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Rheinsteigmord - Kriminalroman

Rheinsteigmord - Kriminalroman

Titel: Rheinsteigmord - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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französisches Fabrikat. Spätes 19.   Jahrhundert.«
    Haustein schwieg wieder und stocherte in seinem Essen herum. Er nahm eine Fritte auf die Gabel, aß sie aber nicht, sondern blickte an ihr vorbei, irgendwohin.
    »Die Leute, die das Ehrenmal pflegen, sind keine Kriegsverherrlicher«, sagte er. »Wir verstehen das Ehrenmal als Mahnmal. Als Mahnmal gegen den Krieg. Gegen alle Kriege. Egal, wer ihn führt, und egal, gegen wen er geführt wird. Das ist alles. Der Verein hat übrigens über dreihundertfünfzig Mitglieder. Ich kann Ihnen gern die Liste geben, dann können Sie sie einzeln nach der Waffe befragen. Viel Spaß dabei.« Die Fritte verschwand in seinem Mund. »Und wenn Sie wollen, dass die Polizei Ihnen hilft, können Sie sie gleich mal darum bitten. Schauen Sie.«
    Fred folgte seinem Blick. Ein blau-silberner Streifenwagen bog gerade auf den Parkplatz gegenüber. Ein uniformierter Beamter und ein Mann in Zivil stiegen aus. Der in Zivil hatte eine Glatze. Fred erkannte ihn: Es war Steingräber.
    Der Hauptkommissar betrachtete prüfend Chandler, der neben dem Streifenwagen stand. Der Uniformierte neben ihm deutete zur Terrasse des Bauernstübchens herüber. Kurz darauf traten die beiden Polizisten durch die Heckentür – neugierig beäugt von den Gästen. An den Tischen verstummten die Gespräche. Der Uniformierte wechselte ein paar Worte mit der grauhaarigen Bedienung. Währenddessen trat Steingräber an ihren Tisch.
    »Guten Abend. Ich wünsche einen guten Appetit«, sagte er freundlich und nickte Haustein zu. Dann fasste er Fred ins Auge. »Haben Sie noch nicht bestellt, Herr Bleikamp? Vielleicht sind Sie auch schon mit dem Essen fertig. In beiden Fällen wäre das sehr gut.«
    »Was ist los?«, fragte Fred. »Was wollen Sie?«
    Der Beamte in Uniform war nun ebenfalls herübergekommen, hielt sich aber hinter Steingräber.
    »Wir müssen uns unterhalten, Herr Bleikamp. Und zwar dringend. Ich muss Sie bitten, mit uns mitzukommen.«
    »Jetzt sofort?«
    Steingräber hob die Augenbrauen und lächelte kalt. »Keineswegs. Ich dachte, wenn der Sommer vorbei ist. Oder wäre es Ihnen zu Weihnachten lieber?« Er beugte sich vor. »Natürlich jetzt«, zischte er. »Und je weniger weiteres Aufsehen Sie dabei verursachen, desto besser. Also verabschieden Sie sich bitte und kommen Sie mit.«
    Fred stand auf. Seine Knie waren weich. Haustein sah dem Geschehen wie erstarrt zu, schwieg aber.
    »Es tut mir leid, dass wir Ihre Abendgesellschaft mitnehmen müssen«, sagte Steingräber an ihn gewandt, »zumal hier ja nun wirklich eine sehr gemütliche Atmosphäre herrscht. Aber was sein muss, muss sein. Dienst ist Dienst.«
    Der Hauptkommissar ging voran. Fred folgte ihm. Während sie die Terrasse verließen, fiel ihm noch eine andere Tafel auf, die mit Kreide beschrieben war: Der Hendel macht ein Bäuerlein, es muss nicht mit der Bäurin sein.
    Auf dem Parkplatz angekommen, nahm ihm der Uniformierte den Autoschlüssel ab.
    »Sie fahren im Streifenwagen mit«, sagte Steingräber und deutete auf das Auto, in dem ein dritter Beamter am Steuer saß. Fred musste auf den Rücksitz – mit Steingräber neben sich. Der Uniformierte, der mit auf die Terrasse gekommen war, fuhr den Bulli. Er ließ Chandlers Motor aufröhren und schaltete knirschend in den ersten Gang.
    »Wollen Sie mir nicht auch noch Handschellen anlegen?«, sagte Fred säuerlich.
    »Seien Sie doch froh, dass ich es nicht tue.«
    »Sagen Sie mir vielleicht endlich mal, worum es geht?«
    Langsam rollte der Wagen an. Sie verließen den Parkplatz und fuhren an dem alten Herrenhaus vorbei.
    »Gern. Wir haben Professor Friesdorf gefunden.«
    Fred blickte auf. »Was ist mit ihm?«
    Steingräber starrte Fred ins Gesicht, als versuchte er, darin zu lesen. Fred biss sich auf die Lippe.
    »Er wurde erschossen. Und wir denken darüber nach, ob Sie etwas damit zu tun haben.«

23
    Draußen vor den Fenstern des Vernehmungsraumes in der Neuwieder Polizeidirektion wurde es langsam dunkel.
    »Haben Sie Frau Friesdorf schon mitgeteilt, dass ihr Mann tot ist?«, fragte Fred.
    Steingräber lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Das übernehmen die Kollegen.«
    »Kann ich vielleicht einen Kaffee haben, wo Sie mir schon das Abendessen vermasselt haben?«
    Der Kommissar gab dem Uniformierten, der an der Tür stand, einen Wink.
    »Keine Milch, kein Zucker«, gab Fred ihm mit auf den Weg. Steingräber blätterte derweil in einer Akte, die vor ihm auf dem Tisch lag.
    »Ich versuche, es kurz

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