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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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zweihundert Jahren, im einundzwanzigsten Jahrhundert, werden mehr als die Hälfte der weltweit lebenden Amphibien vom Aussterben bedroht sein.«
    Ihm war tatsächlich nichts Besseres eingefallen, als in einem Moment wie diesem so etwas Pseudowissenschaftliches von sich zu geben? Sie setzte ihre Haube auf den Kopf, wandte sich dem Teich zu und nahm jetzt erst die vielen herumhüpfenden Frösche bewusst wahr. Sie betrachtete den Felsbrocken, hinter dem der dunkelhaarige, angebliche Sebastian mit seinen Hunden und dem Pferd aufgetaucht war, doch sie wagte es nicht, nach ihm zu fragen. Mr Wrightman würde dies zweifelsohne als sehr ungehörig erachten.
    Er griff nach ihrem Fächer und dem Sonnenschirm und reichte ihr beides.
    Seine zuvorkommende Art überraschte Chloe. Sie war bereits dabei, zu dem Fußweg zu eilen und schaute zurück, als er ihr noch etwas nachrief. Sie rief zurück: »Ich bin Ihnen sehr zu Dank verpflichtet, dass Sie dazu beitragen, die Gattung der Miss Parkers zu erhalten.«
    »Es ist mir ein Vergnügen, denn es ist eine Gattung, die wir nur sehr ungern verlieren wollen«, erwiderte er, band sein Pferd los und hatte sie schnell eingeholt.
    Die Worte sprudelten ihr über die Lippen wie ein Wasserfall: »Und ich entschuldige mich für meine heftige Reaktion auf die Egel. Ich mag es einfach nur nicht, unter die Lupe genommen zu werden. Aber … ich muss mich beeilen. Ich wollte keine Regeln brechen, ich musste mich bloß waschen.«
    »Ich verstehe. Es ist besser, Sie gehen alleine zurück. Und wenn Sie diesen Weg nehmen, sind Sie schneller wieder auf dem Anwesen von Bridesbridge.« Er zeigte auf die Nordseite des Anwesens. »Achten Sie auf den Ha-Ha! Sehen Sie ihn?«
    »Auf den was?«
    Sie wusste einiges über das Regency, doch das hier war für sie neu, und sie liebte es, ihr Wissen zu erweitern, wenngleich der Zeitpunkt jetzt nicht unbedingt der günstigste war.
    »Das ist eine ein Meter tiefe Senke im Boden, um die Schafe und Kühe davon abzuhalten, in den Gärten zu grasen. Der Ha-Ha wird durch eine Mauer und einen niedrigen Zaun verstärkt, der kaum zu sehen ist. Ich werde Ihnen alles darüber erzählen, wenn wir einmal mehr Zeit haben. Sie haben bestimmt kein Bedürfnis, in ihn hineinzufallen. Sehen Sie ihn jetzt?«
    Sie bejahte, wenngleich sie ihn nicht sehen konnte. Was sie aber sehen konnte, war, dass Mr Wrightman ein kenntnisreicher und fürsorglicher Mann war, und seine kleine Lektion hatte mehr als nur ihr Interesse geweckt. Es gefiel ihr, wie ihm das Haar ins Auge fiel, und sie hätte beinahe ihre Hand ausgestreckt, um es wegzuschieben.
    »Wenn Sie auf den Ha-Ha stoßen, befinden Sie sich auf dem Boden von Bridesbridge und in Sicherheit.« Er verbeugte sich. »Beeilen Sie sich!«
    Sie knickste, hob ihr Kleid, rannte über das Feld und blieb auf der Stelle stehen, als sie auf den Rand des Ha-Ha stieß, der einem Burggraben ähnelte. Eine Kuh schaute von der anderen Seite hoch und muhte. Chloe nahm Anlauf und sprang über den Graben. Mr Wrightman hatte sie gerettet.
    Genau wie Winthrop damals. So hatten sie sich kennengelernt. Sie war während einer Party auf einer Anlegestelle am Lake Michigan ins Wasser gefallen, und er war hinterhergesprungen, um sie zu retten. Sie erzählte ihm erst Monate danach, dass sie die zweitbeste Schwimmerin der Highschool-Mannschaft war.
    Sie schritt am Gemüsegarten von Bridesbridge vorbei, aus dem es intensiv nach Dill duftete. Das Geräusch lachender, in Gespräche vertiefter Frauen drang aus Richtung der Wasserpumpe, und sie blieb stehen, da diese nicht bemerken sollten, dass sie alleine unterwegs gewesen war. Doch ein Federball flog über das Gebüsch, und eine junge Frau in einem pastellfarbenen, gelben Kleid und gleichfarbiger Haube kam mit einem einfachen Federballschläger hinausgelaufen. Der Federball fiel fast auf Chloes Füße. Sie bückte sich, um ihn aufzuheben und der Frau zurückzugeben, die mindestens zehn Jahre jünger zu sein schien als sie.
    »Hier. Werfen Sie ihn zu mir herüber!«, sagte die Frau und hielt ihren Schläger hoch. In diesem Moment tauchte eine Kamerafrau aus dem Gebüsch auf.
    Chloe warf ihr den Federball zu, und die Frau schlug ihn hinterlistig über das Gebüsch, woraufhin noch mehr Gelächter erschallte.
    »Sie müssen die Erbin aus Amerika sein.« Sie wartete keine Antwort ab. »Ich bin Miss Julia Tripp.« Sie knickste kurz und übermütig.
    Chloes knickste zurück.
    »Kommen Sie und lernen Sie uns alle kennen!«
    Uns

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