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Retter einer Welt

Retter einer Welt

Titel: Retter einer Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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erster Auftrag im Dienst der Gesellschaft war. Er brauchte jedes Quentchen Autorität, denn die anderen würden sich nicht ohne weiteres mit den Maßnahmen abfinden, die er anordnen wollte.
    »Faussel, ich möchte Ihnen etwas diktieren, das Sie bitte abschreiben lassen wollen. Ich werde es dann unterzeichnen.« Das geschriebene Wort machte mehr Eindruck. »Sämtliche Vorbereitungen zum Aufbruch sind sofort einzustellen. Die Akten werden an die alten Plätze zurückgestellt. Wir bleiben hier, bis die Nyjorder uns benachrichtigen. Wenn unsere Bemühungen keinen Erfolg haben, verlassen wir Dis gemeinsam. Dabei wird nur persönliches Gepäck mitgenommen; alles andere bleibt hier. Sie alle müssen daran denken, daß wir hier sind, um einen Planeten zu retten – nicht aber Aktenschränke voll Papier.«
    Aus dem Augenwinkel heraus sah er Faussel vor Ärger rot werden. »Legen Sie es mir zur Unterschrift vor, wenn es abgeschrieben ist. Und bringen Sie mir alle Berichte über den gegenwärtigen Stand unserer Arbeit. Danke, das wäre im Augenblick alles.«
    Faussel stapfte hinaus, und eine Minute später sah Brion die wütenden Gesichter der übrigen Angestellten. Er kehrte ihnen den Rücken zu und öffnete eine Schreibtischschublade nach der anderen. In der obersten fand er einen versiegelten Umschlag. Er war an Sieger Ihjel adressiert.
    Brion betrachtete ihn nachdenklich und riß ihn schließlich auf. Der Brief selbst war mit der Hand geschrieben.
     
    Ihjel,
    ich habe eben die offizielle Bestätigung erhalten, daß Du bereits unterwegs bist, um mich abzulösen. Ich muß sagen, daß ich mich seitdem ausgesprochen erleichtert fühle. Du hast genügend Erfahrung mit dergleichen Aufgaben und kommst vielleicht besser mit diesen Menschen aus. Ich habe mich seit zwanzig Jahren auf Forschungsaufgaben spezialisiert und bin nur deshalb nach Nyjord geschickt worden, weil ich meine Arbeiten dort am besten fortsetzen konnte. Ich fühle mich in einem Laboratorium wohler als in einem Büro; diese Tatsache kann niemand bestreiten.
    Du wirst mit den Angestellten Schwierigkeiten haben, deshalb ist es besser, wenn Du weißt, daß sie alle zwangsverpflichtet sind. Die eine Hälfte hat schon früher bei mir gearbeitet, die andere besteht aus Leuten, die zufällig erreichbar waren, als dieser Auftrag vorbereitet wurde. Niemand konnte damals ahnen, wie rasend schnell sich die Dinge entwickeln würden.
    Ich fürchte allerdings, daß wir nichts oder zu wenig getan haben, um diese Entwicklung aufzuhalten. Wir haben keinerlei Kontakt zu den Eingeborenen aufnehmen können. Es ist geradezu erschreckend! Sie passen in kein Schema. Ich habe es mit den Poisson-Distributionen für mindestens ein Dutzend Faktoren versucht, aber keine zwei stimmen miteinander überein. Auch die Pareto-Extrapolationen lassen sich nicht anwenden. Unsere Leute haben einsehen müssen, daß die Eingeborenen nicht mit sich sprechen lassen – zwei sind bei vergeblichen Versuchen ums Leben gekommen. Die herrschende Oberschicht ist unnahbar, die übrigen halten einfach den Mund und gehen wortlos weiter.
    Ich will mit Lig-magte zu sprechen versuchen, vielleicht kann ich ihn zur Vernunft bringen. Ich bezweifle allerdings, daß dieser Versuch sehr sinnvoll ist. Vielleicht wird Lig-magte sogar gewalttätig, denn die Angehörigen der Oberklasse neigen sehr dazu. Wenn ich gesund zurückkomme, wirst Du diesen Brief nicht zu sehen bekommen. Wenn nicht – auf Wiedersehen, Ihjel. Ich wünsche Dir viel Glück für deine Arbeit. Hoffentlich hast du mehr Erfolg als ich.
    Aston Mervv
     
    P.S. Noch eine Warnung wegen der Angestellten. Sie sind eigentlich als Retter hier, hassen die Disaner aber wie die Pest. Ich fürchte, daß ich von diesem Vorurteil ebenfalls nicht frei bin.
    A. M.
     
    Brion unterstrich die wichtigen Stellen des Briefes. Er mußte unter anderem herausbekommen, was diese Pareto-Extrapolationen waren, ohne dabei seine Unkenntnis zu verraten. Die Angestellten würden innerhalb von fünf Minuten das Weite suchen, wenn sie erfuhren, wie wenig Erfahrung Brion hatte. Mit den Poisson-Distributionen war er schon eher vertraut. Allerdings schienen sie hier nicht anwendbar zu sein, denn auf Dis paßten keine Regeln. Ihjel hatte diese Tatsache zugegeben, und Mervvs Tod bewies sie endgültig. Brion fragte sich, wer dieser Lig-magte sein mochte, der anscheinend Mervv umgebracht hatte.
    Erst als jemand sich verlegen räusperte, bemerkte Brion, daß Faussel schon seit einiger Zeit vor

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