich rasch ändern, wenn wir den ersten
Schritt machen. Die große Buccaneer-Flotte anpeilen!«
Jackson
lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Nach nüchterner
Abwägung der bestehenden Optionen blieb nur eine Möglichkeit, das Werk noch zu
retten. Den Buccaneers mußte die Überlegenheit der Terence so eindringlich nahegebracht werden, daß sie keinen
Angriff auf die riesige Plattform wagten. »Transition einleiten, und dann
mitten hinein! Denn wie sagte schon Salomon: Wer Unrecht sät, wird Unheil
ernten! «
Dann
sprang die Terence und überwand
drei Lichttage in Nullzeit.
*
Energie-
und Massenortung erwachten zu hektischer Aktivität. Am Kontrollpunkt leuchteten
zahlreiche rote Warnlampen auf, als die Terence sich übergangslos in
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