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Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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verstehe ich nicht, Sir«, sagte Nova. Ihre
Stimme kam kaum weniger als ein Hauch über ihre Lippen, dennoch hatte sie
ihr Gegenüber deutlich gehört.
    »Was ist daran nicht zu verstehen?«
    Nova hob die Schultern, wich dem Blick ihres Chefs aus und starrte dafür
aus einem der Seitenfenster. Sie wünschte sich raus aus dem Büro,
in die kühle Nachtluft Persephones. Es ging bereits auf Mitternacht zu,
aber das bedeutete nichts. In ihrer Position war man vierundzwanzig Stunden
im Einsatz, und erst wenn Moob Krid sie entließ, würde sie Feierabend
machen können.
    »Seit meiner Rückkehr von St. Salusa habe ich gut ein Dutzend Aufträge
erhalten und ... jeden vermasselt, Mister Krid.«
    Der MND-Chef lehnte sich im Sessel zurück, die Hände immer noch vor
dem Bauch gefaltet. »Oh, wir haben mit Ihrer Hilfe einen Terroranschlag
auf die Kaiserliche Garde verhindert, ein Bankenkomplott aufgedeckt, Sicherheitslücken
im Palast und auf dem Landsitz des Kaisers entdeckt und einen Agenten der Chopie-Dynastie
entlarvt. Sie haben stets dazu beigetragen ...«
    »Ja«, unterbrach Nova entgegen ihrer Angewohnheiten ihren Chef. »Aber
nicht ich habe all diese Fälle gelöst, ich habe nur unterstützend
mitgewirkt. Früher ... früher wäre mir das alles viel leichter
von der Hand gegangen.«
    Plötzlich schnellte Krid vor, schlug mit den Händen auf die Tischplatte
und grinste Nova noch breiter an, als sie es je für möglich gehalten
hätte.
    »Sehen Sie, genau das ist Ihr Problem, meine Teuerste! Sie zweifeln an
sich selbst, Sie denken die ganze Zeit darüber nach, wie Sie auf St. Salusa
und an Bord der Zuflucht versagt haben. Und dadurch, dass ich Sie mit
internen Aufträgen betraut habe, habe ich mit dazu beigetragen, Ihre Unsicherheit
zu schüren. Glauben Sie mir, in Ihnen steckt noch immer das Potenzial einer
Top-Agentin. Und wir werden es jetzt reaktivieren!«
    »Und wie?«
    »Mit einem Außeneinsatz. Sie müssen wegkommen von Persephone,
und ich denke, ich habe genau das Richtige für Sie!«
    Nova seufzte. Sie fühlte sich gar nicht wohl in ihrer Haut. Vielleicht
verlangte Moob Krid einfach zu viel von ihr und sie würde nie wieder die Alte werden.
    »Und das wäre?«
    »Morgen, Teuerste, morgen. Jetzt ruhen Sie sich erst einmal aus, ich erkläre
Ihnen die Details während der Einsatzbesprechung.«
    Nova presste die Lippen aufeinander. Sie war nicht sicher, ob sie Krids Worte
für bare Münze nehmen konnte oder ob er sie nicht nur aufziehen wollte.
    Womöglich hatte sie morgen die Kündigung in ihrer Post.
    »Sie können gehen«, sagte Moob Krid, immer noch grinsend, als
Nova keine Anstalten machte, aufzustehen.
    Schließlich erhob sie sich, nickte ihrem Chef zum Abschied zu und verließ
mit müden Schritten das Büro.
     

 
2.
     
    Vortex Outpost, 69 Stunden vor Sentenzas Tod
     
    »Nein, nein, nein, das schlag dir mal hübsch aus dem Kopf!« Sonja
DiMersis Gesicht war rot angelaufen. Sie stand mit in den Hüften gestemmten
Fäusten vor Roderick Sentenza und ließ keinen Zweifel daran, dass
sie sich erst wieder beruhigen würde, wenn er die Sache, die er gerade
mit ihr besprochen hatte, wieder abblies.
    »Schatz, ich bin ja auch nicht erbaut darüber, aber Old Sally meinte,
es wäre die beste Gelegenheit …«
    Sie ließ ihn nicht ausreden. Sonjas Zeigefinger deutete direkt auf seine
Brust.
    »Es mir eigentlich vollkommen egal, was Sally meint.« Sie kam zwei
Schritte auf ihn zu. Ihr Finger bohrte sich in seine Brust. »Du bleibst
hier!«
    Roderick Sentenza zuckte zusammen. »Meine Güte, letztendlich ist doch
nichts dabei, ich …«
    Der Finger stach erneut in seine Brust. Diesmal schmerzhaft. Sentenza trat unwillkürlich
einen Schritt zurück und biss die Zähne zusammen.
    »Könntest du bitte damit aufhören?«
    »Wenn du hier bleibst, gerne.« Sonja drehte sich auf dem Absatz um
und stürmte so schnell aus dem Quartier, wie sie vor einigen Minuten hereingeplatzt
war.
    Sentenza starrte eine Weile das nackte Schott an, ehe sein Blick Hilfe suchend
zu dem Datenpad auf seinem Schreibtisch wanderte. Es war abgeschaltet, dennoch
kannte er den Wortlaut der persönlichen Mitteilung, die darauf gespeichert
war, auswendig:
     
    Sehr geehrter Captain Sentenza,
    lieber Roderick,
    Sie haben während Ihres Dienstes in der Kaiserlichen Marine große
Aufgaben für das Multimperium bewältigt und den Kaiser stets zur vollsten
Zufriedenheit

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