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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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und fand mich draußen wieder. Ohne Zeit zu verlieren, fing ich an zu laufen. Ich hielt es für keine gute Idee, im Offenen stehen zu bleiben, und wollte mich stattdessen hinter den Müllcontainern verstecken. Ich war die Gasse halb hinunter, als die Tür hinter mir aufschwang. »Hier drüben!«, rief eine Stimme. »Sie entkommt!«
    Ich sah gerade lang genug zurück, um zu erkennen, dass sie Nephilim waren. Dann fing ich an zu rennen. Ich wusste nicht, wo ich hinwollte, aber Jev würde mich woanders suchen müssen. Ich rannte über die Straße, zurück dorthin, wo wir den Tahoe stehen gelassen hatten. Wenn Jev mich nicht in der Gasse fand, würde er hoffentlich als Erstes an seinem Wagen nach mir suchen.
    Die Nephilim waren zu schnell. Sogar in vollem Lauf konnte ich hören, wie sie aufholten. Alles war für sie zehnmal leichter, erinnerte ich mich mit wachsender Panik. Als sie nur noch Sekunden davon entfernt waren, mich zu erwischen, drehte ich mich um.
    Die beiden Nephilim wurden langsamer, sofort argwöhnisch, was ich im Schilde führte. Schwer atmend blickte ich von einem zum anderen. Ich konnte weiterrennen und das Unvermeidliche hinauszögern. Ich konnte kämpfen. Ich konnte Zeter und Mordio schreien und hoffen, dass Jev mich hörte. Aber jede dieser Möglichkeiten kam mir vor, als würde ich nach einem Strohhalm greifen.
    »Ist sie das?«, fragte der Kleinere mit einem förmlichen Akzent, der sich britisch anhörte. Er sah mich scharf an.
    »Das ist sie«, bestätigte der Größere, ein Amerikaner. »Sie benutzt eine Trance. Konzentriere dich nur auf ein Detail, so wie die Schwarze Hand es uns beigebracht hat. Ihr Haar zum Beispiel.«
    Der kleinere Nephilim blinzelte mich so aufmerksam an, dass ich mich fragte, ob er auch durch die Backsteine in dem Gebäude hinter mir schauen konnte. »Soso«, sagte er einen Moment später. »Rot also? Mir hast du blond besser gefallen.«
    Mit unmenschlicher Geschwindigkeit sprangen sie an meine Seite, und jeder ergriff einen meiner Ellbogen, so fest, dass ich aufstöhnte. »Was hattest du in dem Lagerhaus zu suchen?«, fragte der größere Nephilim. »Wie hast du es gefunden?«
    »Ich …«, fing ich an. Aber ich hatte zu viel Angst, um mir eine glaubwürdige Lüge auszudenken. Sie würden mir nicht glauben, wenn ich sagte, dass ich rein zufällig mitten in der Nacht bei ihnen zum Fenster hineingestolpert war.
    »Hast du die Sprache verloren?«, sagte der Kleinere und kitzelte mich unter dem Kinn.
    Ich zuckte weg.
    »Wir müssen sie zurück ins Lagerhaus bringen«, sagte der Größere. »Die Schwarze Hand oder Blakely werden sie verhören wollen.«
    »Die kommen erst morgen zurück. Wir könnten genauso gut auch jetzt ein paar Antworten bekommen.«
    »Was, wenn sie nichts sagt?«
    Der kleinere Nephilim leckte sich die Lippen, und etwas Beängstigendes leuchtete in seinen Augen auf. »Wir sorgen dafür, dass sie es tut.«
    Der größere Nephilim runzelte die Stirn. »Sie wird ihnen alles erzählen.«
    »Wir löschen ihr Gedächtnis, wenn wir fertig sind. Sie wird keinen Unterschied merken.«
    »Wir sind noch nicht stark genug dafür. Selbst wenn wir es schaffen würden, die Hälfte auszulöschen, würde das nicht reichen.«
    »Wir könnten es mit Teufelskraft versuchen«, schlug der Kleinere mit einem verstörenden Glitzern in den Augen vor.
    »Teufelskraft ist ein Mythos. Die Schwarze Hand hat das klargestellt.«
    »Ach ja? Wenn die Engel im Himmel Kräfte haben, dann macht es doch Sinn, dass auch die Dämonen in der Hölle welche haben. Du sagst Mythos, ich sage potenzielle Goldmine. Stell dir vor, was wir tun könnten, wenn wir sie in die Finger bekämen.«
    »Selbst wenn es Teufelskraft gäbe, wüssten wir doch gar nichts damit anzufangen.«
    Der kleinere Nephilim schüttelte verärgert den Kopf. »Du bist echt ein Witzbold. Gut. Wir sorgen dafür, dass unsere Geschichten übereinstimmen. Unser Wort gegen ihres.« Er zählte seine Version der Geschehnisse der Nacht an den Fingern ab. »Wir haben sie aus dem Lagerhaus gejagt, haben sie dann gefunden, wie sie sich im Club versteckte, und als wir sie zurückgeschleift haben, bekam sie es mit der Angst und hat alles ausgespuckt. Es ist egal, was sie behauptet. Sie ist doch ins Lagerhaus eingebrochen. Wenn überhaupt, dann erwartet die Schwarze Hand von ihr, dass sie lügt.«
    Der größere Nephilim sah nicht ganz überzeugt aus, aber er widersprach auch nicht.
    »Du kommst mit mir«, knurrte der Kleinere und zwang mich

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