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RENAS VERSPRECHEN (German Edition)

RENAS VERSPRECHEN (German Edition)

Titel: RENAS VERSPRECHEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rena Kornreich Gelissen , Heather Dune Macadam
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Emma uns. Wir heben einen nach dem anderen auf und balancieren sie auf unseren Armen, bis wir die volle Ladung haben.
    Mit pochenden Armen, die uns durch das Gewicht fast aus den Gelenken gerissen werden, gehen wir vorsichtig, um nicht zu stolpern. Die Schuhe behindern uns, rutschen unter unseren Fü ss en von einer Seite zur anderen. Es ist schon schwer genug, die Schuhe bei diesem Morast anzube halten, mit so vielen Zie gelsteinen im Arm können wir nicht einmal sehen, wohin wir gehen. Steine und dornige Zweige graben sich in unsere Füsse. Wenn wir einen Ziegel verlieren und aufheben wollen, fällt die ganze Ladung hinunter. Emma geht hinter uns her und treibt uns mit der Peitsche an.
    „Halt!“ Emma steht am Kessel und teilt unseren mittäg li chen Imbi ss aus. Hungrig schlürfen wir unsere Brühe. Es fällt schwer, langsam zu schlucken, denn der Magen sehnt sich nach mehr. Wir marschieren zurück aufs Feld. Dort schleppen wir für den Rest d es Tages Ziegelsteine, bis wir „Halt!“ hören.
    Wir nehmen an der Tür unser Brot in Empfang . Bilde ich e s mir ein, oder sind die Portionen für Danka und mich kleiner geworden? Die Schwester der Block ältesten ist ins L a ger gekommen, und Elza hat dafür gesorgt, da ss sie in unserem Block ist. Ich glaube, sie i ss t unser Brot.
    „ Ich werde mal ans Fenster gehen, und sehen, wes ich or ganisieren kann“ , sage ich Danka und gehe vor das Gebäude. Es ist ein neu erfundener Tauschhandel, und wa s ich mit den Männern von der anderen Seite des Zauns tausche, ist die schlichte Tatsache, da ss ich Polin bin. Sie h a ben Sehnsucht danach , sich mit Frauen ihres Landes zu unterhalten, und Danka und ich gehören zu den wenigen Polinnen im La ger; dies is t unser Vorteil gegenüber den slowakischen Mädchen, die kein Polnisch sprechen.
    „ Wie h eiss t du? “ Ich höre die Stimme eines Man aus dem anderen Fenster. Er klingt sympathisch.
    „ Rena. Ich bin mit meiner Schwester hier, und wir sind beide sehr hungrig.“
    „ Geh nach unten. Ic h werde dir etwas runterwerfen.“
    Ich warte und warte an der Tür, aber es fällt nichts neben die Treppe. Elza s Tür ist einen Spalt we it offen. Ich ha be Angst, von ihr fürs Dra ussen sein bestraft zu werden, weil ich sie vor ein paar Tagen a ngeschrien hebe. Etwas fä llt in den Schmutz. Ich werfe einen Blick auf den Wachturm. Die Wa che schaut in die andere Richtung. Ich s chiesse durch die Tür und packe mein Paket. Drinnen lehne ich mich atemlos gegen die Wand. Kaum zu begreifen, da ss ich für so eine Kleinigkeit mein Leben riskiere - man könnte mich für s o etwas Unbedeutendes wir ein Stück Brot, so gross wie meine Hand, töten.
     
    Vier Uhr morgens.
    „Raus! Raus!“
    Wir wälzen uns aus dem Bett und ziehen unsere Sandalen an. Wir teilen uns die Extraration Brot und essen sie schnell.
    „Marsch!“ Obwohl wir müde sind, versuchen wir aufrecht zu marschieren, wie man es uns beigebracht hat. „Marschieren!“ Den Kopf geradeaus marschieren wir im Gleichschritt, spiel en unsere Rolle als pflichtbewuss te Diener des Dritten Rei ches, doch da gibt es nichts, worauf wir stolz sein konnten. Wir haben ein zusätzliches St ück Brot organisiert; das bedeu tet viel für uns, ihnen bedeutet es nichts.
    „ Bil det eine Reihe quer übers Feld!“ Der Ziegelhaufen ist über Nacht nicht kleiner geworden. Wir stellen uns auf und fragen uns, was das nun wieder soll.
    „ Du stellst dich rechts neben mich“ , sage ich zu Danka.
    „Zu mir herdrehen!“ Schlurfend nehmen wir Haltung ein. Wir stehen etwa zehn Schrit te voneinander entfernt und warten. Die Befehle werden auf D eutsch gebrüllt Das Mädchen am Anfang der Reihe hebt einen Ziegelstein auf und wirft ihn dem Mädchen neben ihr zu, die ihn dann an die nächste wei tergibt. Die Peitsche knallt, als das Mädchen vorne sich die Spinnfäden aus der Stirn wischt und einen weiteren Zie gelstein auf hebt. Das Mädchen zu meiner Linken wirft mir den ersten Ziegelstein in die Hand. Sanft werfe ich ihn Danka zu und drehe mich gerade rechtzeiti g um, um den nächsten Stein auf zufangen. Vorne in der Re ihe hören wir die SS schreien: „Schnell! Schnell!“ Das Tempo nimmt zu, und es gibt kaum noch eine Pause zwischen dem Werfen zu unserer Nachbarin und dem Auffangen des nächsten Ziegelsteins. Nach zwanzig Durchgängen quillt Blut aus den Schnitten in meiner Hand. Die rau h en Kanten des gebrannten Tons schneiden in unsere Handflächen, übersäen sie mit Verletzungen. Danka

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