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Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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aus der Linken, bevor er auf sie stürzte und
durch den Schwung und sein zusätzliches Gewicht den Schreibtischsessel
aus der Verankerung riss.
    Es gab keine wüste Schlägerei.
    Eine zweite, noch gewaltigere Explosion ließ das Büro erneut erbeben
und verhinderte jede Aktion.
    Und als danach Ruhe einkehrte – eine unheimliche und irgendwie unwirkliche
Ruhe, nach dem Lärm zuvor –, musste Jason feststellen, dass Marjell
Ansarek nicht mehr bei Bewusstsein war.
    »Taisho?«
    Jason erhob sich mühsam zwischen den Trümmern des Sessels. Taisho
saß immer noch an der gegenüberliegenden Wand und nickte ihm zu.
Er massierte sein gerade erst verheiltes Bein.
    Jason zog die Frau nach oben und legte sie auf den Schreibtisch. Er suchte nach
dem Laser, den er zwischen den Bruchstücken am Boden aber nicht gleich
entdeckte. Dafür sah er den großen roten Fleck, der an der Wand prangte.
    »Verflucht!«
    Er hob Marjells Kopf an und sah die große Platzwunde, die ihren Hinterkopf
verunzierte.
    »Ganz toll. Wir finden die Frau, die wir gesucht haben. Oder noch besser:
Sie findet uns in dem ganzen Gewühl und Chaos, das dort draußen herrschte.
Und was passiert? Bevor wir uns auch nur überlegen können, wie wir
die Sache angehen, erkennt sie in uns Leute, mit denen sie offenbar nichts zu
tun haben will. Sie rettet uns trotzdem vor einem Bombenattentat, allerdings
nur um uns mit einem Laser zu bedrohen. Und dann bequemt sie sich auch noch,
besinnungslos zu werden. Klasse. Wirklich hervorragend.«
    »Nun komm schon. Es hätte schlimmer laufen können«, presste
Taisho hervor. »Sie lebt doch noch.«
    Erschrocken sah er zu Jason auf und wiederholte den letzten Satz als Frage.
»Sie lebt doch noch?«
    »Ja natürlich. Wahrscheinlich nur eine Gehirnerschütterung. Auf
jeden Fall ist sie nicht ansprechbar.«
    Wütend trat Jason gegen den Schreibtisch.
    »Was mich zu unserem nächsten Problem bringt. Hast du die geringste
Ahnung, wie wir dieses Büro wieder in seine Ausgangslage zurück transportieren
können? Oder meinetwegen auch zu dem Ziel, das sie geplant hatte?«
    Taisho schob sich, an die Wand gestützt, nach oben. Er hinkte leicht, als
er die drei Schritte zum Schreibtisch machte.
    Die Schublade mit der Tastatur war wie durch ein Wunder noch offen und vor allem
war das elektronische Innenleben unversehrt. Über der Tastatur war nur
ein schmales Display zu erkennen, auf dem in Laufschrift Zeichen angezeigt wurden.
Zeichen, die weder Jason noch Taisho zu deuten wussten.
    Auch eine Durchsuchung der anderen Schubladen und des kleinen Schranks, der
sich in der Ecke neben dem Schreibtisch befand, brachte keinen Erfolg. Nur einige
Formulare, Magnetfolien und anderer Bürokram.

    Seit fast einer Stunde saßen sie nun schon in diesem Aufzugs-Büro
fest.
    Taisho hatte Jason davon überzeugt, dass es kontraproduktiv sein konnte,
wenn er den Laser an sich nahm. Sollten später Sicherheitskräfte auftauchen,
so waren jetzt nur Marjells Fingerabdrücke an der Waffe und man konnte
ihnen diesbezüglich nichts vorwerfen.
    Die beiden Männer saßen vor dem Schreibtisch und überlegten
verzweifelt, was sie tun konnten um dieser mehr als misslichen Lage zu entkommen.
    Jason ärgerte sich, dass er mit der neuen Kleidung nicht auch neue Ausrüstung,
Kleinwerkzeuge und andere Spielereien, besorgt hatte. Damit hätte er wenigstens
versuchen können, einen Weg nach draußen zu finden. Oder Kommunikation
herzustellen. »Dieser Apparat«, fiel es ihm plötzlich ein.
    »Sie hatte doch, als diese Bombenwarnung losging, einen Apparat.«
    »Du hast Recht, hatte sie. Aber was war das für ein Apparat?«
    »Wenn wir nicht nachschauen, werden wir es nie erfahren.«
    »Wahrscheinlich ist er sowieso kaputt«, mutmaßte Taisho.
    Jason stand auf, beugte sich vorsichtig über die Ohnmächtige und griff
in ihre Westentasche. Da war es. Er zog das kleine schwarze Kästchen aus
der Tasche und ließ sich wieder neben Taisho nieder.
    Er drehte den Apparat in der Hand. Tasten, ähnlich derer auf der Tastatur
in der Schublade, und ein winziges Display.
    »Könnte eine Art Kommunikator sein.«
    »Sie hatte vorhin Informationen über diese Bombendrohung erhalten.
Oder abgefragt. Oder ...«
    »Egal was. Die Frage ist, wie bedient man das Ding?«
    »Zeig mal her«, Taisho nahm Jason den Apparat aus der Hand.
    »Hmm, damit kann ich auch nichts anfangen, aber das sind zwei verbreitete
Symbole.

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