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Rettende Engel (German Edition)

Rettende Engel (German Edition)

Titel: Rettende Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Glomp
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Kollege.” Dann fügte er hinzu: „Und wenn du nicht endlich stillhältst, buchten wir dich ein. Tätlicher Angriff oder so – irgendetwas fällt uns schon ein.”
    „Feiges Einschüchtern Wehrloser, Beleidigung für die Augen, unnützer Verbrauch von Atemluft”, zählte Chris zornig auf.
    „Das auch”, stimmte Kaha seinem Kollegen zu. „Obwohl ich da die Paragrafen nicht auf Anhieb parat habe.”
    „Spaß beiseite”, wandte er sich wieder Marewski zu. „Wir haben ein paar Fragen zu gestern Abend. Bist du in der Lage, uns die hier und auf zivilisierte Art zu beantworten oder müssen wir dich mitnehmen?”
    „Ich hab ja wohl keine Wahl”, sagte Marewski verdrossen.
    Chris starrte den Mann drohend an. Dabei fiel ihm etwas auf. „Wo kommen denn die Kratzer in deinem Gesicht her?”, fragte er.
    Kaha schob die Ärmel des Sweatshirts hoch, das Marewski trug. „Und auf deinen Händen und den Unterarmen?”
    „Hattest du Zoff? Sicher mit jemand Schwächerem. Mit einer Frau zum Beispiel?”, setzte Chris nach.
    Marewski schaute die Kommissare herausfordernd an und schwieg.
    „Mit Rena Karst zum Beispiel?”, fragte Kaha.
    „Wieso denn diese Schlampe?”, fragte Marewski verständnislos.
    „Hast du noch nicht gehört, dass sie ermordet wurde? Und zwar genau zu der Zeit, als du gestern Nacht unterwegs warst.” Kaha sah ihn fragend an.
    Marewski zuckte die Achseln. „Keine Ahnung. Habe ich nichts von mitgekriegt. Ich brauchte noch was zu trinken. Habe ich mir bei Achim da hinten in der Kneipe gekauft. Dann bin ich direkt wieder nach Hause gegangen.“ Seine Stimme wurde lauter. „Könnt ihr meine Alte fragen. Und jetzt reicht’s.”
    Die letzten Worte gingen beinahe unter im Röhren des Motors eines Sportwagens und der lauten Rockmusik, die aus diesem erschallte. Vollbesetzt mit jungen Männern bretterte der Wagen die Straße entlang.
    Mit einem Ruck versuchte Marewski, sich von Kaha loszureißen. Der ließ nicht locker. Dann überlegte er es sich anders, denn mehr würden sie im Moment aus dem Mann nicht herausbekommen.
    Kaha ließ los. Damit hatte Marewski nicht gerechnet. Er schoss los, geriet ins Straucheln und stolperte auf die Straße. Direkt vor den Sportwagen der Jugendlichen.
    In letzter Sekunde riss Chris ihn zurück.
    Im nächsten Moment war der Wagen nach links abgebogen. Nur die leiser werdende Musik und die Motorengeräusche ließen noch ahnen, was sich kurz zuvor abgespielt hatte.
    Ohne sich zu bedanken oder noch einmal umzusehen, schlurfte Oliver Marewski davon. Kurz darauf war er in dem trostlosen, vierstöckigen Mietshaus verschwunden.
    Die Kommissare schauten sich an. Chris wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. Kaha atmete einmal tief durch.
     „Mal ehrlich, wenn der Wagen ihn erwischt hätte …“, Chris ließ die Worte in der Luft hängen und verzog das Gesicht. Schließlich fuhr er fort: „Wer weiß, vielleicht wäre das ein Segen für die Menschheit.“
    „Auf alle Fälle für seine Familie”, stimmte Kaha zu. Dann schüttelte er den Kopf und sagte: „Jetzt hör bloß auf. Ich kann echt nicht glauben, was wir da reden.“
     

11
     
    Im Präsidium erwarteten sie schlechte Nachrichten – und ihr Chef, der sich über den Stand der Ermittlungen informieren wollte.
    „Mist”, sagte Kaha, der sich am PC-Bildschirm durch das Protokoll der gerichtsmedizinischen Untersuchung klickte. „Keine Hautreste oder Ähnliches unter den Fingernägeln von Rena Karst.”
    „Das heißt, entweder hat Marewski sie tatsächlich nicht angegriffen …”, sagte Chris.
    „… oder die Kratzer in seinem Gesicht stammen nicht vom Mordopfer und wir können ihm zumindest nichts nachweisen”, ergänzte Kaha.
    „Hier ist noch etwas Interessantes, das ein Kollege ausgegraben hat”, sagte Chris und hielt einen Notizzettel hoch. „Marewski hatte mal Streit mit Rena Karst, weil sie seine Frau in Schutz genommen hat. Außerdem gab es eine Anzeige wegen Kindesmisshandlung vom Arzt. Die Sache ist aber im Sande verlaufen aus Mangel an Beweisen.”
    „Ich weiß nicht”, sagte Dr. Solm-Lensing, der Chef der Abteilung, der sich das alles schweigend angehört hatte. „Klingt alles ziemlich dünn. Verfolgen Sie noch andere Spuren?”
    „Tun wir”, antwortete Chris. „Mehrere. Aber es ist noch nichts spruchreif.”
    Der Chef machte ein unzufriedenes Gesicht. Vermutlich saßen auch ihm wiederum Leute im Nacken, die nach Ergebnissen fragten, dachte Chris.
    „Haben Sie wenigstens eine Idee, wer

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