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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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»Ich bin jeden Abend in einem Club.«
    »Aber das ist Arbeit«, rief Eve aus dem Schlafzimmer.
    »Das kannst du laut sagen.« Die Zunge zwischen den Zähnen studierte Mavis die auf dem Bildschirm erschienene Karte. »Vor ein paar Jahren noch hätte ich gesagt, Geldverdienen durch Singen ist die beste Masche der Welt, die allergrößte Gaunerei. Doch inzwischen hat sich herausgestellt, dass ich härter arbeite als je zu den Zeiten, in denen ich noch arglose Touristen aufs Kreuz gelegt habe. Willst du Frühlingsröllchen?«
    »Sicher. Aber du denkst doch wohl nicht daran, die Sache hinzuschmeißen?«
    Einen Moment lang traf Mavis schweigend ihre Auswahl. »Nein. Ich bin süchtig nach dem Applaus.« Großzügig ließ sie das Essen von ihrer Kreditkarte abbuchen. »Und da ich gerade einen neuen Vertrag bekommen habe, demzufolge ich zehn Prozent des abendlichen Eintritts kriege, bin ich inzwischen eine geradezu stinknormale Geschäftsfrau.«
    »Du bist ganz sicher niemals stinknormal«, widersprach Eve, als sie, in bequemen Jeans und einem Sweatshirt der New Yorker Polizei ins Wohnzimmer zurückkam.
    »Stimmt. Hast du noch was von dem Wein, den ich letztes Mal mitgebracht habe?«
    »Die zweite Flasche ist noch fast voll.« Da ihr dies als die beste Idee des ganzen Tages vorkam, machte sie einen Umweg durch die Küche und schenkte ihnen beiden ein. »Und, triffst du dich immer noch mit diesem Zahnarzt?«
    »Nein.« Mavis schlenderte in Richtung des Entertainment-Centers und suchte sich Musik aus. »Es wurde zu eng. Ich hatte ja nichts dagegen, dass er sich in meine Zähne verliebte, aber dann beschloss er, dass ihm das nicht genügte. Er wollte mich tatsächlich heiraten.«
    »Dieses Schwein.«
    »Man kann einfach niemandem trauen«, pflichtete ihr Mavis bei. »Und, wie gehen bei dir so die Geschäfte?«
    »Im Augenblick ist es ein bisschen viel.« Als es plötzlich klingelte, drehte sie sich um. »Das kann unmöglich schon das Abendessen sein.« Noch während sie das sagte, hörte sie, wie Mavis fröhlich auf ihren turmhohen Stöckelschuhen in Richtung der Tür trippelte. »Guck erst auf den Sicherheitsbildschirm«, sagte sie eilig und war selbst auf halbem Weg zur Tür, als Mavis einfach öffnete.
    Sie fluchte und griff nach ihrer Waffe, die sie natürlich zu Hause nicht trug. Dann jedoch sank ihr Adrenalinspiegel, als sie Mavis’ helles, flirtbereites Lachen hörte, wieder auf Normalstärke herab.
    Eve erkannte die Uniform des Lieferdientes und sah nichts als verlegene Freude in dem jugendlich frischen Gesicht des jungen Mannes, der Mavis das Päckchen überreichte.
    »Ich liebe Geschenke«, erklärte Mavis und flatterte mit ihren silbrigen Wimpern, als sich der Junge errötend abwandte. »Sind Sie etwa nicht Teil von dem Präsent?«
    »Lass den Jungen in Ruhe.« Kopfschüttelnd nahm Eve Mavis das Päckchen aus der Hand und schloss abermals die Tür.
    »In dem Alter sind sie wirklich süß.« Sie blies einen Kuss in Richtung des Sicherheitsbildschirmes und wandte sich fragend an die Freundin. »Weshalb bist du nur so nervös?«
    »Ich schätze, es liegt an dem Fall, an dem ich gerade arbeite.« Eher argwöhnisch als freudig beäugte sie das in Goldfolie und eine große Schleife gehüllte Paket. »Ich kann mir nicht vorstellen, wer mir etwas schicken würde.«
    »Es hängt eine Karte dran«, erklärte Mavis trocken. »Du könntest sie einfach lesen. Vielleicht wärst du dann ein wenig schlauer.«
    »Darauf wäre ich alleine nie gekommen.« Eve zog die Karte aus dem goldenen Umschlag.
     
    Roarke
     
    Mavis, die über Eves Schulter spähte, pfiff beinahe ehrfürchtig durch ihre Zähne. »Etwa der Roarke? Der unglaublich reiche, einzigartig attraktive, erotische und geheimnisvolle Roarke, dem ungefähr achtundzwanzig Prozent der Welt und aller Satelliten gehören?«
    Das Einzige, was Eve empfand, war heißer Ärger. »Er ist der einzige Roarke, den ich kenne.«
    »Du kennst ihn.« Mavis rollte mit ihren grün schattierten Augen. »Dallas, ich habe dich schrecklich unterschätzt. Erzähl mir alles ganz genau. Wie, wann, warum? Hast du mit ihm geschlafen? Sag mir, dass du mit ihm geschlafen hast, und dann erzähl mir bitte jede noch so winzige Kleinigkeit.«
    »Wir haben seit drei Jahren eine heimliche, leidenschaftliche Affäre und einen gemeinsamen Sohn, der auf der anderen Seite des Mondes von buddhistischen Mönchen erzogen wird.« Mit gerunzelter Stirn schüttelte Eve das kleine Päckchen. »Ich bitte dich, Mavis. Es

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