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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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Lippe, um die Bemerkung zurückzuhalten, die ihr auf der Zunge lag. Tayg warf ihr einen Blick zu, wie um sie daran zu erinnern, ihre Zunge im Zaum zu halten.
    »Wir haben verschiedene Mütter«, erklärte er rasch. »Ich sehe meinem Vater ähnlich, aber Cat schlägt ihrer Mutter nach.«
    »Aha«, sagte der Chief. »So ist es ja oft, nicht wahr? Nun denn, ich biete Euch die Gastfreundschaft meiner Burg an. Cat?« Er suchte mit einem Blick nach ihrer Bestätigung dieses sonderbaren Spitznamens.
    Catriona nickte.
    »Ihr könnt bei meiner Tochter unterkommen. Die Nacht wird kalt werden, und in ihrer kleinen Kammer ist es wärmer als im Saal. Eine eigene Kammer kann ich Euch nicht geben, weil wirheute von Gästen regelrecht überrannt wurden. Es sind mir so kurz vor dem Winter noch nie so viele Reisende untergekommen.«
    »Andere Reisende?«, hakte Tayg nach. Sein Ton klang leichthin, doch Catriona erkannte die Anspannung, die ihn plötzlich erfasst hatte.
    »Aye, ein Kesselflicker, die Frau meines Nachbarn und ihre Cousine und noch ein weiterer Reisender aus dem Westen. So viele Gästekammern haben wir nicht.«
    »Wir danken Euch für Eure Gastfreundschaft, Sir«, sagte Tayg mit einer schwungvollen kleinen Verbeugung. Er stieß Catriona an.
    »Oh, aye, natürlich, wir danken Euch untertänigst.« Sie ergänzte Taygs Verbeugung um einen kleinen Knicks.
    Der Chief lächelte. »Ich fürchte, Ihr werdet Euch Euren Aufenthalt bei diesem Sturm schwer verdienen müssen. Womöglich müsst Ihr den Winter über bei uns bleiben.«
    »Nay!«, entfuhr es ihnen gleichzeitig.
    Der Chief sah sie mit erhobenen Brauen an.
    »Wir werden uns so bald wie möglich wieder auf den Weg machen«, erklärte Catriona mit einem Blick auf Tayg. »Mein Rory braucht mich«, fügte sie mit einem, wie sie hoffte, wehmütigen Lächeln hinzu.
    »Aye, und er wird gewiss warten, bis Ihr sicher zu ihm gelangen könnt, ohne unterwegs zu erfrieren, Mädchen.«
    Catriona setzte zu einer Erwiderung an, aber Tayg kam ihr zuvor. »Wir danken Euch für Eure Gastfreundschaft, ganz gleich, wie lang wir sie auch in Anspruch nehmen müssen.«
    Der Chief nickte und rief den Jungen herbei, der sie zu ihm geführt hatte. »Kester, bring das Mädchen in Isobels Kammer und den Barden in den Großen Saal. Ich nehme an, Euch beiden ist nach einer heißen Mahlzeit und einem warmen Feuer zumute?«
    Sie nickten.
    »Das Essen ist bald fertig. Wenn Ihr zu mir in den Saal kommt, könnt Ihr anfangen, Euch Euren Aufenthalt zu verdienen, indem Ihr mir von Eurer Reise erzählt.«
    »Wir danken Euch«, wiederholte Tayg noch einmal. Er nahm Catriona am Arm und sie folgten dem Jungen zur Tür hinaus.

    Im Großen Saal machten sie Halt und Tayg wurde den paar Leuten, die sich hier bereits versammelt hatten, vorgestellt. Catriona wusste, dass sich schon bald eine regelrechte Menge einfinden würde, die Neuigkeiten und Lieder hören wollte, aber sie war zu müde, um sich darum zu scheren. Sie hatte in der vergangenen Nacht nicht gut geschlafen, und dann hatten die Schlacht im Schnee und der Sturm heute an ihren Kräften gezehrt. Wonach ihr der Sinn stand, das waren ein Bad, das warm genug war, um die Kälte aus ihren Knochen zu vertreiben, saubere Kleidung und ein weiches Bett.
    Als sie sich umdrehte, um Kester aus dem Saal hinaus zu folgen, ergriff Tayg sie leicht am Arm und zog sie zu sich.
    »Hütet Eure Zunge, Cat. Wir wollen nicht, dass diese freundlichen Leute ihre Gastfreundlichkeit bereuen müssen.«
    »Ich werde nur sagen …«
    »… was Ihr sagen müsst. Ich weiß«, fiel er ihr ins Wort, die Mundwinkel ganz untypisch nach unten gezogen. »Aber versucht, was Ihr sagen müsst, mit Bedacht zu sagen. Denn Euer üblicher Ton ist es, den Eure Brüder als Euer erstes Merkmal nennen. Vergesst nicht, dass Ihr hier nicht das Biest Catriona seid, sondern Cat, ein Mädchen, das mit seinem Bruder auf dem Weg zu seinem Liebsten ist. Ich weiß, dass Ihr das könnt.« Er hielt ihren Blick für einen Moment fest. »Macht mich stolz«, flüsterte er.
    Mit diesen merkwürdigen Worten ließ er sie los und schob sie sanft in Richtung des wartenden Jungen. Sie rieb sich mit dem Handballen die Brust, wo sie plötzlich einen sehnsuchtsvollen Schmerz verspürte, und wunderte sich, wie sie Magendrücken haben konnte, wo es doch so lang her war, seit sie zuletzt etwas gegessen hatte. Sie ließ sich Taygs Worte durch den Kopf gehenund rieb sich abermals die schmerzende Stelle. Sie warf dem Barden über die

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