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Rendezvous mit Rama

Rendezvous mit Rama

Titel: Rendezvous mit Rama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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von der Nabe hinunter per Schütten transportiert und dann zusammengesucht und ausgepackt werden musste. Manchmal hatten die Bremsschirme versagt und die Lieferung war gut einen Kilometer tief in der Ebene gelandet. Trotzdem hatten mehrere Besatzungsmitglieder um die Erlaubnis gebeten, solch eine Schlittenfahrt unternehmen zu dürfen. Norton hatte dies strikt verboten. Im Notfall musste er das wohl noch einmal überdenken.
    Nahezu die ganze Ausrüstung würde hier zurückbleiben, denn der anstrengende Rücktransport war einfach undenkbar-ja effektiv unmöglich. Manchmal überfiel den Commander fast etwas wie Schamgefühl, dass sie so viel menschlichen Müll an diesem seltsam fleckenlosen Ort zurücklassen würden. Und wenn sie endlich ganz weggehen würden, dann wollte er einen Teil ihrer kostbaren Zeit dafür opfern, dass alles ordentlich zurückgelassen würde. So unwahrscheinlich es sein mochte, aber vielleicht würde Rama Millionen Jahre später durch ein anderes Sonnensystem rasen und wieder Besucher bekommen. Dann sollten sie einen guten Eindruck von der Erde gewinnen.
    Jetzt allerdings sah er sich einem viel dringlicheren Problem gegenüber. In den letzten vierundzwanzig Stunden hatten ihn nahezu gleich lautende Botschaften von der Erde und vom Mars erreicht. Das schien ein merkwürdiger Zufall zu sein; möglicherweise hatten sich ja seine zwei Anvermählten beieinander ausgeweint, wie Frauen, die in sicherer Entfernung voneinander auf verschiedenen Planeten leben, mit ihrem Kummer gern tun. Ziemlich nachdrücklich hatten sie ihn daran erinnert, dass er - wenn er jetzt auch ein großer Held sei - immer noch Verantwortung seinen Familien gegenüber habe.
    Der Commander schnappte sich einen Faltstuhl und wanderte über die Lichtpfütze in das Dunkel hinaus, das das Camp umgab. Dies war die einzige Möglichkeit, einmal ungestört zu sein, außerdem konnte er abseits von dem Trubel besser nachdenken. Er kehrte dem organisierten Durcheinander bewusst den Rücken zu und begann in den Rekorder zu sprechen, der ihm um den Hals hing.
    »Original für persönliche Akte, Duplex an Mars und Erde. Hallo, Liebste -j a, ich weiß, ich war stinkfaul mit meinen Nachrichten, aber ich bin eine ganze Woche lang nicht im Schiff gewesen. Abgesehen von einer Notbesatzung kampieren wir alle innerhalb Ramas, am Fuß der Treppe, die wir Alpha getauft haben.
    Zurzeit habe ich drei Explorationstrupps draußen, die die Ebene absuchen, aber wir sind enttäuschend langsam vorangekommen, weil wir alles zu Fuß erledigen müssen. Wenn wir bloß irgendein Transportmittel hätten! Ich wäre schon selig über ein paar elektrische Fahrräder ... die wären fantastisch für die Arbeit hier.
    Du hast meinen Stabsoffizier, Commander Ernst, kennen gelernt ... « Er brach unsicher ab; Laura war einer seiner Frauen begegnet, aber welcher? Es war besser, das wegzulassen ...
    Er löschte den Satz und begann erneut:
    »Mein Stabsarzt, Commander Ernst, hatte die Führung der ersten Gruppe zum Ufer der Zylindrischen See, fünfzehn Kilometer von hier entfernt. Sie entdeckte, dass es sich um gefrorenes Wasser handelt, wie wir erwartet hatten - aber trinken würde man es wohl kaum. Dr. Ernst sagt, es sei eine wässrige organische Suppe, die Spuren von nahezu allen Kohlenstoffverbindungen enthält, die man sich nur vorstellen kann, ebenso Phosphate, Nitrate und Dutzende von Metallsalzen. Es gibt nicht das geringste Anzeichen von Leben - nicht mal irgendwelche abgestorbenen Mikroorganismen. Also wissen wir noch immer nichts über die Biochemie der Ramaner ... obwohl die vielleicht von der unseren gar nicht so grundlegend verschieden war.«
    Irgendetwas strich sacht über sein Haar (er war vor lauter Arbeit nicht dazugekommen, es schneiden zu lassen, und würde etwas unternehmen müssen, bevor er wieder einen Raumhelm aufsetzte...).
    »Du hast die Teles von Paris und den anderen Städten gesehen, die wir auf diesem Ufer des Meeres untersucht haben: London, Rom, Moskau. Man kann unmöglich glauben, dass sie gebaut worden sind, damit irgendwas in ihnen leben könnte. Paris wirkt wie ein Vorratslager für Riesen. London ist eine Ansammlung von Zylindern, die durch Rohre miteinander verbunden sind, die wiederum offenbar einer Art Pumpstation angeschlossen sind. Alles ist fest verschlossen, sodass sich nicht herausfinden lässt, was im Innern ist, wenn man nicht
    Sprengstoff oder Laserstrahlen einsetzt. Wir wollen dies nach Möglichkeit nicht tun, es sei denn, es geht

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