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Rescue me - Ganz nah am Abgrund

Rescue me - Ganz nah am Abgrund

Titel: Rescue me - Ganz nah am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koch
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zu küssen, wich er mir aus.
    Bereute er, was wir getan hatten?
    Ich spürte, wie mein Herz aus dem Takt geriet. War es doch nur eine Art Experiment für ihn gewesen? So nach dem Motto: Mal sehen, wie sich Schwul sein so anfühlt, und da Tyler ja gerade verfügbar ist, kann ich es an ihm ausprobieren?
    War es so? Sah er nur ein Versuchskaninchen in mir?
    Ich wusste, ich liebte ihn. Von ihm wusste ich nur, dass er mich mochte. Sehr sogar.
    War das alles?
    Bei Gina war mir egal gewesen, ob sie mich mochte. Sie hatte mich gewollt, als eine weitere Kerbe in ihrem Bettpfosten. Hatte mich gleich beim ersten Date in ihr Bett geschleift, in welches ich mich willig hatte schleifen lassen. Und es war – na ja – es war wohl okay gewesen. Mich hatte es jetzt nicht so sonderlich angemacht. Ein paar Augenblicke heißes Vorspiel ihrerseits, ein paar Minuten heftiges Gerammel meinerseits. Fertig. Ich hatte mein Bestes gegeben und Gina hatte sich nicht beklagt. Im Gegenteil.
    Doch bei dem Gedanken, irgendwann mal Sex mit Ryan zu haben, wurde es mir in der Kehle eng. Und nicht nur da, stellte ich umgehend fest und zog die Knie an. Wie es sich anfühlen mochte, wenn ich wirklich in Ryan eindringen würde, vermochte ich mir nicht mal annähernd vorzustellen. Es war alles viel zu nebulös. Viel zu diffus.
    Aber allein der Gedanke daran, dass ich es tat, ließ mich echt affig werden.
    Ich biss die Zähne zusammen, als das Ziehen in meinen Lenden immer schlimmer wurde. Unauffällig linste ich zwischen meine Beine. Die Beule war nicht zu übersehen. Erfolglos versuchte ich, mich mit Gedanken an Winterkälte abzukühlen. Dachte an Eisberge in der Arktis und veranstaltete Schneeballschlachten mit den Eskimos.
    Vergeblich!
    Diesem Ständer würde ich nur mit Handarbeit beikommen. Sollte ich hineingehen?
    Ich war ziemlich mit meinem kleinen Problem beschäftigt, und so bekam ich kaum mit, wie Brads Pick-up samt Trailer an mir vorbeirollte. Erst als Ryan sich neben mir ins Gras warf, registrierte ich es. Wir beide waren alleine.
    „Was ist mit dir?“, fragte Ryan, legte den Kopf schief und musterte mich ausgiebig.
    „Nichts.“
    „Nichts? Dafür schaust du aber ganz schön komisch aus der Wäsche.“
    Ich beschloss, alles auf eine Karte zu setzen und streckte ihm die Hand hin. „Hilf mir auf.“
    Ryan erhob sich und zog mich hoch. Ich hielt seine Hand fest und drückte sie gegen meine Erektion. Rieb seine Knöchel darüber. So. Das war eindeutig genug. Wenn er jetzt die Flucht ergriff, dann würde ich endgültig Bescheid wissen.
    „Oh.“ Überrascht riss er die Augen auf, dann begann es, übermütig darin zu funkeln.
    „Ja. Oh.“
    „Dagegen müssen wir etwas unternehmen, richtig?“ Er lächelte verschmitzt und lief die Einfahrt hoch, hinein ins Halbdunkel der Garage.
    „Komm und fang mich!“, rief er, drehte sich zu mir um und tat, als liefere er mir einen heißen Strip. Wackelte mit den Hüften, berührte sich, strich mit den Händen über die Brust, den Schritt. Dann hob er kurz sein Shirt, wobei ich seinen nackten Bauch sehen konnte. Dabei trällerte er etwas. Es erinnerte dank seiner Unmusikalität nur ganz entfernt an Marilyns berühmtes ‚Boop-boop-a-doop!‘

 
Einundzwanzig
    Tyler stolperte hinter ihm her, wohl nicht ganz sicher, was er hier abzog.
    „Was … Was hast du vor?“, erkundigte er sich, während er breitbeinig wie ein alter Seemann die Einfahrt hoch gewankt kam. Ryan konnte den Ständer sehen, der sich prall und groß in Tylers Jeans abzeichnete. Ein Anblick, der ihn nicht kalt ließ.
    „Machst du etwa einen auf Go-go-Girl?“, fragte Tyler heiser und blieb stehen.
    „Vielleicht?“ Ryan war bis zum Sofa zurückgewichen und ließ sich darauf nieder. „Mach die Garage zu.“
    Er gehorchte sofort, kam herein, drückte auf den Schalter und das große Tor rumpelte herab. Durch die kleinen seitlichen Fenster kam gerade soviel Licht, um gut sehen zu können, was der andere tat.
    Aufreizend langsam zog Ryan sich sein Shirt über den Kopf, ließ es ein paar Mal um seine Hand kreisen, bevor er es Tyler entgegen warf. Der pflückte es von seiner Schulter, während er sich auf die Polster kniete.
    „Komm her“, bat er leise und streckte die Hand nach ihm aus.
    Langsam pirschte Tyler sich an, wie ein Raubtier. Mit dem Shirt in der Hand. Sein Gesicht, zum Teil von den langen Haaren verborgen, lag im Halbdunkel, es war nicht zu erkennen, was er dachte.
    Sein Puls dröhnte ihm in den Ohren. Die letzten zwei Tage war

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