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Retter einer Welt

Retter einer Welt

Titel: Retter einer Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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Wenn man eine bestimmte Stelle zwischen Daumen und Zeigefinger nahm, wurde genügend Strom erzeugt, um die Aufzeichnung hörbar zu machen. Die übrige Fläche diente als Lautsprecher, indem sie vibrierte.
    Obwohl die Stimme dünn und mechanisch klang, waren die Worte deutlich zu verstehen. Es handelte sich dabei um einen Aufruf an die Disaner, den Magtern nicht mehr Gehorsam zu leisten. Dann wurde erklärt, daß die Magter einen Krieg begonnen hatten, der nur ein Ende haben konnte – die Zerstörung von Dis. Nur wenn die Magter ausgeschaltet und ihre Waffen entdeckt wurden, bestand noch eine Hoffnung auf Frieden.
    »Ist das wahr?« fragte Ulv.
    »Ja«, antwortete Brion.
    »Vielleicht sind diese Worte wahr«, gab Gebk zu, »aber wir können nichts tun. Ich war mit meinem Bruder zusammen, als diese Wortdinger aus dem Himmel fielen, und er hörte sich eines an und ging damit zu den Magtern, um sie danach zu fragen. Sie brachten ihn um, wie er es sich hätte denken können. Die Magter töten uns, wenn sie erfahren, daß wir die Worte hören.«
    »Und die Worte sagen uns, daß wir sterben müssen, wenn wir auf die Magter hören!« rief Ulv aus. Auf seinem Gesicht war deutlich die Verwirrung zu erkennen, die er empfand, während er die beiden Gesichtspunkte miteinander in Einklang zu bringen versuchte.
    »Es gibt aber einen Weg, wie ihr den Krieg verhindern könnt, ohne euch selbst oder den Magtern zu schaden«, sagte Brion, der die beiden Männer unbedingt für sich gewinnen wollte.
    »Welchen?« erkundigte sich Ulv.
    »Es braucht nicht zu einem Krieg zu kommen, wenn jemand die Magter zur Vernunft bringen könnte. Sie stürzen euch alle ins Unglück. Ihr könntet mir sagen, wie man mit den Magtern spricht, wie ich sie verstehen könnte …«
    »Niemand kann mit den Magtern sprechen«, unterbrach ihn die Frau, die bisher schweigend zugehört hatte. »Wenn man anderer Meinung als sie ist, bringen sie einen um, wie sie Gebks Bruder getötet haben. Deshalb sind sie leicht zu verstehen. So sind sie eben. Sie verändern sich nie.«
    »Mor hat recht«, stimmte Ulv zu. »Mit den Magtern kann man nicht sprechen. Gibt es sonst noch eine Möglichkeit?«
    Brion sah die beiden Eingeborenen nachdenklich an und veränderte seine Haltung leicht. Dabei näherte sich seine rechte Hand unmerklich dem Griff der Waffe. »Die Magter verfügen über Waffen, mit denen sie Nyjord zerstören wollen – das ist der nächste Planet, ein Stern an eurem Himmel. Wenn ich die Bomben finde, werde ich sie fortschaffen lassen, damit es keinen Krieg gibt.«
    »Du willst den Teufeln im Himmel gegen unser eigenes Volk beistehen!« rief Gebk empört und wollte aufspringen. Ulv zog ihn zu sich herab, aber auch seine Stimme war kalt und unfreundlich geworden.
    »Du verlangst zuviel. Du mußt jetzt gehen.«
    »Wollt ihr mir nicht trotzdem helfen? Wollt ihr nicht auch den Krieg verhindern?« fragte Brion. Er erkannte, daß er zu weit gegangen war, aber trotzdem wollte er die beiden Männer noch einmal auf den Grund seines Kommens hinweisen.
    »Du verlangst zuviel«, wiederholte Ulv. »Geh jetzt. Wir werden darüber nachdenken.«
    »Werde ich dich wiedersehen? Wie kann ich mich mit dir in Verbindung setzen?«
    »Wir werden dich finden, wenn wir mit dir sprechen wollen«, antwortete Ulv.
    »Ich habe darüber nachgedacht«, sagte Gebk und erhob sich. »Du lügst, denn alle Himmelsmenschen lügen. Wenn ich dir noch einmal begegne, werde ich dich umbringen.« Er bückte sich und verschwand in dem engen Gang.
    Brion erreichte das G.K.B.-Gebäude erst gegen Morgen; der Wachtposten am Tor war inzwischen abgelöst worden. Er öffnete es erst, als Faussel im Schlafanzug herunter gekommen war und Brion identifiziert hatte. Faussel gähnte verschlafen und wollte sich anscheinend beschweren, aber Brion unterbrach ihn und gab ihm den Befehl, so schnell wie möglich vollständig angezogen in seinem Büro zu erscheinen. Die Klimaanlage funktionierte wieder, und Brion fluchte über den Übereifrigen, der sie angestellt hatte. Diesmal drehte er sie nicht nur ab, sondern entfernte auch einige wichtige Teile, ohne die sie nicht arbeitete.
    Als Faussel hereinkam, gähnte er noch immer – anscheinend war sein Blutzuckerspiegel morgens besonders niedrig. »Bevor Sie auf die Nase fallen, holen Sie sich eine Tasse Kaffee«, sagte Brion. »Oder besser zwei. Ich trinke auch eine.«
    »Das ist nicht nötig«, antwortete Faussel steif. »Ich kann in der Kantine anrufen, wenn Sie welchen

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