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Return Man: Roman (German Edition)

Return Man: Roman (German Edition)

Titel: Return Man: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.M. Zito
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und schlitzte dem Soldaten Nelson mit dem Mandarinenten-Haken der Länge nach den Hals auf.
    Der Blutschwall in Wus Gesicht roch süßlich und war kühl– eine bizarre Erfrischung in der Wüstenhitze. Nelson fasste sich an die Kehle, aus der das Blut spritzte, und fiel mit zuckenden Beinen auf den Rücken.
    » Fick dich!«, kreischte jemand.
    Ein Donner hallte in der Schlucht wider, und eine Kugel schlug hinter Wu in den Fels. Er warf sich auf den Boden, schnappte sich den Rucksack– den improvisierten Pokertisch der Soldaten–, wirbelte dann auf einem Bein herum und hielt sich den Rucksack als Kugelfang vor den Körper. Und genau in diesem Moment drang eine weitere Kugel mit einem dumpfen Laut in den Rucksack ein. Spielkarten und grüne Stofffetzen wirbelten durch die Luft. Vor Wu legte der Soldat namens Guerrero mit einer Beretta M9 auf ihn an. Mit hochrotem Gesicht wollte er einen weiteren Schuss abgeben, während die anderen Männer hastig ihre Waffen aufnahmen.
    Wu schaute flüchtig an der Steilwand hinauf. Dann ließ er den Rucksack und die Mandarinenten-Haken fallen und wollte die Kalaschnikow von der Schulter nehmen. Doch er war durch den langen Aufstieg geschwächt, und die Amerikaner waren frisch und ausgeruht. Die Läufe der HK 416 zuckten wie schwarze Vipern von den Felsen hoch und flogen förmlich in die Hände der Soldaten. Alle Blicke richteten sich auf Wu. Er rechnete schon damit, von Kugeln durchsiebt zu werden…
    …und in diesem Moment stürmten die Leichen das Lager.
    Guerrero war das erste Opfer. Weil er mit dem Rücken zum Berg stand und mit seiner Waffe Wu im Visier hatte, wurde Guerrero völlig überrascht, als die nackte männliche Leiche von hinten auf ihn sprang. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte vornüber.
    » Scheiße…«, stieß er hervor.
    Der Kommandant mit dem grauen Stoppelbart, der fünf Meter entfernt stand, reagierte als Erster. » ZOMBIES !«, schrie er und deckte den Berg mit einem mörderischen Sperrfeuer ein, das Schmutz und Steine aus der Wand riss. Die Teenager-Leiche im Baseballtrikot wurde zurückgeschleudert, und das Gehirn spritzte aus dem Schädel. Die anderen Soldaten im Lager vergaßen Wu und richteten ihre Waffen auf die neuen Angreifer.
    Die Leiche biss in Guerreros Hinterkopf.
    » Verflucht!«, brüllte Guerrero. Dann drückten zwei weitere Leichen auf seine Beine und hielten ihn am Boden fest. Hinter ihm kamen die Toten wie in einer Prozession den Hang herab– sie stolperten, stürzten und rappelten sich wieder auf. Mit einem heftigen Ruck riss die männliche Leiche einen Streifen von Guerreros Kopfhaut ab. Das bluttriefende Fleisch hing ihm wie eine borstige Schweineschwarte aus dem Mund.
    Guerrero fing an zu schreien. Und hörte nicht mehr auf.
    Hinter ihm strömten die Toten in das Lager. Die Soldaten wichen zurück und suchten sorgfältig immer neue Ziele für ihre Waffen.
    » Macht sie fertig!«, schrie Graubart.
    Jetzt, sagte Wu sich, schnappte sich die Mandarinenten-Haken und rannte auf den älteren Mann zu. Er hatte die Hälfte der Strecke bewältigt, als die Soldaten gleichzeitig ihre Waffen abfeuerten; der Donnerschlag der Gewehrschüsse hätte Wu fast von den Füßen gerissen. Über und unter ihm rumorte der Berg wie ein Vulkan im akustischen Kreuzfeuer der Echos, die seine inneren Organe in Schwingungen versetzten und ihm die Tränen in die Augen trieben.
    Am Steilhang verloren zwei Leichen– die Frau im Bikini und der amerikanische Ureinwohner– den Halt und stürzten ab. Das Einzige, was von ihnen noch übrig blieb, waren Fleischbrocken und Blut, das wie Altöl aussah. Wu taumelte, benebelt vom Gestank des Schießpulvers. Er wurde wieder an seine Kindheit in China bei Onkel Bao Zhi erinnert und an die Feuerwerkskörper, die sie jedes Jahr in einem Fass hinter der Hütte gezündet hatten, um böse Geister zu vertreiben. Er musste bei dieser Erinnerung beinahe lachen und lief der vorrückenden Leichenhorde entgegen. Die Toten kennen keine Angst. Nur die Lebenden.
    Die Gewehrschüsse verhallten, und Graubart schrie: » Feuer!« Und dann machte Wu einen Ausfallschritt und rammte dem alten Soldaten die Klingen mit voller Wucht von beiden Seiten in den Hals. Der Mann hatte kaum Zeit zu reagieren. Ein letzter Befehl– » Macht sie fertig« – kam ihm noch über die Lippen, und dann trafen die Schneiden der Mandarinenten-Haken aufeinander, durchtrennten die Luftröhre und enthaupteten ihn fast. Der Kopf fiel ihm auf die Brust und wurde nur

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