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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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nicht bald eine Zuflucht fanden … Sie schob diesen Gedanken beiseite. Tayg würde einen Unterschlupf für sie finden. Er hatte sich auch bisher um sie gekümmert. Alles würde gut werden … es musste einfach alles gut werden.
    Gerade als sie meinte, sie könnte nicht weitergehen, spürte sie einen Ruck an dem Seil um ihr Handgelenk und musste beinahe rennen, um mit dem Pferd und seinem unsichtbaren Führer Schritt zu halten. Ihre Lederstiefel quietschten in dem körnigen Schnee. Ihre Füße waren gefühllos, und sie rutschte immer wieder aus und schaffte es kaum, sich aufrecht zu halten. Als das Pferd ein paar Minuten darauf wieder langsamer wurde, drängte sie sich an seine Flanke, um sich wenigstens ein bisschen vor dem Wind zu schützen. Sie blinzelte in das weiße Flirren.
    Eine Burg schien aus dem Schneegestöber emporzusteigen, ein grauer Gigant, der drohend über dem Fluss aufragte. Catriona warnoch nie zuvor so froh gewesen, steinerne Mauern zu sehen. Tayg blickte zu ihr zurück, und sie nickte ihm zu. Sie legten die Entfernung zum Tor im Trab zurück. Die Aussicht auf ein Feuer und Schutz vor dem irrsinnigen Wind weckten ihre letzten Kräfte, und die genügten, um das Tor zu erreichen, das zum Glück offen stand.
    Die Wachen hielten sie nur so lang auf, bis sie ihr Begehr kundgetan hatten. Sie schienen sich darüber zu freuen, dass ihnen dieser erste richtige Wintersturm einen Barden gewissermaßen zur Tür hereingeweht hatte. Ein Junge von neun oder zehn Jahren führte sie zum Stall, wo ein anderer das Pferd übernahm und versprach, es gut abzureiben und ihm einen Eimer Hafer hinzustellen. Tayg und Catriona nahmen ihre Habseligkeiten und folgten dem ersten Jungen wieder hinaus in den Sturm, wo sie eilends den verwaisten Hof überquerten und eine Treppe hinaufstiegen. Bevor sie vollends aus der Kälte flohen, schüttelten sie so gut es ging den Schnee von ihrer Kleidung, dann betraten sie die Kammer des Chiefs.
    Der Chief saß an einem Tisch, hinter seinem Rücken loderte ein Feuer. Sein ergrauendes Haar war an den Schläfen zu Zöpfen zusammengebunden und gab so den Blick auf ein Gesicht mittleren Alters frei. Er trug ein Plaid, das so alt war, dass die ursprüngliche Farbe nicht mehr zu erkennen war. Tayg und Catriona warteten nahe der Tür, wo der schmelzende Schnee Pfützen um ihre Füße bildete, während der Chief sich mit einem Trio weißhaariger Männer unterhielt.
    Catriona trat von einem Fuß auf den anderen und versuchte, der Nadelstiche Herr zu werden, mit denen das Gefühl in ihre Zehen zurückkehrte. Auch ihre Hände und ihr Gesicht tauten allmählich wieder auf. Sie streifte ihre Fäustlinge ab und klemmte sie sich unter die Arme, derweil sie sich die Hände rieb, damit sie schneller wieder warm wurden. Der Chief brachte sein Gespräch mit den Männern rasch zu Ende, dann bedeutete er den beiden Besuchern mit einem Nicken, näher zu kommen.
    »Ich grüße Euch«, sagte Tayg mit munterer Stimme.
    »Und ich grüße Euch, Sir«, erwiderte der Chief und schaute von einem zum anderen. »Was treibt Euch bei solch schlechtem Wetter zum Reisen?«
    Tayg erzählte ihm dieselbe Geschichte, die er Farlan von Fionn aufgetischt hatte, nämlich, dass er Catriona zu ihrem zukünftigen Ehemann brachte. Sie musste zugeben, dass er ein hervorragender Geschichtenerzähler war, wie er sich an all die Einzelheiten des Jagdunfalls ihres angeblichen Verlobten erinnerte: sein gebrochenes Bein, ihr Wunsch, so schnell wie möglich an seine Seite zu eilen, und sein selbstloses Angebot, sie zu begleiten, obschon der Winter vor der Tür stand. Mehr noch, sie stellte fest, dass er die Mär diesmal sogar noch besser erzählte – er schmückte sie mit witzigen Einwürfen aus und spielte ihre Liebe für ihren angebeteten Rory hoch. Rory? Den Namen musste sie sich merken.
    »Wir bitten um Eure Gastfreundschaft«, kam Tayg nun auf den Punkt. »Im Tausch dafür werden wir Euch gut unterhalten. Cat singt wie ein Engel.« Catriona sah ihn erschrocken an. Er hatte sie doch noch nie singen gehört. Er zwinkerte ihr zu, dann schenkte er sein keckes Grinsen wieder dem Chief. »Und ich verstehe mich darauf, großartige Geschichten zu erzählen.« Cat schnaubte, vertuschte es aber, indem sie ein Husten vortäuschte. »Gemeinsam«, fuhr er fort, »werden wir uns einen Schlafplatz und ein oder zwei Mahlzeiten redlich verdienen.«
    Der Chief musterte sie. »Ihr seht nicht aus wie Bruder und Schwester.«
    Catriona biss sich auf die

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