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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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noch nie so getanzt, und Jevs Fähigkeiten überraschten mich. Street Dancing hätte ich mir vorstellen können, aber nicht dies hier. Die Art, wie er tanzte, erinnerte mich an eine andere Zeit und einen anderen Ort. Er war selbstsicher und elegant … lässig und sexy.
    »Denkst du, sie glauben, ein Typ in geschmacklosen Lederklamotten würde so tanzen?«, spöttelte ich, als er mich in seinen Arm zurückwirbelte.
    »Mach nur so weiter, dann stecke ich dich in die Lederhosen.« Er lächelte nicht, aber ich nahm einen belustigten Unterton wahr. Schön, dass wenigstens einer von uns beiden etwas an unserer Lage irgendwie lustig fand.
    »Wie ist das mit der Trance? Ist es wie ein Zauber?«
    »Es ist komplizierter, aber das Ergebnis ist dasselbe.«
    »Könntest du es mir beibringen?«
    »Wenn ich dir alles beibringen wollte, was ich weiß, dann müssten wir ziemlich viel Zeit zusammen verbringen.«
    Unsicher, ob das ein Vorschlag in irgendeiner Richtung war, sagte ich: »Ich bin mir sicher, wir könnten … professionell bleiben.«
    »Sprich für dich selbst«, sagte er in demselben gleichförmigen Ton, der es so schwermachte, seine Absichten zu erraten.
    Seine Hand lag auf meinem Rücken, hielt mich an ihn gepresst, und ich bemerkte, dass ich nervöser war, als ich anfangs gedacht hatte. Ich ertappte mich dabei, wie ich mich fragte, ob die Verbindung zwischen uns vorher schon so geladen gewesen war. Hatte es sich immer schon so angefühlt, als spielte ich mit dem Feuer, wenn ich ihm nahe war? Warm und hell, intensiv und gefährlich?
    Um zu verhindern, dass unser Gespräch weiter in so unbequeme Gefilde abdriftete, legte ich meinen Kopf an seine Brust, obwohl ich wusste, dass das nicht ungefährlich war. Nichts an ihm fühlte sich sicher an. Mein ganzer Körper summte unter seiner Berührung, ein völlig fremdes und fesselndes Gefühl. Der vernünftige Teil von mir wollte meine Gefühle analysieren, meine Reaktion auf Jev überdenken und sie verkomplizieren. Aber ein eher körperlicher und unmittelbarer Teil von mir hatte genug davon, mich von der Logik im Kreis jagen zu lassen, mich ständig nach dieser Kluft in der Zeit fragen zu lassen, und ich schaltete mein Hirn ganz einfach ab.
    Stück für Stück ließ ich zu, dass Jev meine Verteidigungsmechanismen überwand. Ich wiegte mich, lehnte mich gegen ihn, ließ ihn den Rhythmus bestimmen. Mir war zu warm, mein Kopf war von Rauch benebelt, und alles begann sich unwirklich anzufühlen – was es nur einfacher machte, später, wenn mich Schuldgefühle oder Reue plagten, so zu tun, als wäre es nie geschehen. Solange ich hier war, eingeschlossen im Club, eingeschlossen in Jevs Augen, machte er es mir leicht, mich zu ergeben.
    Sein Mund streifte mein Ohr. »Woran denkst du?«
    Ich schloss kurz die Augen, ertrank in diesem Gefühl. Wie warm mir ist. Wie unglaublich lebendig und strahlend und leichtsinnig sich jeder Zentimeter von mir neben dir anfühlt.
    Sein Mund verzog sich zu einem wissenden, sexy Lächeln. »Hmm.«
    »Hmm?« Ich sah weg, verwirrt, und wurde pampig, um mein Unbehagen zu überspielen. »Was hat ›Hmm‹ mit irgendwas zu tun? Könntest du mal mehr als fünf Worte benutzen? All dieses Grunzen und die abgehackten Worte lassen dich – urtümlich wirken.«
    Sein Lächeln wurde breiter. »Urtümlich.«
    »Du bist unmöglich.«
    »Ich Jev, du Nora.«
    »Hör auf damit.« Aber trotzdem musste ich beinahe lächeln.
    »Wo wir’s gerade urtümlich halten, du riechst gut«, stellte er fest. Er kam näher, ließ mich plötzlich seine Größe spüren, das Heben und Senken seines Brustkorbs, das warme Brennen seiner Haut an meiner. Elektrizität kribbelte auf meiner Kopfhaut, und ich erschauerte vor Wonne.
    »Man nennt das duschen«, fing ich automatisch an, dann verstummte ich allmählich. Meine Erinnerung hakte ein, wurde von einem unwiderstehlichen und eindringlichen Gefühl ungebührlicher Vertrautheit überrascht. »Seife, Shampoo, heißes Wasser«, setzte ich hinzu, beinahe wie einen Nachgedanken.
    »Nackt. Ich kenne die Übung«, sagte Jev, und etwas Unleserliches lag in seinem Blick.
    Unsicher, wie ich weitermachen sollte, versuchte ich, den Augenblick mit einem lässigen Lachen wegzuwischen. »Flirtest du mit mir, Jev?«
    »Kommt es dir so vor?«
    »Ich kenne dich nicht gut genug, um mir sicher zu sein.« Ich versuchte, meine Stimme gleichmäßig zu halten, neutral sogar.
    »Dann müssen wir das ändern.«
    Immer noch unsicher, was seine Absichten anging,

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