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Return Man: Roman (German Edition)

Return Man: Roman (German Edition)

Titel: Return Man: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.M. Zito
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hinzugefügt, aber sie waren nur bis auf ein paar Kilometer genau; das Aufspüren des amerikanischen AAE -Teams war schwieriger gewesen als gedacht. Dann war er aber doch fündig geworden: Dort stand ihr Fahrzeug, ein alter Siebentonner, den sie grob fahrlässig mitten im freien Gelände abgestellt hatten. Vielleicht hatten die Amerikaner geglaubt– in ihrer typischen Arroganz, sagte Wu sich–, dass auf dieser Seite des Kontinents niemand mehr am Leben sei, und deshalb auf jegliche Tarnung verzichtet.
    Er hatte den Parkplatz mit der GPS -App seines Android-Smartphones als Positionspunkt gespeichert und dann das Gerät wieder in den Rucksack gepackt. Am anderen Ende des Parkplatzes stand ein verdreckter Wohnwagen; die Deichsel hatte sich in den Boden gegraben, nachdem der Wohnwagen von der Zugmaschine abgekoppelt und zurückgelassen worden war. Aus dem Inneren hörte Wu dumpfe Schläge. Irgendjemand hatte die Toten da drin eingesperrt; die Tür war mit einem Vorhängeschloss gesichert, und die Fenster waren zu klein, um hindurchzukriechen. Die Leichen hatten dort drinnen Jahre zugebracht und waren dabei immer weiter verrottet. Waren in diesem provisorischen Gefängnis in sengender Hitze und ohne Essen und Wasser dahinvegetiert. Bemerkenswert. Wu staunte oft über die Überlebensfähigkeit der Toten.
    Falls » Überleben« überhaupt das richtige Wort war.
    Wie immer verspürte er Mitleid mit ihnen. Er holte einen großen Stein von einer Feuerstelle in der Nähe und schlug gegen das Schloss. Fingernägel kratzten an der anderen Seite der Tür.
    Als das Schloss dann aufging, zog Wu sich ein paar Meter zurück und wartete. Die Tür flog auf, und fast schlagartig wurde die Luft im näheren Umkreis des Wohnwagens verpestet. Der Gestank stieg ihm in die Nase. Er hoffte zum hundertsten Mal, dass das Briefing, das er im letzten Monat vom MSS erhalten hatte, auch richtig war– eine Zusicherung, dass die Infektion nicht durch die Luft übertragen wurde. Aber vielleicht… über diese kurze Distanz…?
    Bevor er weitere Spekulationen anzustellen vermochte, erschien eine Leiche aus dem dunklen Innenraum und trat unsicher auf die oberste Stufe. Es war eine nackte männliche Leiche, die wirklich grotesk aussah: Der Penis war an der Eichel mit verkrustetem Blut überzogen und hing wie eine bizarre purpurfarbene Kalebasse zwischen den Beinen. Der Bauch war ein glänzender harter Ballon– so stark von Gasen aufgebläht, dass er jeden Moment zu platzen drohte.
    Wu strich mit den Fingerspitzen über die gerundeten Griffe der beiden Mandarinenten-Haken an seinem Gürtel. Er war bereit, sie notfalls zu ziehen. Diese Mandarinenten-Haken– lujiaodao in seiner Sprache– waren nach wie vor seine bevorzugten Waffen. Er hatte ihre Handhabung in Peking erlernt; sein erstes Jahr beim MSS hatte auch ein intensives Studium des Kampfkunststils Baguazhang beinhaltet. Die beiden Klingen wölbten sich wie zwei rasiermesserscharfe Sicheln um die Fäuste– perfekt für den Nahkampf, vor allem wenn man umzingelt war. Dann konnte er sie virtuos kreisen lassen und mehreren Angreifern gleichzeitig die Kehle durchschneiden.
    Man hatte ihm dringend davon abgeraten, bei diesem Auftrag herkömmliche Waffen zu benutzen. Eine Fleischwunde hatte bei den auferstandenen Toten keine mannstoppende Wirkung; es war inzwischen allgemein bekannt, dass das Gehirn ausgeschaltet werden musste. Also ein Kopfschuss. Wu hatte ein chinesisches Kalaschnikow-Sturmgewehr umgehängt, das er vom MSS erhalten hatte. Er hatte allerdings nicht die Absicht, es zu benutzen. Die kühlen Messergriffe verschafften ihm ein ausreichendes Gefühl der Sicherheit; mit den Klingen konnte er eine Leiche außer Gefecht setzen, ohne sie unnötig zu verstümmeln.
    Die nackte männliche Leiche stellte Blickkontakt mit ihm her.
    Die Leiche schnaubte– ein feuchtes Geräusch, als ob sie einen Schleimklumpen ausspuckte, und dann wurde ihr Kinn von einer zähen schwarzen Flüssigkeit benetzt. Langsam stieg sie die Stufen hinunter und näherte sich Wu. Sie verlor auf ihren steifen, unkoordinierten Beinen das Gleichgewicht und wäre fast aufs Gesicht gefallen. Bevor sie den Boden erreichte, erschien schon eine andere desolate Gestalt im Eingang– eine weibliche Leiche in einem schmutzigen Bikinioberteil und einer zerlumpten Hose. Die Kopfhaut hing ihr in fleischigen Streifen vom Schädel, und Überreste von roten Zöpfen schwangen wie schmutzige Seile hin und her, als auch sie die Stufen

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