Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
sprengten in
den Raum hinaus, kollidierten mit anderen und setzten eine nicht aufzuhaltende
Kettenreaktion in Gang, die den größten Teil des Asteroidenfeldes
zersprengte. Dann schob sich der gewaltige Brocken ins Bild, hinter dem die
KI-Steuerung der Ikarus Deckung gesucht hatte. Die Crew konnte sich vorstellen,
warum sie überhaupt noch am Leben war. Der riesige Asteroid hatte einen
immensen Anteil der Strahlungsenergie absorbiert und die davon geschleuderten
Trümmer seiner Nachbarn abgefangen.
    »Das war ja verdammt knapp«, kommentierte Darius Weenderveen. »Wo
hast du denn so fliegen gelernt, Arthur?«
    Trooid setzte zu einer Erwiderung an, doch Sonja DiMersi fiel ihm ins Wort.
    »Von wegen, Trooid!« Der Chief funkelte Sentenza wütend an. »Gibt
es vielleicht irgendetwas, das ich als Chefingenieur dieses Schiffs wissen müsste, Captain ?«
    Sentenza sah Sonja beinahe flehend an. Warum musste sie das ausgerechnet jetzt
zur Sprache bringen? Sein Blick wanderte zu den anderen, die ihn neugierig und
erwartungsvoll musterten.
    »Es gibt tatsächlich etwas, über das wir reden sollten«,
sagte Sentenza schließlich. »Ich habe ohnehin schon überlegt,
eine Besprechung mit der Crew einzuberufen, aber wir müssen uns jetzt vorrangig
um das «, er deutete zum Schirm auf dem Trooid das Bild vom Beginn
der Explosion der Fluchtkapsel eingefroren hatte, »dort kümmern. Nach
Beendigung unseres Einsatzes werden wir uns über die Modifikationen an
der Ikarus unterhalten.«
    »Modifikationen?«, horchte Sonja auf und fragte gleich darauf eine
Spur schärfer: »Welche Modifikationen?«
    »Sonja, bitte ...«
    Der Chief hob einen Finger und zeigte fast schon anklagend auf den Captain.
»Wir sprechen uns später.«
    Sentenza seufzte und ließ die Schultern sinken. Nun machte er sich doch
Vorwürfe, Sonja nicht vorher eingeweiht zu haben. Wahrscheinlich würde
sie ihm das ewig vorhalten.
    »Trooid, lässt sich anhand der Daten, die wir gesammelt haben, der
Ursprungskurs der Fluchtkapsel zurück berechnen? Der Doktor war so frei,
unseren einzigen Zeugen zu betäuben.«
    Anande fuhr hoch. »Sie wissen genauso gut wie ich, dass der Mann nur knapp
mit dem Leben davon gekommen ist.«
    Weenderveen deutete auf den Bildschirm. »Knapper als wir es uns je vorgestellt
haben. Nicht auszudenken, wenn wir nicht rechtzeitig hier gewesen wären.
Aber wer baut thermonukleare Sprengsätze in eine Rettungs kapsel?«
    »Ich glaube, ich kann Ihnen mit der Antwort aushelfen.«
    Fast synchron schwangen die Besatzungsmitglieder des Corps herum und sahen in
das angespannte Gesicht des Priesters Joel Lemore, der im Rahmen der Brückentür
stand.
    »Was machen Sie auf meiner Brücke?«, blaffte Sentenza den Mann
an und vergaß dabei ganz, dass er einen Würdenträger vor sich
hatte.
    »Warum sind Sie nicht in Ihrem Bett?«, kam Anandes Frage unmittelbar
darauf.
    Der Priester hob beschwichtigend die Hände. Er war noch schwach auf den
Beinen und zitterte wie Espenlaub. Mit einer Hand tastete er sich an der Wand
entlang, peinlich darauf bedacht, nicht zufällig eine der Tasten an den
Steuerkonsolen zu berühren. Er zog sich bis zum ersten Sitz, der normalerweise
unbesetzt und nur von An'ta bei einigen Missionen belegt worden war, und ließ
sich darauf nieder.
    »Nun«, sagte Lemore, wurde jedoch von dem Piepsen des Komlinks Anandes
unterbrochen. Der Doktor drückte die Empfangstaste und vernahm die Meldung
eines seiner Medoroboter, dass Patient Lemore sich unerlaubt aus der Station
entfernt hatte. Anande wollte die Maschine gerade schelten, als er sich daran
erinnerte, ihr nur aufgetragen zu haben, sich um Gundolf Johannsson zu kümmern.
    »Geben Sie dem Robot nicht die Schuld«, meinte Lemore, als habe er
Anandes Gedanken gelesen.
    »Sie sagten, Sie hätten eine Erklärung für uns«, griff
Roderick Sentenza das Gespräch wieder auf.
    »Rettung bedeutet Erlösung. Erlösung der Übergang in eine
neue Sphäre hin zum Göttlichen. Auf dass Ihr erstrahlen werdet in
der Pracht der Sterne und eurem Schöpfer begegnet.«
    Schweigen breitete sich auf der Brücke der Ikarus aus, als die Worte
des Priesters verhallt waren. Thorpa gab ein verwirrtes Rascheln von sich, ehe
die Stille zu bedrückend werden konnte. Anande räusperte sich und
machte Anstalten, seinen Patienten wieder zur Krankenstation zu schicken, doch
Sentenza trat dem Arzt in den Weg.
    »Ist es das, was

Weitere Kostenlose Bücher