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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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etwa von mir? Mir wurde ganz flau im Magen.
    Was mache ich eigentlich hier? Da, wo die Dornen mich erwischt hatten, brannte der Knöchel wie Feuer, und das Blut rauschte mir so laut in den Ohren, dass ich kaum etwas hören konnte. Ob uns noch genug Zeit blieb, in unsere Welt zurückzukehren, bevor die kleinen Monster über uns herfielen? Denn genau darauf schienen sie es abgesehen zu haben.
    „Mmh, riechen die lecker!“, zischte der Hinterste und stieß ein schrilles Lachen aus. „Ob sie schon mal einen Hellion geküsst haben?“ Seine Zähne klackerten metallisch aufeinander. „Oder Dämonenatem verströmen?“
    Schritt für Schritt wichen wir vor ihnen zurück. Selbst Todd wollte offenbar kein Risiko eingehen.
    „Nein“, sagte der Vorderste. „Die sind clean.“
    „Schade“, zwitscherte der Zweite, machte auf dem nackten Absatz kehrt und lief zusammen mit dem dritten Wesen zurück zum Stadion.
    Nachdem die Gefahr um zwei Drittel geschrumpft war, beruhigte sich mein Herzschlag ein wenig. Der dritte Unhold ließ sich aber nicht so schnell verscheuchen. Er musterte mich eingehend und schnüffelte mit bebenden Nasenflügeln. „Fremd.“ Sein linker Arm zuckte unkontrolliert, so als wolle er sich vom Körper losreißen; dann begann der rechte Fuß zu wackeln. Das Monster brauchte dringend einen Schuss; erst dann würde es die Kontrolle über seinen Körper zurückgewinnen.
    „Ihr gehört hier nicht hin, Menschlein.“ Mit zuckenden Mundwinkeln trat das Wesen näher. Trotz des Entzugs konnte es noch klar denken und reden – im Gegensatz zu seinen Freunden. „Bleibt ruhig hier, dann werdet ihr mit Sicherheit von etwas noch Größerem aufgefressen.“
    „Wir sind keine …“ Ich brach ab, als Nash meine Hand drückte. „Wir suchen einen Hellion“, sagte ich stattdessen.
    Nash verdrehte die Augen. Offenbar hielt er das für kein gutes Thema.
    Doch zu meiner Überraschung erwiderte das Ungeheuer wehmütig: „Tun wir das nicht alle?“
    Natürlich. Er war süchtig nach Dämonenatem – was lag da näher, als nach einem Dämon zu suchen? „Äh, ich meine, wir suchen einen bestimmten Hellion“, sagte ich versuchsweise. Diesmal war es Todd, der meine Hand quetschte, aber ich beachtete ihn nicht. Hätte der Unhold uns beißen wollen, hätte er es schon längst getan. „Kennst du einen Dämon, der sich von Habsucht ernährt?“
    Die gelben Augen des Monsters leuchteten auf. „Oh ja, Habsucht …“, hauchte es. „Mein Lieblingsgeschmack!“
    Der letzte Rest meiner Angst verflog, und ich spürte ein aufgeregtes Kribbeln im Bauch. Der Kleine kannte den Hellion der Habsucht, oder zumindest einen von ihnen. Ich wagte mich einen Schritt nach vorne und kämpfte gegen den Impuls, mich zu der Gestalt hinabzubeugen. Nash hielt meine Hand weiterhin umklammert. „Kannst du uns sagen, wo wir diesen Hellion finden?“
    „Das kann ich.“ Die Kreatur wackelte mit ihrem kahlen, knolligen Kopf, auf dem im roten Schein des Mondes ein Netz dicker Adern hervortrat. „Aber das kostet dich was.“
    Ich runzelte die Stirn. „Ich habe nicht viel Geld. Höchstens fünfzig …“
    „Kaylee …“, sagte Nash warnend, als ich in der Hosentasche nach dem Geld kramte.
    „Behaltet euer wertloses Papiergeld!“, fauchte das Ungeheuer und fletschte rasiermesserscharfe Zähne. „Ich sage euch, wo ihr den Hellion findet – im Tausch gegen eine Dosis seines Atems. Zahlbar im Voraus.“
    „Wie bitte?“ Ich spürte, wie mir vor Zorn das Blut ins Gesicht schoss.
    „Lass uns abhauen!“ Todd zerrte an meinem Arm. „Nein!“, entgegnete ich mit unverhohlener Wut. So schnell gab ich nicht auf. „Wenn wir wüssten, wo Dämonenatem zu bekommen ist, würden wir dich kaum um Hilfe bitten!“, sagte ich erbost. Das kleine Monster blinzelte mich ungerührt an. Ihm war offenbar völlig egal, wie ich an die Bezahlung herankam. Mit Logik kam ich hier also nicht weiter.
    Dann kam mir die rettende Idee. „Sagen wir, in einer Stunde?“ Ich verzog die Lippen zu einem, wie ich hoffte, durchtriebenen Lächeln.
    Das kleine Monster nickte erwartungsvoll. „Ich warte hier.
    Eine Stunde. Unterweltszeit!“, fügte es hinzu.
    „Abgemacht!“ Lächelnd drehte ich mich um und ließ das Monster einfach stehen. Mit den Jungs im Schlepptau lief ich zum Auto zurück, wobei ich darauf achtete, nicht von etwas Giftigem gepackt oder gefressen zu werden. Nash und Todd hatten recht. Wenn ich nicht aufpasste, würde mich diese unheimliche Welt mit einem Happs

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