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Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Ordnung!«
    Sentenza verdrehte die Augen. Josfans Argumentationskette war äußerst kurz. Insgeheim versuchte er abzuschätzen, wie lange die Ikarus von ihrem geheimen Landeplatz bis zum Regierungsbezirk wohl brauchen würde. Wenn An’ta seinen Befehl richtig interpretiert hatte, würde sie den Standort seines Funkgeräts anpeilen und unverzüglich hierher eilen. Immer vorausgesetzt, dass …
    »Haben Sie mich verstanden?«, schrillte Josfan.
    Sentenza schreckte aus seinen Gedanken hoch. »Was?«
    »Ich sagte, ich bin der Hüter und Bewahrer des Imperiums der Kallia! Erweisen Sie mir gefälligst Ihre Ehrerbietung!«
    »Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, Josfan: Es gibt keine Kallia mehr dort draußen. Keinen einzigen. Sie kämpfen auf verlorenem Posten«, erwiderte Sentenza. »Sie können genauso gut gleich aufgeben und mit uns kooperieren.«
    »Kooperieren!« Josfan starrte ihn entgeistert an. »Ich soll mit Ihnen kooperieren? Haben Sie denn nicht gesehen, wie es all denen ergeht, die sich mir in den Weg stellen?«
    Sentenzas Blick wanderte über die entstellten Leichen von Generaladministrator Kolt, General Kozz und den anderen Anführern der Gutgelaunten. »Doch, habe ich.«
    Josfan trat näher und drückte ihm die Mündung seiner Waffe auf die Brust. »Und Sie meinen nicht, dass Sie mir ein wenig mehr Respekt entgegenbringen sollten?«
    Sentenza wich keinen Zentimeter zurück und hielt dem bohrenden Blick des Sektenführers stand. »Glauben Sie etwa allen Ernstes, ich könnte so etwas wie Respekt für Geiselnehmer und Mörder aufbringen?«
    Gerade, als Josfan ihm antworten wollte, wurde der Tumult auf dem Platz vor dem Regierungspalast noch lauter. Hunderttausende von Gutgelaunten schrien gleichzeitig erschrocken auf. Josfan und Tilrong drehten sich zu dem großen Panoramafenster um.
    Dann geschah alles sehr schnell. Vor dem Fenster flammte eine ganze Batterie gleißend heller Suchscheinwerfer auf. Der Sektenführer und sein Adjutant schlossen geblendet die Augen. Eine Sekunde später zersplitterte die Glasfassade, als die Ikarus aus nächster Nähe das Feuer auf das Gebäude eröffnete. Eine Welle aus großkalibrigen Vollmantelgeschossen und scharfkantigen Glassplittern brandete über die beiden Putschisten hinweg. Sentenza warf sich flach auf den Boden, während Trooid Lorik hinter einem umgestürzten Tisch in Deckung zog.
    Das Gewitter aus Metall, Glas, ohrenbetäubendem Lärm und überhitzter Luft dauerte nicht lange. Als die Magazine leer waren und die Zwillings-Gatlings der Ikarus klickend zum Stillstand kamen, waren die Wände und Möbel des Konferenzsaals von den Einschlägen der Geschosse und Fragmente geradezu perforiert worden.
    Das gleiche konnte man mit Fug und Recht von Josfan und Tilrong behaupten, wie Sentenza mit einem prüfenden Blick feststellte. Er betätigte sein Funkgerät. »Hier Sentenza. Feuer einstellen.«
    Das Schiff schwebte ruhig vor der zerfetzten Fassade des Gebäudes in dreißig Metern Höhe über dem Boden. Aus den Außenlautsprechern war ein Knacken zu hören, dann An’tas Stimme: »Guten Abend, Captain. Sind Sie in Ordnung?«
    Sentenza richtete sich stöhnend auf. Bei jedem Schritt knirschte pulverisiertes Glas und Holz unter den Sohlen seiner Stiefel.
    »Wir brauchen einen Arzt«, hörte er Arthur Trooid hinter sich sagen. »Und Darius. Schnell.«
     

     
    Das Geschoss hatte die Tischplatte durchschlagen, hinter welcher der Schlechtgelaunte und der Androide in Deckung gegangen waren, und war dabei sowohl abgebremst als auch deformiert worden. So hatte die kinetische Energie immerhin noch ausgereicht, Loriks rechten Oberarm zu zerschmettern, ihn aber nicht getötet.
    »Komplexe Trümmerfraktur«, sagte Anande kopfschüttelnd, während er Loriks Arm versorgte und dem Mann ein starkes Analgetikum verabreichte. »Sie haben vielleicht ein Glück.«
    »Das nennen Sie Glück?« Lorik lachte heiser.
    »Wenn der Tisch nicht gewesen wäre, hätte Ihnen die Kugel den Arm abgerissen und vermutlich Lunge und Herz punktiert, ehe sie auf der anderen Seite des Brustkorbs wieder ausgetreten wäre und dabei vermutlich noch den Arm gebrochen hätte.« Der Arzt ließ die leere Spritze in seiner Umhängetasche verschwinden. »Was Sie aber dann vermutlich schon nicht mehr gemerkt hätten.«
    »Danke, Doktor.«
    »Gern geschehen.« Anande blickte zu Arthur Trooid hinüber, der weitaus weniger Glück gehabt zu haben schien als Lorik. Auch er war hinter dem umgestürzten Tisch in

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