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Rendezvous im Hyde Park

Rendezvous im Hyde Park

Titel: Rendezvous im Hyde Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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nicht?"
    Louisa blinzelte. „Ich weiß nicht. Aber bestimmt gehört es sich nicht."
    „Zum Kuckuck damit. Tu es einfach für mich, bitte."
    „Also schön. Aber ich finde trotzdem, dass du ein recht merkwürdiges Benehmen an den Tag legst."
    Das konnte Annabel nicht bestreiten. Im Lauf des letzten Tages hatte sie einiges an den Tag gelegt, wovon das merkwürdige Benehmen wirklich noch das Geringste war.

    Fünf Minuten davor
    Wirklich eine Schande, dass du meinen Vetter geheiratet hast", murmelte Sebastian und lenkte Olivia um den riesigen Haufen Pferdeäpfel herum, den irgendwer wegzuräumen verabsäumt hatte. „Ich glaube, du könntest die vollkommene Frau sein."
    Olivia sah ihn mit perfekt gewölbten Brauen an. „Weil ich dich jeden Morgen bei uns frühstücken lasse?"
    „Ah, dem hättest du kein Ende bereiten können ", erwiderte Sebastian und schenkte ihr ein schiefes Grinsen. „Diese Gewohnheit war schon tief verwurzelt, bevor du überhaupt auf den Plan getreten bist."
    „Weil ich dich nicht ausgeschimpft habe, als du mit deinen Wurfpfeilen die Rückseite der Gästezimmertür durchlöchert hast?"
    „Das hat alles Edward gemacht. Ich ziele viel zu gut dafür."
    „Trotzdem, Sebastian, das Haus ist gemietet."
    „Ich weiß, ich weiß. Komisch, dass ihr es dieses Jahr noch behalten habt. Willst du nicht ein wenig weiter weg von deinen Eltern ziehen?"
    Nachdem Olivia Sebastians Cousin Harry geheiratet hatte, war sie zu ihm ins Haus gezogen, direkt neben dem Londoner Stadthaus ihrer Familie. Ihre junge Liebe hatte sich teilweise durch die Fenster hindurch entwickelt. Sebastian fand die Geschichte ziemlich reizend.
    „Ich mag meine Eltern", erklärte Olivia.
    Sebastian schüttelte den Kopf. „Eine Vorstellung, wie sie mir fremder nicht sein könnte."
    Olivia drehte sich einigermaßen überrascht zu ihm um.
    „Ich weiß, dass Harrys Eltern ein wenig ..." Sie schüttelte den Kopf. „Nun ja, egal. Aber ich hatte nicht gedacht, dass deine so schrecklich waren."
    „Sind sie auch nicht. Aber freiwillig würde ich keine Zeit mit ihnen verbringen wollen." Sebastian überlegte. „Vor allem nicht mit meinem Vater. Der ist schließlich tot."
    Olivia rollte mit den Augen. „Etwas an dieser Aussage würde sicher für einen Kirchenbann ausreichen."
    „Dafür ist es zu spät", murmelte Sebastian.
    „Ich glaube, du brauchst eine Frau", erklärte Olivia und musterte ihn kritisch.
    „Du läufst Gefahr, deinen Titel als perfekte Frau zu verlieren", warnte er sie.
    „Du hast mir nie verraten, womit ich mir den überhaupt verdient habe."
    „Vor allem durch deine Zurückhaltung, mit der du bisher davon abgesehen hast, mich zum Heiraten zu drängen."
    „Ich werde mich nicht entschuldigen."
    Er nickte. „Daneben schätze ich deine erhabene Weigerung, dich von irgendeiner meiner Bemerkungen schockieren zulassen."
    „ Oh, ich bin schockiert", sagte Olivia. „Ich verberge es nur gut."
    „Das taugt auch", erwiderte Sebastian.
    Sie gingen ein paar Augenblicke nebeneinander her, und dann sagte sie es noch einmal. „Du solltest wirklich heiraten, weißt du."
    „Habe ich dir irgendeinen Anhaltspunkt dafür gegeben, dass ich einer Heirat aus dem Weg gehe?"
    „Nun ja", meinte Olivia langsam, „bisher hast du dir noch keine Frau genommen ..."
    „Nur weil ich die vollkommene Frau noch nicht gefunden habe." Er lächelte ausdruckslos. „Harry hat dich leider zuerst entdeckt."
    „Ganz zu schweigen davon, dass du besser heiraten solltest, bevor dein Onkel einen neuen Erben zeugt."
    Sebastian wandte sich in gut gespieltem Schock zu ihr.
    „Aber Olivia Valentine, das ist ja richtig geldgierig."
    „Es stimmt aber doch."
    „Ich bin eine solche Spielernatur", erklärte Sebastian seufzend.

    „Allerdings!", rief Olivia aus, und das so aufgeregt, dass er beinahe Angst bekam. „Genau das bist du! Eine Spielernatur. Du liebst das Risiko. Du ..."
    „Du überwältigst mich ja förmlich mit Komplimenten."
    Olivia ignorierte ihn. „Du kannst mir glauben, alle jungen Damen würden dich deinem Onkel vorziehen."
    „Schon wieder Komplimente."
    „Aber wenn er einen Erben hat, bekommst du nichts. Gehen sie das Risiko mit dir ein? Für wen entscheiden sie sich, den attraktiven Spitzbuben, der vielleicht erben wird, oder den korpulenten Earl, der den Titel bereits innehat?"
    „Das ist die freundlichste Beschreibung meines Onkels, die ich je gehört habe."
    „Viele würden sich für den Spatz in der Hand entscheiden, aber einige

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