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Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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haben. Jedenfalls schoss ein Hai sofort in Richtung Retira . Ich hoffe,
sie konnten sich noch rechtzeitig retten, befürchte allerdings das Schlimmste.«
    Taisho schwieg einige Sekunden bevor er weiter berichtete, »Es ist nur
gut, dass du einen Teil der Gruppe nach Helot geschickt hattest. Das
Streuen von Basen scheint sinnvoller zu sein, als ich es anfangs für möglich
gehalten hätte. Wie auch immer, die Haie nahmen unseren kleinen Gleiter
gar nicht wahr oder werteten ihn nicht als Bedrohung. Da wir ohne Bewaffnung
waren, spielten wir auch keine Rolle, konnten der Vernichtung der Megaron nur hilflos zusehen. Solange wir etwas sehen konnten. Wir wurden getroffen,
die Bildübertragung, die Energieversorgung, eigentlich alles bis auf einen
Minimalantrieb und die Notversorgung fiel aus. Ebenso wie du. Du wurdest offenbar
von einer Metallplatte an der Stirn getroffen und warst außer Gefecht.
Ob uns der Treffer in die richtige Richtung steuerte oder welchem Zufall wir
es sonst zu verdanken haben, dass wir hier, in der Nähe der Knotenwelt
Borsai strandeten ... ich weiß es nicht. Ich ...«
    »Borsai? Der Name sagt mir etwas. Ich kann mich nur nicht erinnern ...
Eine Knotenwelt?«, unterbrach Jason Taisho.
    »Die Knotenwelt Borsai. Natürlich. Der Transport muss dorthin unterwegs
gewesen sein. Wir hatten in den letzten Tagen immer wieder Meldungen von Transporten
in diese Richtung. Es erschien aber zu gefährlich, so nahe an einer Knotenwelt
einen Angriff zu wagen. Zu Recht, wie sich jetzt heraus gestellt hat. Die Wahl
Retiras an sich war ja schon ein Wagnis. Aber ...«
    »Verdammt!«, Jason schlug mit der Hand auf den Kunststofftisch. Der
peitschende Knall übertönte das tiefe Brummen der Versorgungsapparaturen
in dem Aufenthaltsraum. »Alix muss diese Information bewusst gestrichen
haben. Sie hat uns und die Megaron wissentlich in den Tod fliegen lassen.
Es muss so gewesen sein. Wir waren uns einig ... Auch wenn wir sonst selten
einer Meinung waren, aber Leben zu opfern, nur um ... Verdammt! Verflucht, ich
wünschte ...«
    »Tu es nicht.«
    Sessha legte ihre Hand auf den Unterarm Jasons und blickte ihn aus ihren großen
blauen Augen an. Wie vorher schon Taisho, versank auch Jason schier in dem melancholischen
Blick, verlor sich in dem Sterntatoo und wurde ruhiger.
    »Man sollte vorsichtig mit seinen Wünschen sein. Sie könnten
in Erfüllung gehen. Gibt es solche Sprichworte nicht dort, wo du herkommst?«
    »Ja ... Doch ...«, Jason nickte versonnen. Er lehnte sich auf dem
schmalen Plastikstuhl zurück. Etwas drückte in seiner Hosentasche.
Er zog es hinaus – ein kleines Päckchen. Das letzte Geschenk Shillas,
bevor sie ihn verlassen hatte. Owari-B.
    Jason Knight schüttelte langsam den Kopf, versenkte die Droge wieder in
der Tasche und schloss die Augen.
    Auf dem Weg nach Borsai.
    Was konnten sie – was konnte er dort erwarten? Was erreichen? Auf einer
Knotenwelt. Die Informationen, die Ansarek gesammelt hatte, umfassten auch diese
Art Schmelztiegel. Anscheinend gab es nicht sehr viele Planeten dieser Art.
Man konnte sie wohl als regionale Herrschaftszentren im Nexoversum bezeichnen.
Welten, auf denen tatsächlich Angeli anzutreffen waren. Welten, von denen
aus Haischiffe, und mit ihnen Exekutoren, starteten. Sammelpunkte für Hirntransporte
und administrative sowie ökonomische Zentren.
    Aber da war noch etwas. Etwas das Alix Sinj auch vor ihm verborgen halten wollte.
Etwas, das mit der Geschichte Ansareks zu tun hatte. Und mit Borsai.
    Jasons Hand verkrampfte sich um das Päckchen in seiner Tasche . Verdammt
– Wenn ich mich doch nur erinnern könnte!
    »Es wird noch einige Stunden dauern, bis wir auf Borsai landen. Die Schrotthändler
haben eigene Landeplätze, was für uns von Vorteil sein dürfte.
Ich weiß nicht, wie streng die Kontrollen auf Borsai oder ...«
    Jason nahm zwar die Worte Taishos noch wahr, doch die erst langsam abklingende
Gehirnerschütterung forderte ihren Tribut. Er kippte nach vorne –
bevor sein Kopf auf der Tischplatte aufschlagen konnte, wurde er von Sessha
abgefangen und sanft auf der Platte gebettet – und schlief ein.

    Ansarek.
    Ein Mann – eine Organisation. Ein Stachel im Fleisch des Nexoversums.
    Ein Stachel, den ein wütend um sich beißender Hai nicht einmal
registriert.
    Ein Hai, der nur frisst. Nichts anderes kennt. Nichts anderes will.
    Jason beobachtete fasziniert und angewidert

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