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Replay - Das zweite Spiel

Titel: Replay - Das zweite Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Grimwood
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unausgesprochenen und unbeantwortbaren Fragen, der bestürzend plötzliche und unerklärliche Erfolg … Das alles war mehr, als er problemlos verkraften konnte. »Wie auch immer«, sagte er, wandte den Blick ab und sah in Richtung des menschenleeren Empfangsraums, »es gibt noch eine ganze Reihe von Dingen, um die ich mich heute kümmern muss. Hab einen ganzen Haufen der neuen Bürorechner von Monroe bestellt, sie hätten schon vor zwei Tagen hier sein sollen. Wenn du es dir also eine Weile hier gemütlich machen willst, dich an den Raum gewöhnen …«
    »Schon gut, Frank, zieh nur los. Ich setz mich wirklich gern hier hin und denk eine Weile nach. Und nochmals danke. Du leistest hervorragende Arbeit - Partner.«
    Sie schüttelten sich die Hand, klopften sich gegenseitig mit befangener Kameradschaftlichkeit auf die Schultern. Dann verschwand er in Richtung der fast leeren Büros, und Jeff ließ sich vorsichtig in der sich entfaltenden Behaglichkeit des Barcelona-Sessels hinter dem Schreibtisch nieder.
    Es war alles so einfach gewesen, leichter noch, als er es sich vorgestellt hatte. Die Rennen, die Spiel-für-Spiel-Wiederholung der Baseballmeisterschaft … Mit der aus diesen todsicheren Wetten angesammelten riesigen Menge Kapitals gab es keine Grenze mehr für das, was er jetzt tun konnte, mit gleicher oder noch größerer Ruhe.
    Er hatte bereits damit begonnen, die Aktienkurse zu studieren, zu repetieren, was er von der zukünftigen Welt wusste, und auf der Basis dieses Wissens die gegenwärtige Marktsituation zu extrapolieren. Er konnte sich nicht an jedes Nachlassen beziehungsweise Anziehen der Wirtschaft während all dieser Jahre erinnern, doch er war überzeugt davon, dass er über einen ausreichenden allgemeinen Überblick verfügte, um die kleineren Rezessionen und Rückschläge außer Acht lassen zu können.
    Einige Investitionen lagen auf der Hand: IBM, Xerox, Polaroid. Andere erforderten ein wenig mehr Nachdenken, um in seinem Kopf die sozialen Veränderungen, die bereits im Entstehen begriffen waren oder bald eintreten würden, mit den Firmen zu verknüpfen, die von diesen Veränderungen profitieren würden. Der Rest der Dekade, wusste er, würde eine Zeit allgemeinen Wohlstands sein, in der die Amerikaner ausgedehnte Geschäfts- und Vergnügungsreisen unternahmen - die Future Inc. musste also stark in Hotels und Fluggesellschaften investieren. Desgleichen stand Boeing vor seinem langen Aufschwung, auch wenn das weltberühmte SST-Programm bald eingestellt werden würde; die 727 und 747, beide noch nicht angekündigt, würden die wichtigsten kommerziellen Flugzeuge der nächsten fünfundzwanzig Jahre werden. Andere Raumfahrtfirmen würden Erfolge und Misserfolge erleben, und Jeff hatte das sichere Gefühl, durch behutsames Nachforschen seiner Erinnerung daran, welche von ihnen mit den lukrativsten Aufträgen des Apollo-Programms bedacht worden waren und schließlich die Spaceshuttle-Flotte bauen würden, auf die Sprünge helfen zu können.
    Er blickte zum Hudson hinunter. Auf den Straßen herrschte dichter Verkehr. Die japanische Autoinvasion würde noch einige Zeit auf sich warten lassen, wie er an jenem ersten Tag bemerkt hatte, und Amerikas Liebe zu großen Wagen befand sich auf ihrem Höhepunkt; es könnte nicht schaden, eine Million oder so in Chrysler, GM und Ford zu stecken. RCA wäre vermutlich ebenfalls eine gute kurzfristige Wahl, da das Farbfernsehen im Begriff war, allgemeiner Standard zu werden, und es würden noch etliche Jahre vergehen, bis Sony massiv in den Markt einbrechen würde.
    Jeff schloss die Augen, ihm war schwindelig von all den Möglichkeiten. Die monatlichen Finanzengpässe, unter denen er einmal gelitten hatte, und der lebenslange Frust in Stellungen mit zu viel Verantwortung und zu wenig Bezahlung gehörten jetzt nicht nur der Vergangenheit, sondern auch einer Zukunft an, die nie eintreffen würde. Wen scherte es, wie es dazu gekommen war? Er war jung, er war reich, und schon bald würde er noch viel reicher sein. Er hatte nicht den Wunsch, etwas daran zu ändern oder auch nur infrage zu stellen, geschweige denn in jene andere Realität zurückzukehren, in der er gelebt oder die er sich ausgedacht hatte. Jetzt konnte er alles haben, was er sich je gewünscht hatte, und außerdem hatte er die Zeit und Energie, das alles zu genießen.
    »… entweder der republikanische Kandidat Goldwater oder Rockefeller. Es ist unwahrscheinlich, dass der Baker-Skandal größere Auswirkungen

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