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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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hielt sich an dem Schmetterlingsnetz fest und schluckte. »Das ist nicht meiner.«
    Mrs Crescent runzelte die Stirn.
    »Er gehört Lady Grace.«
    »Natürlich«, warf Henry ein. Er schien ein Lachen zu unterdrücken, zog ein Taschentuch aus der Tasche, bückte sich und wickelte den Vibrator darin ein.
    »Ich stehe praktischen Dingen stets sehr aufgeschlossen gegenüber, aber das hier ist kaum von historischem Wert.« Mrs Crescent wandte sich Henry zu. »Es ist – es ist wohl …«
    »Ein Nackenmassagegerät.« Henry richtete sich mit dem eingewickelten Vibrator in den Händen wieder auf.
    »Ist es das?« Mrs Crescent wandte ihren Kopf zu Henry, um ihn anzusehen, doch Chloe konnte aufgrund des Biedermeierhuts, den ihre Anstandsdame trug, deren Gesichtsausdruck nicht sehen.
    »Einwandfrei!«
    »Nun ja, Sie sind der Arzt. Das Nackenmassagegerät sollte eingezogen werden.«
    Chloe streckte ihren behandschuhten Arm aus und stieß dabei das Schmetterlingsnetz um. »Nein!«
    Henry, der sich vor Lachen nicht mehr halten konnte, drehte seinen Kopf weg und tat so, als würde er husten. Die weißen Rosen hinter ihm bewegten sich im Wind hin und her wie kleine, weiße Kapitulationsfahnen. Vielleicht hätte sie den beiden davon erzählen sollen, was sie aus dem Zimmer von Grace hatte mitgehen lassen. Sie waren doch auf ihrer Seite, oder? Chloe öffnete den Mund, bereit, alles zuzugeben.
    Henry unterbrach sie. »Hier, Miss Parker. Nehmen Sie das Gerät.« Er hielt ihr den eingewickelten Vibrator hin.
    Das Grasstück zwischen ihnen schien nicht enden zu wollen. Ihre Wangen wurden rot.
    »Bringen Sie es zurück – zu Lady Grace natürlich.« Henry lächelte.
    »Und danach gehen Sie unverzüglich zur Schneiderin«, ermahnte sie Mrs Crescent.
    »Sie müssen mir glauben.« Chloe schaute ihm tief in die Augen. »Es gehört wirklich Grace.« Sie nahm das Ding in die Hand, immer noch unsicher, wie sie es halten sollte. Dann griff sie nach den Organzabändern ihrer Haube, hob diese vom Kopf, steckte den eingewickelten Vibrator hinein, reckte das Kinn, drückte ihren Rücken gerade, als würde sie ein Buch auf ihrem Kopf balancieren und machte sich auf in Richtung des französischen Gartens.
    Henry folgte ihr. »Miss Parker, ich muss schon sagen, es überrascht mich nicht, dass Sie mehr als nur eine Flause in Ihrem normalerweise behaubten Kopf haben.«
    Wusste er etwa um die Zigaretten und den MP 3-Player? Chloe beäugte die Haube, die in ihrer Hand auf- und abschwang. Nein, unmöglich, es war nichts davon zu sehen. Sie warf ihren Kopf in den Nacken und schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Das Haar fiel ihr über den verschwitzten Nacken auf die Schultern und in die Stirn. »Besser eine Flause im Kopf als gar nichts darin – so wie bei manch anderer Dame hier.«
    »Touché.« Henry lachte, und Chloe lächelte, selbst als sie geradeaus zur Schneiderin schaute, die in der Nähe des französischen Gartens auf sie wartete.
    Chloe schlug einen Bogen in Richtung Küchentür, wo eine Küchenmagd an einem Holztisch Fische ausnahm, deren schuppige Haut in der Sonne glänzte. Chloe hatte das Gefühl, sich bei dem Gestank gleich übergeben zu müssen.
    »Nicht durch den Dienstboteneingang, Miss Parker …«, rief Mrs Crescent in ihrem üblichen gereizten Tonfall. »Benutzen Sie mit der Schneiderin die Vordertür.«
    Sie musste an Henry vorbei, der sich höflich verbeugte, während sie die Schneiderin zum Vordereingang begleitete. Als der Diener die Türen hinter ihnen schloss, entschuldigte sich Chloe für einen Moment und verschwand nach oben in ihr Schlafgemach, noch bevor die verzweifelte Frau protestieren konnte. Sie versteckte den Vibrator, den MP 3-Player, die Zahnweißstreifen, die Kondome und die Zigaretten im Korb mit den Lappen neben ihrem Nachttopf. Nur die arme Kammerzofe musste diesen anfassen. Dann klingelte sie nach einem Diener, um Henry ihre Tiara bringen zu lassen.
    Schließlich stand Chloe im Salon auf einem gepolsterten Hocker, während die Schneiderin ihr Kleid absteckte. Die Satinvorhänge waren zurückgezogen und ließen für Chloe den Blick bis zu dem französischen Garten frei, wo fünf Jungen durch das schmiedeeiserne Tor in der östlichen Gartenmauer liefen. Sie trugen allesamt Kniebundhosen und eine Weste und wirkten, als seien sie geradewegs einem Kostümfilm entsprungen. Mrs Crescent hatte gewiss ihre Freude ob dieser historischen Genauigkeit.
    »Drehen Sie sich, bitte«, murmelte die Schneiderin erstickt, da

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