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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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definitiv, dass ich keine neue Beziehung eingehen wollte«, sagte Emma abrupt. »Ich stand also völlig allein da mit Grace Melina.« Sie sah ihn nicht an, sondern ließ den Blick zwischen Gracie und dem azurblauen Meer hin und her schweifen.
    »Charlie war Ihr Mann, richtig?«
    Sie nickte, zog die Knie enger an ihren Körper. »Die Menschen, die ich liebe, haben die scheußliche Angewohnheit,
plötzlich zu sterben«, bemerkte sie tonlos. »Charlie war erst fünfundzwanzig, als er starb. Wir waren nur elf Monate verheiratet. Am Morgen war er noch topfit und abends war er« - sie schüttelte fassungslos den Kopf - »tot.«
    »Wie ist er zu Tode gekommen, Em? Wurde er Opfer eines Verbrechens?«
    »Nein, offiziell nicht.« Wieder schüttelte sie den Kopf. Schweigend starrte sie hinaus aufs Wasser. Dann sagte sie mit leiser Stimme: »Er ist ertrunken. Er war angeln - ich habe ihn damals nicht begleitet, weil ich hochschwanger war. Und er kam nicht zurück.« Sie erinnerte sich noch lebhaft daran, wie die Polizei an jenem Abend bei ihr geklingelt und sie von dem Unfall unterrichtet hatte. Und damit ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigte. Als er am Nachmittag nicht heimkam, war sie stundenlang von einem Fenster zum anderen gelaufen und hatte verzweifelt nach ihm Ausschau gehalten.
    Wieder schwieg sie. Schließlich murmelte sie: »Ich dachte, ich wäre dafür verantwortlich, verstehen Sie - jahrelang glaubte ich, ich hätte … eine negative Aura oder so was. Erst starb Big Eddy. Dann meine Freundin Mary Louise und dann auch noch Charlie. Nach Gracies Geburt habe ich wie ein Luchs auf die Kleine aufgepasst. Ich war fest davon überzeugt, dass ihr etwas Entsetzliches zustoßen würde, plötzlicher Kindstod oder so.« Sie drehte den Kopf, lehnte ihre Wange an die angewinkelten Knie und warf ihm einen Blick zu. »Aber ich bin nicht besessen oder wie immer man es nennen mag«, sagte sie heftig. »Ich bin die … Obsession … eines Mannes, in dem ich lange Zeit eine Art Ersatzvater gesehen habe. Grant Woodard.«

    »Er ist gar nicht Ihr leiblicher Vater?«
    »Nein, zum Glück nicht. Und dafür bin ich echt dankbar, Cher .« Sie bemerkte seine Verblüffung und setzte seufzend hinzu: »Na schön, ich erklär’s Ihnen.«
    In knappen Worten fasste sie zusammen, durch welche Umstände sie Grant Woodard kennen gelernt hatte und wie es zu der engeren Beziehung gekommen war. »Bevor mein Bruder ins Gefängnis kam, bat er Grant, sich um mich zu kümmern.« Sie lachte bitter, als sie Elvis’ Blick aufschnappte. »Wir dachten, wir hätten die absolute Glückssträhne erwischt. Endlich mal einer, der keine Autos klaute wie Big Eddy und seine Kumpel. Bon Dieu, von wegen Glückssträhne .« Letzteres spie sie angewidert aus und schüttelte den Kopf über so viel Naivität. » Merde.«
    »Was heißt das, Em?«
    »Hmm? Was meinen Sie?«
    » Merde ? Was bedeutet das?«
    Sie sah ihn direkt an. »Scheiße.«
    »Ah.« Um seine Mundwinkel zuckte es. »Auf Französisch klingt es wesentlich vornehmer, finden Sie nicht? Spaß beiseite« - er winkte ab - »erzählen Sie weiter. Ich wollte Sie nicht unterbrechen.« Minutenlang betrachtete er ihr Profil, da Emma wieder zu ihrer Tochter spähte. Gracie hockte vor einem Felsen, den sie fröhlich mit bunter Kreide bemalte. »Meinen Sie, Woodard könnte etwas mit der Verhaftung Ihres Bruders zu tun haben?«
    »O ja«, räumte sie bestimmt ein. »Da können Sie Gift drauf nehmen, Cher . Hundertpro. Und er hatte auch die Finger im Spiel, als mein Bruder kurz vor seiner Entlassung getötet wurde.« Ihr Kopf schnellte zu ihm herum. »Zudem hat er meine Freundin Mary Louise auf dem Gewissen
und Charlie.« Sie sah ihn fest an. »Für einen Polizisten klingt das sicher ganz schön paranoid.« Sie lachte freudlos. »Gute Güte, Cher , noch im Frühjahr hätte ich jeden für verrückt erklärt, wenn er mir mit der abstrusen These gekommen wäre. Nach Big Eddys Verhaftung und vor Gracies Geburt war Grant Woodard für mich eine Art Familienersatz. Mein einziger Bezugspunkt.« Fahrig strich sie sich die Haare aus der Stirn. »Inzwischen bin ich schlauer geworden. Ich hab mir krampfhaft einzureden versucht, dass ich mir das alles nur einbilde, Elvis.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber der gestrige Tag hat meine letzten Zweifel ausgeräumt.«
    »Sie vermuten, dass er hinter Gracies Entführung steht?«
    »Glauben Sie etwa, dass Ihre Mutter sich das alles selbst ausgedacht hat?«
    Nein. Immerhin kannte er seine

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