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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Jugendlichen wiesen diese Möglichkeit sofort mit dem Ausdruck größter
Empörung zurück.
    »Also gut«, gab Aeneas mit einem Funkeln in den Augen nach. »Es war einfach
furchtbar. Nebelungeheuer griffen in großer Zahl an. Ich habe sie sämtlich in die
Flucht geschlagen, nur mit meinem Blick: so lässig und entschlossen. Ihr wisst
schon! Dann kamen Geisterschlangen. Selbst in eurer Trance habt ihr wacker
gekämpft. Sie wurden dahin gemetzelt. Es war ein einziger Alptraum. Wir haben
mit Müh und Not und nur durch unsere unendliche Tapferkeit schließlich gesiegt.«
    »Ach, Aeneas«, schwärmte Holly. »Das war richtig schön.«
    »Nicht wahr«, erwiderte der grinsend.
    »Das stimmt doch jetzt gar nicht, oder?«, wollte Gerrit etwas ratlos wissen.
    Erik stieß ihm scherzhaft in die Seite.
    »Leben eigentlich unsere Beherrscherkinder noch?«, fragte Anna nur mäßig
interessiert.
    Lynnea nickte und lächelte. »Sie werden schlafen. Sollen wir sie wecken?«
    Ein vielfaches »Nein!« war die Antwort.
    Die Tür wurde erneut geöffnet und Ailina betrat den Raum. Sie schwebte förmlich
zum Tisch, grüßte freundlich alle Anwesenden, fragte erst höflich um Erlaubnis
und ließ sich dann mit Grazie auf einen Stuhl sinken.
    »Es ist mir eine unendliche Ehre, Euch hier begrüßen zu dürfen«, sagte sie mit
einem Augenaufschlag zu Aeneas. »Euer Ruf, so gewaltig und ehrenvoll, ist Euch
vorausgeeilt. Und wahrlich, nur ein Mann, so mächtig wir Ihr, konnte in der Lage
sein, das Nebelfeld zu durchqueren.« Die blauen Augen funkelten.
    Der sah eher betreten drein und murmelte: »Ja, Euch auch einen schönen guten
Morgen.«
    Lennart verschluckte sich fast. Erik hüstelte hinter vorgehaltener Hand.
    Erma sah Ailina mit schmalen Augen an und fragte: »Wie ist denn der vorauseilende
Ruf unseres Ringlords bei Euch angekommen?«
    »Ich habe ihn in meinen Träumen gesehen«, säuselte die.
    »Liebster, reichst du mir bitte mal den Tee«, bat Erma mit sanfter Stimme und
stieß ihm dabei den Ellenbogen in die Seite.
    Er zuckte zusammen und reichte ihr wortlos die Kanne. Seine Verlobte sah ihn
bohrend an, und er schenkte ihr irritiert eine Tasse ein.
    »Ich danke dir, Liebling«, hauchte sie.
    »Gern geschehen«, erwiderte er matt.
    »Ihr müsst uns so viel erzählen«, bat Ailina. »Noch nie zuvor hatten wir einen
größeren Magier zu Gast. Wir werden alle an Euren Lippen hängen.«
    »Das kommt Euch nur so vor. Ich geh mal davon aus, dass Ihr wenig Besuch
habt«, gab Aeneas nüchtern zu bedenken. Er kam sich ziemlich dämlich vor zwischen
einer seltsam verzückten und einer offensichtlich wütenden Dame und lauter
grinsenden Jugendlichen.
    Ailinas Lachen war zauberhaft. »Nie hätte ich geglaubt, bei einem so mächtigen
Magier so viel Bescheidenheit zu finden.«
    »Ich, ehrlich gesagt, auch nicht«, konnte sich Adrian nicht verkneifen zu sagen.
Erik hatte Mühe, nicht laut zu lachen, und Holly vergrub ihr Gesicht in seinem
Arm.
    Der Ringlord sah seine jungen Freunde daraufhin zunächst ungehalten an und
fragte dann Ailina: »Ihr wisst, dass wir auf dem Weg zum Vulkanberg sind?«
    Sie nickte, ohne dabei den Augenaufschlag zu vergessen. »So war es in meinen
Träumen: Ihr kamt und befreitet mein Volk. Es liebte Euch dafür wie einen
König.«
    »Wie weit ist es noch bis zum Berg? Und wie ist der Weg dorthin? Und gibt es
dort eine Möglichkeit, diese Felder zu verlassen?«, fragte er weiter, hörbar um
Sachlichkeit bemüht.
    Sie blinzelte ihn an. »Drei Tagesmärsche! Für einen Mann wie Euch völlig
ungefährlich!«
    »Und für eine Frau wie mich?«, warf Erma zuckersüß ein.
    Die Herrscherin von Ancor sah sie freundlich an. »Es muss so überaus beruhigend
sein, in Begleitung eines Ringlords zu reisen. Ich beneide Euch wirklich um
diese Erfahrung und würde gern mit Euch tauschen.«
    Ermas Augen blitzten. »Dann solltet Ihr unbedingt über große Fähigkeiten auf
dem Gebiet der Heilkunst verfügen. Die benötigt Ihr nämlich unentwegt in der
beruhigenden Begleitung des Ringlords, vor allem braucht sie der Ringlord selbst.«
    Aeneas warf Lennart einen frustrierten Blick zu, und verdrehte die Augen.
Dessen Augen funkelten vor Vergnügen.
    Ailina lächelte entschuldigend. »Die magischen Fähigkeiten unserer Vorfahren
haben wir längst verloren. Ich bin jedoch eine Seherin, eine »Tochter des Feuers«.
Meine Kräfte schließen das Heilen leider nicht ein. Aber ich bin eine Kräuterkundige.
Ich stelle Öle und

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