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Rendezvous mit Übermorgen

Rendezvous mit Übermorgen

Titel: Rendezvous mit Übermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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etwas zu verabreichen, was zum Auftreten von Appendizitissymptomen führen konnte. Aber würde sie so etwa ... dermaßen Unsauberes tun, nur um das gemeinsame Medienverwertungsprojekt nach Beendigung der Mission im Wert zu steigern?
    Wieder war Rama in Augenblicksschnelle von Licht erfüllt. Und es war wieder eine wahre Augenweide. Janos drehte sich langsam in alle Richtungen und betrachtete besonders die beiden Polschalen der gewaltigen Struktur. Im jetzt hell gleissenden Tageslicht beschloss er, sofort bei der nächsten sich ergebenden Gelegenheit mit Francesca zu sprechen.
    Seltsamerweise war es ausgerechnet Irina Turgenjew, die fragte. Die Kosmonauten hatten das Frühstück beinahe hinter sich. Dr. Brown und Admiral Heilmann hatten auch bereits den Tisch verlassen - zu einer weiteren endlos langwierigen Konferenzschaltung mit der ISA-Leitung. »Wo bleibt denn Dr. Takagishi?«, hatte Irina unschuldig gefragt. »Der ist doch der allerletzte von uns, meine ich, der für irgendwas zu spät kommt.«
    »Er muss seinen Weckruf überhört haben«, antwortete Janos Tabori und stieß den Klappstuhl vom Tisch ab. »Ich geh mal und schau nach ihm.«
    Verdutzt kam er eine Minute später zurück. »Der ist nicht bei sich, ich meine, in seinem Zelt.« Achselzuckend: »Vielleicht macht er einen Spaziergang.«
    Nicole des Jardins bekam sofort das Gefühl, als sacke ihr der Magen nach unten weg. Sie stand hastig auf und ließ ihr Frühstück stehen. »Wir sollten ihn suchen«, sagte sie, ohne ihre Besorgnis zu verbergen, »sonst fehlt er noch, wenn wir hier abziehen.«
    Alle anderen bemerkten, wie erregt Nicole war. »He, was ist denn los?«, fragte Richard Wakefield gutmütig. »Einer von unseren Weisen macht allein einen kleinen Morgenspaziergang, und unser Firmendoktor verfällt in Panik?« Er schaltete sein Funkgerät ein. »Hallo, Dr. Takagishi? Wo immer Sie sind ... Hier ist Wakefield. Könnten Sie uns bitte liebenswürdigerweise versichern, dass Sie okay sind, damit wir in Ruhe zu Ende frühstücken können!«
    Es folgte eine lange Stille. Alle wussten, es war absolut und unumgänglich Pflicht, jederzeit und überall den Kommunikator bei sich zu haben. Man konnte zwar den Sendekanal abschalten, aber die Eingangsfrequenz hatte man unter allen Umständen offen zuhalten.
    Dann schaltete sich Nicole mit einem dringlichen Unterton in der Stimme zu: »Takagishi-san! Sind Sie in Ordnung? Bitte antworten Sie!« In dem sich ausdehnenden Schweigen verdichtete sich das Gefühl in Nicoles Magen zu einem schweren Kloß. Etwas Schreckliches war ihrem Freund widerfahren.
    »Das habe ich Ihnen mittlerweile schon zweimal erklärt, Dr. Maxwell«, sagte David Brown verbittert. »Es hat überhaupt keinen Sinn, eine Teilevakuierung der Mannschaft vorzunehmen. Die Suche nach Dr. Takagishi kann am wirksamsten durch den Einsatz des gesamten Teams erfolgen. Und sobald wir ihn gefunden haben, verschwinden wir schleunigst aus Rama. Und um Ihre letzte Frage zu beantworten: Nein, es handelt sich nicht um eine Verschwörung der Besatzung, um den Evakuierungsbefehl zu umgehen!«
    Er wandte sich Admiral Heilmann zu und reichte ihm das Mikrophon. »Scheiße, Otto«, flüsterte er. »Reden Sie mal mit dieser hirnlosen Bürokreatur! Der denkt, er kann diese Mission besser leiten als wir hier, obwohl der hundert Millionen Kilometer entfernt ist.«
    »Dr. Maxwell? Hier Admiral Heilmann. Dr. Brown und ich sind uns vollkommen einig. Im Übrigen, angesichts der langen Verzögerung können wir es uns wirklich nicht erlauben, so hin und her zu diskutieren. Wir werden also genau nach unserem Plan fortfahren. Kosmonaut Tabori bleibt hier mit mir in Beta und verpackt das schwere Gerät - und natürlich den Bioten. Ich übernehme die Koordination der Suche. Brown, Sabatini und des Jardins überqueren das Eis nach New York, den wahrscheinlichsten Zielpunkt, falls der Professor sich aus freien Stücken entfernt hat. Wakefield, Turgenjew und Yamanaka nehmen die Suche nach ihm mit dem Hubschrauber auf.«
    Er schwieg kurz. »Es besteht nicht die Notwendigkeit, dass Sie sich mit Ihrer Antwort auf diese Nachricht beeilen. Die Suche ist bereits im Gang, bevor Ihre nächste Nachricht hier eintrifft.«
    In ihrer Unterkunft packte Nicole besonders sorgfältig ihre medizinische Bereitschaftstasche. Sie machte sich Vorwürfe, weil sie nicht vorhergesehen hatte, dass Takagishi versuchen würde, New York einen letzten Besuch abzustatten. Schon wieder ein Fehler, sagte sie sich. Jetzt

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