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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Haustürschlüssel passt auch ins Schloss der Wohnungstür. In diesem Fall zu einer Schleuse.«
    »Eine Schleuse?« Wenga zog eine Augenbraue hoch. »Nun, das ergibt Sinn. Auf diese Weise wird verhindert, dass gefährliche Keime ins Innere der Hibernationsanlage gelangen.«
    Pakcheon wollte etwas erwidern, überlegte es sich jedoch anders.
    Nachdem sich das äußere Schott geschlossen hatte, glitt das innere auf. Dahinter erstreckte sich eine ovale Halle viele Stockwerke, die wie Theaterränge angelegt waren, nach oben. Das gedämpfte Licht ging vom Boden aus und erhellte die leicht konkav gewölbten Wände. Die unteren Reihen waren gut sichtbar; je höher man hinaufblickte, umso mehr verlor sich die Spirale der Etagen in der Finsternis, sodass es unmöglich war, mit bloßem Auge die Decke zu erkennen. Wenga las von seinem Scanner ab, dass die Halle knapp dreihundert Meter hoch war, es demnach mindestens einhundert Etagen gab. In jede davon waren sechsunddreißig sargähnliche Kästen eingelassen. Versorgungsleitungen führten von ihnen zu kleinen Konsolen am Fußende. An einigen Geräten leuchteten oder blinkten grüne Lichter, andere glommen rot oder waren dunkel.
    »Die Stasiskammern«, hauchte Reela Coy beeindruckt.
    »Mehr als das«, sagte Pakcheon. »Das … ganze Gebilde … einschließlich des Segels … ist ein Raumschiff. Die Tumanen hielten Verteidigungsanlagen deshalb für überflüssig, weil sie im Falle eines Angriffs die tarnenden Mauern weggesprengt, ihre Schläfer-Schiffe gestartet und sich in Sicherheit gebracht hätten. Freundlicherweise stuften sie uns nicht als Aggressoren ein, vermutlich dank des Codegebers.«
    Cornelius trat näher an eine der Kammern heran und versuchte, etwas durch die milchige Scheibe zu erkennen. Nur vage konnte er die Umrisse des darinliegenden Wesens ausmachen, das in einer trüben Flüssigkeit schwamm, deren Temperatur weit unter null liegen musste. Es war nicht humanoid, wie er der Information hatte entnehmen können, doch konkrete Angaben waren nicht vorhanden gewesen, da diejenigen, die mit den Tumanen zusammengetroffen waren, diese stets in einem Exoskelett gesehen hatten. Mit dessen Hilfe konnten sich die Wesen aufrecht fortbewegen, dieselben Bewegungen wie Humanoide ausführen und kommunizieren.
    »Ein Schiff?«, staunte Wenga. »Aber die Häuser waren doch weitgehend aus Stein, auch dieses. Seine Außenwände zumindest.«
    »Das ist richtig«, sagte Pakcheon. »Aber hier haben wir es mit einer Stein verschalung zu tun, die über das wahre Innere des Gebäudes genauso hinwegtäuscht wie die Legierung, die Energieemissionen abschirmt.«
    »Und wenn das Schiff startet?«, hakte Reela Coy nach.
    »Wie gesagt, dann wird vermutlich die Hülle weggesprengt oder durch einen Mechanismus geöffnet. Sobald der Schiffskörper freigelegt ist, kann der Raumer die Höhle durch einen künstlichen Krater oder eine dünne Bodenschicht verlassen«, erklärte Pakcheon. »Vielleicht ist es die Aufgabe des Segels , dem Schiff den Weg freizuräumen.«
    Cornelius hatte, während er einen kleinen Rundgang machte und weitere Kästen untersuchte, zugehört. »Diese Technik ist mir völlig fremd. Können wir die Tumanen wirklich wecken?«
    Wenga trat zu ihm. »Ich bin zwar Ingenieur, aber so etwas habe ich auch noch nie gesehen. Es wird eine Weile dauern, bis ich mich damit vertraut gemacht habe, aber ob ich wirklich dahinterkomme, wie die Anlage funktioniert … Was ist mit Ihnen?« Er schaute zwischen Reela Coy und Pakcheon, den beiden Medizinern, hin und her. »Wie wollen wir vorgehen?«
    »Ich denke, dass ich herausfinden kann, wie die Stasiskammern funktionieren«, antwortete Pakcheon. »Warten Sie, bitte, bis ich mehr weiß, und sichern Sie die Eingänge, falls Decker einen Weg findet, hier einzudringen.«
    Wenga nickte. »In Ordnung. Es gibt auf dieser Ebene insgesamt vier Schleusen. Wir sind – ohne Sie, Pakcheon – zu dritt. Also sollten wir uns in der Mitte der Halle positionieren, und jeder behält zwei Schotte gleichzeitig im Auge.«
    »Glauben Sie wirklich, dass Decker auftauchen wird?«, fragte Reela Coy. »Seine Spuren verloren sich, lange bevor wir den Tafelberg erreichten. Außerdem besitzt er keinen Codegeber.«
    »Laut Kosang ist dies die einzige Stadt im näheren Umkreis«, erwiderte Cornelius. »Wenn Decker zu den Tumanen will und er unsere Gespräche belauscht hat, was ich glaube, wird er sich irgendwo herumtreiben. Er hätte uns folgen können, doch ist

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