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Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis

Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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davon.«

    »Ah, Majestät!«
    Sonja DiMersi, angetan mit einem schmuddeligen Jogginganzug, dessen größtes
Accessoire aus einem offenbar mehrere Äonen alten Ketchupfleck bestand,
verbeugte sich formvollendet vor ihrem Ehemann, um ihm dem notwendigen Respekt
zu erweisen.
    Roderick Sentenza, der außer einer langen Unterhose nichts anhatte, kratzte
sich am Bauchnabel. Er betrachtete die Ehrbezeugung seiner Frau mit Wohlgefallen,
da das Top des Jogginganzugs furchtbar ausgeleiert war und beim Verbeugen vollständige
Einblicke auf Sonjas Brüste gestattete.
    »Wohlan«, meinte er dann herrschaftlich. »Geh hin, Weib, und
bediene deinen Herrscher.«
    »Davon träumst du doch«, entgegnete Sonja trocken und griff zur
Bierdose auf dem Tisch. Das Erste, was sie nach ihrer Rückkehr zur Station
getan hatten, war, ihre alten Räumlichkeiten für sich zu beanspruchen
und ihre alten Möbel wieder aus dem Lager zu holen. Niemand wollte den
Rettern der Galaxis etwas abschlagen, so dass die Familie DiMersi-Sentenza zu
den allerersten gehörte, die wieder eine zivilisierte Wohnumgebung auf
Vortex Outpost erhalten hatte.
    Die Dose schnappte auf und es zischte.
    »Du trinkst«, erkannte Sentenza missbilligend. »Du bist kein
Vorbild für unseren Sohn.«
    Beider Blick ruhte für einen Moment wohlgefällig auf der kleinen Gestalt
Freddies, der in seinem Bettchen lag und selig schlummerte. Zumindest im Augenblick.
Einer der Gründe, warum sie beide jetzt noch nicht im Bett lagen, hing
damit zusammen, dass das ohnehin keinen großen Sinn machte. Ihr Sohn würde
sie immer wieder aufwecken. Wozu sich also die Mühe machen?
    »Freddie säuft mehr als ich«, stellte Sonja fest.
    »Milch.«
    »Bier ist die Milch der Werktätigen«, erwiderte die Frau revolutionär
und prostete ihrem Mann zu. Dieser kratzte sich erneut am Bauchnabel und holte
ein paar Flusen hervor, die er mit wissenschaftlichem Interesse betrachtete.
    »Also hast du dem Admiral ...«
    »Streng Freiherr von Lerk«, ergänzte Sentenza.
    »Also dem strengen Admiral gesagt, dass du nach reiflicher Überlegung
keinesfalls zu dem Schluss gekommen seiest, die höchst ehrenvolle Aufgabe
...«
    »Ich habe ihm gesagt, er soll Thrax ausrichten, dass er nicht mehr alle
Murmeln im Beutel habe und mir mit so was nicht noch einmal kommen solle.«
    Sonja rülpste undamenhaft. Sentenza warf ihr einen missbilligenden Blick
zu, griff mit der Rechten in die Schüssel mit Paprikachips und stopfte
sich eine Handvoll in den Mund. Es krachte, als er sie genüsslich zermalmte.
    »Füffer Paprika, nicht wahr?«
    »Sally hat sie mir besorgt, direkt von Regulus«, nickte Sonja. »Lecker,
nicht wahr?«
    »Ganf fuper«, bestätigte Sentenza.
    »Was hat Streng erwidert?«
    Sentenza schluckte, griff nach seiner Saftflasche und spülte nach, ehe
er die Frage beantwortete.
    »Er meinte, das habe er in etwa so erwartet, und ob er meine Antwort gegenüber
dem Kaiser wohl etwas höflicher formulieren dürfe.«
    »Das hast du ihm erlaubt.«
    »Ich bin ja nicht so. Der Admiral ist in Ordnung, da muss ich ihn ja nicht
mit Gewalt in eine peinliche Situation bringen. Er ist dann abgereist. So, wie
ich ihn verstanden habe, gibt es noch Auswahl, was die Thronfolge betrifft und
das Multimperium wird meinetwegen nicht untergehen. Ich muss mir also keine
Gedanken machen.«
    »Und – was passiert jetzt?«
    »Ist mir fast egal. Ich bin froh, wenn wir einfach mal etwas Ruhe und Zeit
für uns haben. Keine albernen Fidehis mehr – die sind übrigens
alle bereits vor dem großen Dinner abgereist, ich war ja so was von erleichtert!
– und auch keine rumschwuchtelnden Vizianer ...«
    »Roderick!«
    Sentenza zuckte mit den Schultern. »Die beiden sind mir auch auf den Sack
gegangen. Mir sind alle auf den Sack gegangen. He, ich habe für einen Moment
überlegt, ob ich nicht meinen Abschied nehmen soll, mir ein Stück
Land auf einer Koloniewelt kaufe und dem Ackerbau fröne. Nahe an der Scholle
soll man ja am ehesten zu sich selbst finden. Und du würdest doch auch
eine ganz fesche Bauernmaid abgeben. Diese traditionellen Trachten haben einen
irren Ausschnitt.«
    Sonja blickte an ihre durch die Schwangerschaft in Umfang erweiterten Brüste
hinab, warf ihrem Ehemann einen warnenden Blick zu und entschloss sich, dieses
eine Mal nichts weiter zu sagen außer einem gemurmelten »Ach wirklich?«.
    Sentenza zuckte mit den Schultern und warf einen

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