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Rhönblut: Kriminalroman (German Edition)

Rhönblut: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Rhönblut: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zeno Diegelmann
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das war es, was es wiederum für alle so unsichtbar machte. Wenn ihn nicht alles täuschte, gab es tatsächlich eine Parallele zu den beiden Fällen.
    »Danke, Laura.«
    Seeberg lief den Weg wieder hinunter zu seinem Wagen. Sein Kaffeebecher qualmte noch auf der Grabplatte, als die roten Rücklichter des Autos aufleuchteten und er zum Präsidium in die Severingstraße raste.

11.
    Seeberg stürmte in das Büro, ohne die Anwesenden zu grüßen. Wortlos warf er sein Sakko über den Stuhl und suchte die Akte Pogatetz, die er gestern durchgesehen und danach auf Kohlers Schreibtisch liegengelassenhatte. Doch sie war nicht mehr da. Hastig scannte er alles mit kritischem Blick. Doch er fand sie nicht.
    »Wo ist sie?«
    »Wo ist wer?«, fragte Julia Freitag erstaunt. Ebenso wie Ammer hatte sie nur stumm dem Treiben des Kommissars zugeschaut. »Wenn Sie uns sagen würden, nach was Sie eigentlich suchen, könnten wir Ihnen eventuell behilflich sein.«
    »Pogatetz«, antwortete er einsilbig.
    »Sie suchen Pogatetz? Da kommen Sie aber ein wenig spät, Herr Kommissar.«
    »Witzig, Freitag, sehr witzig. Ich suche seine Akte. Ich hatte sie gestern genau hier hingelegt.«
    Freitag schmunzelte, während Ammer ängstlich auf einen Stoß Akten deutete, der sich auf seinem Schreibtisch türmte.
    »Ich habe sie nur wieder zu den anderen gelegt. Wissen Sie, mit ein wenig Grundordnung finden wir drei leichter die gewünschten …«
    »Idiot«, fuhr Seeberg den jungen Kollegen an, »nichts von meinem Schreibtisch räumen. Nicht mal ein Butterbrotpapier, verstanden?«
    Doch Ammer kam gar nicht mehr dazu zu antworten. Der Kommissar schüttete den Inhalt der Akte auf seinem Schreibtisch aus und wühlte in den Fotos. Die ersten vier Bilder zeigten nicht den gewünschtenAusschnitt. Aber dann fand er, wonach er gesucht hatte.
    »Hier, hier ist es.«
    Die beiden Kollegen kamen zu ihm herüber und schauten abwechselnd den Kommissar und die Fotos an.
    »Was ist da?«
    Schnell kramte Seeberg die Lupe hervor und sah sich das Foto genauer an. Er leckte sich vor Aufregung mit der Zunge über die trockenen Lippen. Den beiden Kollegen war die Aufregung immer noch unverständlich. Ammer fürchtete, einen weiteren Fehler zu begehen. Darum sprach Freitag aus, was beide dachten.
    »Sagen Sie uns jetzt freiwillig, was Sie gefunden haben? Oder müssen wir raten?«
    »Moment noch. Geben Sie mir bitte die Tatortfotos vom Mord im Gewächshaus. Ich muss etwas vergleichen.«
    Die Beamtin zog die gewünschte Akte aus dem Stapel und reichte sie Seeberg. Ebenso hastig wurde auch hier nach einem gewünschten Foto gesucht. Dann legte er seine Auswahl nebeneinander und flog immer wieder mit der Lupe von links nach rechts über die beiden Motive. Erst dann richtete er sich auf.
    »Hier«, er hielt seiner Kollegin die Lupe entgegen, »sehen Sie selbst.«
    Freitag sah sich die Fotos an, schüttelte aber mit dem Kopf. »Ich sehe nichts, was wir nicht schon kennen. Du vielleicht, Christoph?«
    Die Lupe wechselte zu Ammer, der sich sogleich bemühte, Seebergs Entdeckung ausfindig zu machen. Ein Pluspunkt würde ihm gut zu Gesicht stehen.
    »Schauen Sie sich das Foto von Pogatetz’ Zimmer ganz genau an. Und dann dieses hier«, deutete der Kommissar auf den Fundort Karstensens. Auf diesem Bild war die Leiche kaum noch zu sehen. Vielmehr hatte die Spurensicherung die nähere Umgebung darauf festgehalten. »Genau hier.«
    »Die Pflanze?«, fragte Ammer.
    »Exakt.«
    »Aber davon stehen wahrscheinlich Dutzende in diesem Gewächshaus herum.«
    »Mag sein«, fuhr der Kommissar fort, »aber entscheidend ist die Tatsache, dass sich die gleiche Blume auch im Hotelzimmer von Pogatetz befand. Es ist die exakt gleiche rote Blume wie die im Gewächshaus. Sehen Sie?«
    Ammer beugte sich über die Fotos. Sein Blick glitt von einem Foto zum anderen. Tatsächlich! Auf beiden war eine rote Pflanze zu sehen, die ihren mächtigen Blütenkopf wie ein Grammophon der Kamera entgegenstreckte.
    »Sie haben recht. Das ist die gleiche Blume. Sie sieht zumindest genauso aus. Könnte aber auch nur ein Zufall sein, und die Blume ist eben sehr beliebt und gebräuchlich.«
    »Das finden wir heraus. Wir sind damals immer davon ausgegangen, dass diese Blume schon in dem Hotelzimmer war, bevor Pogatetz seinen Mörder traf und sie zum Inventar gehörte.«
    »Sie denken aber, dass der Mörder sie mitgebracht hat?«
    Seeberg nickte.
    Auch Freitag besah sich die Fotos noch einmal. »Vielleicht hat der Mörder sie

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