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Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus

Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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was?«
    »Sie leugnen es nicht einmal?«
    »Warum sollte ich etwas leugnen, das irgendwer behauptet?« Weenderveen
zuckte die Schultern. »Heißt es nicht, dass der, der sich verteidigt,
seine Schuld schon fast eingesteht?«
    »Nein, eigentlich nicht.« Der Fette lehnte sich zurück und nippte
an seinem Glas. »Zumal ich demjenigen glaube, der mir davon erzählt
hat – er ist nämlich zu blöd, um zu lügen.« Don Darkos
winkte matt mit der Hand und jemand trat an den Tisch – auf dem Arm hatte
er das Suchprogramm, das er grob am Genick gepackt hielt. »Das ist doch
ihrer – oder nicht, Doc? Zumindest steht Ihr Name auf der Hundemarke. Dann
sagen Sie mir doch mal, was er in der Zelle bei unseren beiden unfreiwilligen
Gästen zu suchen hat.«
    » Sie sind hier!«, schoss es Weenderveen durch den Kopf. » Und
Recht hatte ich auch!« Aber gleichzeitig suchte er nach einer glaubhaften
Erklärung.
    »Der Kleine geht immer seinen eigenen Weg. Keine Ahnung, warum er sich
da herumtreibt.«
    »Vielleicht, weil Lilly ihn da hingeschickt hat?« Der Fette deutete
auf Trooid, und Weenderveen erkannte, dass seine Logik in diesem System nur
bedingt funktionierte. In der realen Welt streunten Hunde herum, aber in dieser
waren sie immer mit einem Auftrag unterwegs, und irgendjemand gab ihnen dazu
den Befehl – das Virus konnte einfach erkennen, wer ein Suchprogramm losgeschickt
hatte. Weenderveen biss die Zähne zusammen und ärgerte sich, dass
er daran nicht gedacht hatte – er hatte sich zu sehr auf das Szenario eingelassen.
    »Und wenn? Vielleicht waren wir einfach neugierig.«
    Der Fette lachte. »Neugierig! Oh, Doc, das kann ich gut verstehen. Na,
dann werde ich Ihre Neugierde stillen! Heute Mittag wird sich hier einiges ändern.
In nicht einmal einer Stunde sind meine Leute hier, sie kommen im Schutz der
Staubstürme – die Sheriffs hätten sie nicht einmal gesehen, wenn
sie die Augen noch öffnen könnten.«
    Weenderveen stutzte – das war eine neue Information. Wofür stand wohl
ein Staubsturm in der realen Welt? Wer auch immer es auf Vortex Outpost abgesehen
hatte, er verließ sich nicht allein auf die Sabotage durch das Virus.
Und wieder sollte die Aktion um 12 Uhr beginnen. Wie spät es außerhalb
des Netzwerkes mittlerweile sein mochte?
    »Ich habe ein paar Profis angeheuert, Doc, Künstler mit allem, was
große Löcher machen kann. Es dürfte ein Kinderspiel für
sie sein, das Bürgermeisterhaus in Schutt und Asche zu legen – und
alle, die drin sind, gleich mit. Allen voran natürlich McLennane, aber
wenn es ihre müde Bande von Glücksrittern gleich mit erwischt, dann
wird es mir recht sein.«
    »Es gefällt mir nicht, dass Sie mir das alles erzählen, Don Darkos«,
warf Weenderveen ein. Der Bandenchef sah ihn erstaunt an.
    »Nicht? Ich dachte, es würde Sie interessieren.«
    »Ja. Aber ich weiß auch, wie es in solchen Filmen dann weitergeht.
Wenn der Böse alles erzählt und sich in seinem genialen Plan gesonnt
hat, bringt er den Guten um, damit dieser seine Leute nicht warnen kann.«
    Don Darkos lachte schallend, seine Revolverhelden stimmten zögernd mit
ein.
    »Doc, Sie sind nicht so dämlich, wie ich gedacht hatte! Also gut,
ändern wir die Reihenfolge ein bisschen. Erst bekommen Sie einen Logenplatz
bei der ganzen Sache – danach sehen wir dann weiter. Vielleicht
kann ich jemanden wie Sie sogar gebrauchen, hm?« Der Fette winkte ein paar
von seinen Leuten heran. »Bringt sie hinter Gitter.«
    Ehe Weenderveen zur Seite springen konnte, hatte der eine Mann ihn gepackt und
schloss eine eiserne Handschelle um seinen Arm. Mit einem breiten Grinsen zerrte
er dem ›Doc‹ die Hände auf den Rücken und ließ dort
auch die zweite Schelle einrasten.
    »Haben wir den Sheriffs abgenommen«, meinte er leutselig. »Hoffe,
sie sind bequem.«
    Ein Klirren ließ sie herumfahren, gerade noch rechtzeitig um zu sehen,
wie einer von Don Darkos Leuten zu Boden ging – die Splitter eines Bierkruges
begleiteten seinen Fall. Trooid ließ den nutzlosen Rest des Glases fallen,
griff sich in das Dekolleté des Kleides und zog eine so große Pistole
hervor, dass sie unmöglich dort Platz gehabt hätte – wieder wurde
die Logik dieser Welt vor Weenderveens Augen zu einer Illusion.
    »Trooid! Passen Sie auf!« Weenderveens warnender Ruf ließ die
Bardame herumfahren. Sie schoss auf den heranstürmenden Angreifer, der
von der Wucht

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