Rendezvous mit einem Mörder
sie an seinen Kleidern, ebenfalls in dem verzweifelten Verlangen, durch die feine Seide an sein Fleisch zu gelangen.
Er hatte eine Vision, wie er sie einfach auf den Boden warf und in sie hineinstieß, bis ihre Schreie ähnlich Gewehrschüssen von den Wänden widerhallten und er seinen Samen mit derselben Vehemenz verspritzte wie zuvor die imaginären Angreifer ihr Blut. Es wäre schnell, es wäre heiß – und dann wäre es vorbei.
Erschaudernd riss er sich von ihr los. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Lippen weich geschwollen, und in ihrem Hemd klaffte oberhalb der Schulter ein handbreiter Riss.
Ein von Gewalt erfüllter Raum, durchzogen von stinkenden Rauchschwaden, bestückt mit griffbereiten Waffen.
»Nicht hier.« Halb trug, halb zog er sie in Richtung Fahrstuhl, und als sich die Türen öffneten, hatte er bereits den zerfetzten Ärmel ihres Hemdes abgerissen, drückte sie, als sich die Türen wieder schlossen, gewaltsam gegen die Wand und nestelte ungeschickt an ihrem Holster. »Leg das verdammte Ding ab. Leg endlich das verdammte Ding ab.«
Sie löste den Verschluss, ließ das Holster an einer ihrer Hände baumeln und öffnete mit der anderen begierig die Knöpfe seines Hemdes. »Warum hast du so viel an?«
»Nächstes Mal werde ich weniger tragen.« Er riss ihr das kaputte Hemd vom Leib. Darunter trug sie ein dünnes, beinahe transparentes Unterhemd, unter dem ihre kleinen, festen Brüste und die bereits harten Nippel deutlich zu erkennen waren. Er legte seine Hände fest auf ihren Busen und bemerkte ihren plötzlich glasigen Blick. »Wo möchtest du berührt werden?«
»Du machst es schon ganz gut.« Sie musste sich mit einer Hand an der Wand abstützen, denn ihre Knie wurden weich.
Als sich die Türen wieder öffneten, waren sie kaum auseinander zu bringen, drehten sich wie betrunken umeinander, er nagte zart an ihrer Kehle, und sie ließ ihre Tasche und ihr Holster einfach fallen.
Dann erfasste sie das Zimmer: breite, hohe Fenster, breite, hohe Spiegel, überall gedämpfte Farben. Sie roch den Duft von Blumen und spürte den weichen Teppich unter ihren Füßen. Während sie versuchte, ihm die Hose auszuziehen, entdeckte sie mit einem Mal das Bett.
»Großer Gott.«
Es ähnelte einem riesigen, mitternachtsblauen, von reich geschnitztem Holz gesäumten See. Es stand auf einer Plattform unter einem in Richtung Himmel weisenden riesengroßen Fenster, und ihm gegenüber prasselte in einem Kamin aus mattgrünem Stein ein automatisches Holzfeuer.
»Hier schläfst du?«
»Ich habe nicht die Absicht, heute Nacht zu schlafen.«
Er drückte ihre Kinnlade wieder herauf und zog sie über die zwei Stufen in Richtung der überdimensionalen Schlafstätte.
»Ich muss um null siebenhundert wieder im Büro sein.«
»Halt die Klappe, Lieutenant.«
»In Ordnung.«
Mit einem halben Lachen rollte sie sich auf ihn und presste ihren Mund auf seine Lippen. Sie war erfüllt von einer wilden, kühnen Energie, konnte sich gar nicht schnell genug bewegen, konnte ihre Begierde gar nicht schnell genug befriedigen.
Sie kämpfte sich aus ihren Stiefeln, ließ ihn ihre Jeans von ihren Hüften schälen, und eine Woge der Freude wallte durch ihren Körper, als sie sein Stöhnen hörte. Es war allzu lange her, seit sie die Spannung und Hitze eines Männerkörpers unter sich gespürt – allzu lange her, seit sie das Bedürfnis danach verspürt hatte.
Nun jedoch empfand sie das glühende, drängende Verlangen nach Erfüllung. In dem Moment, als sie endlich beide unbekleidet waren, hätte sie sich am liebsten sofort auf ihn gesetzt und dieses Verlangen befriedigt. Er jedoch kehrte ihre Positionen um und erstickte ihre gedämpften Proteste mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss.
»Warum hast du es so eilig?«, murmelte er, ließ eine seiner Hände auf ihre Brust herabgleiten und sah ihr, während er ihren Nippel mit seinem Daumen köstlich quälte, reglos ins Gesicht. »Ich habe dich noch nicht mal richtig angucken können.«
»Ich will dich.«
»Ich weiß.« Er richtete sich auf, fuhr mit einer Hand von ihrer Schulter bis hinab auf ihren Schenkel und folgte der Bewegung mit den Augen. In seinen Lenden toste kochend heiß das Blut. »Lange, geschmeidige…« – er verstärkte leicht den Griff um ihre Brust – »und schlanke Glieder. Beinahe zerbrechlich. Wer hätte das gedacht?«
»Ich will dich in mir spüren.«
»Du willst nur einen Teil von meinem Körper in dir spüren«, grummelte er.
»Verdammt«, setzte sie
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