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Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Titel: Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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Sie trotzdem auf alles vorbereitet«, sagte er. »Wir schnappen uns jeder zwei Kisten und machen dann, dass wir hier wegkommen.«
    J ergriff zwei übereinandergestapelte Kisten. Ich hielt den Atem an, doch nichts geschah. Im Raum blieb alles still, und auch im Korridor war kein Alarm zu hören, lediglich das leise Summen der Maschine. Cormac und ich nahmen ebenfalls jeder zwei Kisten, doch ich hatte mich kaum aufgerichtet, als der Ärger losging.
    Als Erstes schwang die Tür von allein zu, und ich hörte deutlich, wie ein Riegel einrastete. Dann wurde das Summen mit einem Mal deutlich lauter.
    »Scheiße«, sagte J. »Sehen Sie sich die verdammten Wände an!«
    Ich tat wie geheißen. Die beiden Seitenwände bewegten sich langsam auf uns zu, und gleichzeitig öffneten sich in der glatten Oberfläche Hunderte von runden Öffnungen mit vielleicht fünf Zentimetern Durchmesser. Aus den entstandenen Löchern stachen mit einer tödlichen Endgültigkeit spitze Holzpfähle hervor. Es gab keine Möglichkeit, ihnen auszuweichen, auch nahe am Boden oder an der Decke nicht. Uns blieben vielleicht noch drei Minuten, bis Cormac und ich zu Staub zerfielen und aus J eine blutige Masse zerquetschten Fleisches wurde. Dass ich diese Welt im Gewand eines Saturday-Night-Live -Priesters verlassen würde, fügte dem Unrecht auch noch Hohn hinzu.
    J und ich sahen zur selben Zeit an die Decke. Die Tür schied als Fluchtmöglichkeit eindeutig aus, sie bestand aus solidem Stahl und war zudem fest verriegelt. Aber in der Decke verliefen Stromleitungen, die die Räume mit Licht versorgten. Wenn wir Glück hatten, gab es Dachsparren über der Decke, die genug Hohlraum schafften, um uns das Leben zu retten. Es war unsere einzige Chance. Ich machte den ersten Schritt, denn ich würde im Gegensatz zu J den Stromschlag einer Leitung aushalten. Ich stellte meine Kisten wieder ab und kletterte darauf. J stellte seine Kisten daneben, um mir eine größere Auftrittsfläche zu ermöglichen. Dann stieß er Cormac an, der wie versteinert auf die sich bewegenden Wände starrte – wie ein Reh in die Scheinwerfer eines sich nähernden Autos. Schnell stellte er seine Kisten ebenfalls auf den Boden. Nachdem ich sie erklommen hatte, reichte J mir einen Schraubenzieher aus seiner Ausrüstung. Ich löste die Schrauben der Lampe und riss sie aus der Decke, so dass sie an den Kabeln herunterhing, aber nicht ausging. Dann reichte J mir eine Brechstange. Die Wände mit den grausamen Pfählen kamen derweil immer näher. Panik stieg in mir auf. Ich schlug in die Rigipsplatte, bis ich ein Loch herausgebrochen hatte, das breiter war als meine Schultern. Oberhalb der Öffnung erkannte ich horizontale Kanthölzer und darüber einen vielleicht sechzig Zentimeter breiten Hohlraum. Das war nicht viel, reichte aber. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und entdeckte zwischen der Decke und dicken Lüftungsrohren aus Aluminium einen schmalen Tunnel, gerade breit genug zum Kriechen.
    »Schieb mich hoch!«, rief ich Cormac zu. Die Wände waren nur noch etwa zweieinhalb Meter voneinander entfernt. Die Zeit wurde langsam knapp. »Warten Sie!«, rief J. Er reichte mir eine Taschenlampe. Dann ergriff Cormac meine Beine und warf mich wie eine Primaballerina in die Höhe. Seine Ausbildung zum Tänzer rettete mir möglicherweise in diesem Moment das Leben. Ich schürfte mir zwar den Kopf an der schmalen Öffnung auf, warf mich aber trotzdem der Länge nach in die Dunkelheit. Dann knipste ich die Taschenlampe an und erkannte eine lange, schmale Laufplanke, die an den Lüftungsrohren entlangführte. Bevor ich wusste, wie mir geschah, drückte eine Kiste gegen meine Füße.
    »Was soll der Scheiß?«, rief ich.
    »Wir müssen sie mitnehmen! Wir schaffen mindestens drei.« Ich hörte, wie J mit Cormac diskutierte, der erwiderte: »Vergessen Sie die verdammten Kisten. Wir müssen hier raus – die Wände!«
    »Machen Sie schon! Los!«, schrie J, und zwei weitere Kisten drückten gegen meine Füße. Ich schlängelte mich tiefer in den Tunnel hinein und vernahm plötzlich ein Schlurfen.
    »Ich bin drin!«, rief Cormac hinter mir.
    »Was ist mit J?«, rief ich zurück, hektisch und außerstande, irgendetwas hinter mir zu erkennen.
    »Er hat die Wände mit dem Brecheisen aufgehalten. Es wird aber nicht lange gut gehen«, erwiderte Cormac. »Weiter! Schnell! Ich muss ihm Platz machen.«
    Auf Ellbogen und Knien wand ich mich so schnell wie möglich vorwärts, das Priestergewand verfluchend, das

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