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Rettende Engel (German Edition)

Rettende Engel (German Edition)

Titel: Rettende Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Glomp
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schaute erst Kaha an, dann Chris. „Rena hat in letzter Sekunde auf der Rennbahn die Quote hochgetrieben. Indem sie Siegwetten auf alle Pferde außer auf den Favoriten platzierte. Und als der Favorit dann siegte, hat Mirko bei dem Buchmacher für einen Einsatz von 2500 Euro bei einer Quote von 61:10 mehr als 15000 Euro kassiert. Nach Abzug von Pi mal Daumen 1000 Euro für die Rennbahnwetten also… ”, er stockte.
    „11500 Euro Reingewinn”, half ihm Kaha, der mitgerechnet hatte.
    „Und das haben sie gestern hier bei mir mit ein paar Kumpeln ordentlich begossen”, sagte Achim zufrieden. „Rena konnte ganz schön was vertragen. So gegen elf Uhr wollte sie dann nach Hause. Darüber war Mirko nicht so glücklich. Aber er und die anderen Jungs haben dann noch weitergefeiert.”
    „Sind Sie sicher?”, fragten Chris und Kaha wie aus einem Munde.
    „Wie? Dass Rena nach Hause wollte? Dass es gegen elf war? Dass die anderen weitergetrunken haben? Sicher bin ich sicher.” Energisch räumte Achim die sauberen Gläser in ein Regal ein. Dann begann er, Müllbeutel zuzuknoten und am Ende der Theke aufzustapeln.
    „Sind Sie sicher, dass Mirko die ganze Zeit hier war, nachdem Rena gegangen ist? Also die nächste halbe Stunde oder Stunde. Und bleiben Sie bei uns stehen, Mann. Den Müll können Sie auch später rausbringen”, sagte Kaha mit kaum gezügelter Ungeduld.
    „Sicher? Was heißt schon sicher?” Jetzt wurde der Wirt widerspenstig. „Hier muss sich keiner abmelden, wenn er mal rausgeht.” Als er Kahas bösen Blick sah, fügte er hinzu: „Fragen Sie doch seine Freunde.” Er nahm einen feuchten Lappen und begann, die Theke zu wischen. „Und ich muss jetzt arbeiten. Von nichts kommt nichts. Ich bin ja kein Beamter”, sagte er bissig.
     

10
     
    Während Kaha und Chris zu der Wohnsiedlung fuhren, in der Rena Karst ermordet wurde und wo sie Oliver Marewski anzutreffen hofften, unterhielten sie sich darüber, ob Mirko ein Motiv für den Mord haben könnte.
    „Oder der Buchmacher, der reingelegt wurde”, überlegte Kaha laut.
    „Oder der Wirt”, fügte Chris augenzwinkernd hinzu. „Er hat dich ja ziemlich auf die Palme gebracht. Verdächtig, verdächtig.”
    „Sag mal. Ist das nicht Nadine Marewski?”, fragte Kaha unvermittelt und zeigte auf eine Frau, die – an jeder Hand ein Kind – etwas weiter vorne die Straße überquerte.
    „Stimmt”, sagte Chris und fuhr rechts ran.
    Kaum waren sie ausgestiegen, entdeckten sie, warum Nadine es so eilig hatte.
    Oliver Marewski verließ gerade das Haus, schaute sich um und brüllte: „Bleib stehen, du falsches Luder.”
    Erstaunlich schnell lief er hinter seiner Familie her. Als er sie erreichte hatte, packte er seine Frau grob am Arm: „Wo willst du denn plötzlich hin?”
    „Zum Arzt. Angelina hat immer noch Fieber”, flüsterte Nadine. Kaha und Chris konnten sie kaum verstehen, obwohl sie die Marewskis beinahe erreicht hatten.
    Oliver Marewski ließ sich durch die Anwesenheit von Zuschauern nicht beeindrucken. „Ich weiß genau, dass du dich hinter meinem Rücken mit anderen Kerlen triffst.” Dann fuhr er herum und brüllte seine Tochter an: „Und du, hör auf zu flennen.”
    Kaha und Chris verständigten sich mit Blicken. Dann packte Kaha Oliver unsanft und drängte ihn gegen eine Häuserwand.
    Chris kümmerte sich um Nadine und Angelina und deren Bruder und führte sie einige Schritte weiter, bis sie außer Hörweite waren.
    „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?”, fragte Chris Nadine. „Soll ich Sie zum Arzt fahren?” Er senkte die Stimme. „Oder zum Frauenhaus?”
    Nadine schüttelte stumm den Kopf. Leise, ohne Chris anzusehen, sagte sie: „Der Arzt ist gleich da vorn.” Sie zögerte einen Moment. „Danke”, flüsterte sie. Dann fasste sie ihre beiden Kinder an den Händen. „Kommt”, sagte sie und ging schnellen Schrittes mit ihnen davon.
    Frustriert sah Chris sich um. Kein Stein, keine Bierdose weit und breit. Schließlich trat er gegen den Reifen des Dienstwagens und sagte laut: „Verdammt.”
    Währenddessen gab Kaha sich Oliver gegenüber in aller Form als Polizist zu erkennen, denn der Mann machte keine Anzeichen, dass er sich an die kurze nächtliche Begegnung in seiner Wohnung erinnern konnte. Während Kaha ihn mit einer Hand weiter gegen die Hauswand drückte, fischte er mit der anderen seinen Dienstausweis hervor.
    „Kaha Fischer, Kripo Mannheim”, sagte er zu dem wütend vor sich hinmurmelnden Mann. „Das da vorn ist mein

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