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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Freier und der Sheriff um die Hausecke.
    Mit seinem Becken an den Kotflügel des Wagens gelehnt, beugte Elvis sich vor und stellte den Vorschlaghammer auf den Boden, den Stiel stabilisierend an die Stoßstange gestützt. Dann richtete er sich wieder auf.
Verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust und beobachtete die beiden sich nähernden Männer.
    »Da ist er«, schnaufte Overmeyer. Er entdeckte seinen demolierten Wagen, und seine Kiefer klappten fassungslos auseinander. Er fluchte wie ein Kesselflicker. »Verhaften Sie ihn«, verlangte er schließlich wutschnaubend. »Diese kleine Missgeburt gehört hinter Gitter.«
    John Bragston schielte zu der »kleinen« Missgeburt. Kopf und Oberkörper in milchiges Mondlicht getaucht, starrte Elvis unbewegt zurück. Gleichwohl signalisierten seine magnetisierend blauen Augen eine Mischung aus Panik und Reue. Und das ließ Bragston durchaus nicht kalt.
    Verdammt, wie würde er es wohl empfinden, hatte er sich mehr als einmal gefragt, wenn seine Mutter ihm die Tür vor der Nase zugeschlossen hätte, wenn sie mit irgendeinem aufgeblasenen Wichtigtuer ein Nümmerchen hätte schieben wollen? Für Jungen in Elvis’ Alter war es ohnehin nicht einfach, die eigene Mutter überhaupt als Wesen mit einer eigenen Sexualität zu sehen. Und wenn man dann Abend für Abend damit konfrontiert wurde, dass die Mutter eine stadtbekannte Prostituierte war, drehte man sicher irgendwann durch.
    Andererseits hatte Elvis fremdes Eigentum zerstört, und das war eine Straftat, die er ihm nicht durchgehen lassen durfte und konnte.
    Hölle und Verdammnis! Was für eine verfahrene Situation.
    Er wandte sich Overmeyer zu. »Also gut, ich nehme ihn fest«, meinte er gleichgültig. Er zog die Handschellen aus seinem Gürtel und trat zu Elvis, der ihm widerstandslos die Arme entgegenstreckte. Während er das
Metall zuschnappen ließ, wandte sich der Sheriff erneut Overmeyer zu. »Sie sollten sich allerdings überlegen, was Sie Margaret sagen.« Er räusperte sich vernehmlich. »Sie wird sich womöglich wundern, wieso Ihr Wagen ausgerechnet hier stand, als Donnelly darauf losging. Na ja, ich bin sicher, Ihnen wird was Glaubwürdiges einfallen«, schloss er mit einem unverbindlichen Grinsen.
    Overmeyer erstarrte und sah ihn schockiert an. »Sie dürfen Margaret unter gar keinen Umständen erzählen, wo der Wagen geparkt war!«, protestierte er.
    »Das hab ich auch nicht vor«, gab Bragston seelenruhig zurück. »Aber denken Sie doch mal nach, Lee. Um Anklage zu erheben, müssen Sie aufs Präsidium und Formulare ausfüllen. Es kommt zu einer Verhandlung und bingo - die Spatzen pfeifen es von den Dächern.«
    Overmeyers Hirn schien auf Hochtouren zu arbeiten. Verdammt, ich komm damit durch. Mist, nein, das pack ich nie im Leben.
    »Überlegen Sie sich das in aller Ruhe«, riet Bragston ihm zu, »bevor Sie sich später ärgern. Wir leben schließlich auf einer kleinen Insel.« Mühsam kontrollierte er seinen Unmut. Heilige Mutter Gottes, Lee war auf der Insel geboren und groß geworden. Wer sein Leben lang hier wohnte, wusste doch um das Gerede der Leute. Der Typ hatte wohl nicht mehr alle Latten am Zaun. Bragston zuckte mit den Achseln. »Mensch, Overmeyer, denken Sie mal scharf nach. Auf Flannery spricht sich ziemlich viel rum. Da etwas unter den Teppich kehren zu wollen, halte ich für illusorisch.«
    Overmeyer musterte Elvis vernichtend. »Ja, und bei dem Typen sowieso.«
    Elvis erwiderte den Blick mit unverhohlener Verachtung.
»Was sehen Sie mich dabei an, Sie Arschkriecher«, giftete er. »Mrs. Overmeyer war immer sehr nett zu mir.« Und solchen Menschen hätte er niemals absichtlich wehgetan. »Von mir erfährt sie kein Sterbenswort.«
    »Na, sehen Sie«, meinte Bragston aufgekratzt. »Vielleicht haben Sie ja Glück, und die Leute auf der Wache halten ebenfalls dicht.« Sein Kopf schnellte zu Elvis herum. »Los, Junge, Abmarsch.«
    Elvis stieß sich von der Motorhaube ab und folgte Bragston zu dessen Dienstwagen. Er saß bereits im Fond, als Overmeyer abfällig schnaubend rief: »Lassen Sie ihn laufen.«
    »Das ist vermutlich für alle Beteiligten das Beste«, räumte der Sheriff ein. »Und Lee, der Bursche wird Ihnen den Schaden selbstverständlich ersetzen.«
    »Da wär ich ja schön blöd«, erregte sich Elvis spontan. Er musterte den Sheriff mit einem mordlustigen Glitzern in den Augen. »Ohne rechtskräftiges Urteil brauch ich dieser Witzfigur nicht einen müden Cent zu bezahlen,

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