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Richard Dübell

Richard Dübell

Titel: Richard Dübell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allerheiligen
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die Lupe nehmen.«
    »Bis man dort hinkommt, ist man an einem Dutzend Fluchtmöglichkeiten vorbeigekommen, die wir nicht alle sichern können. Wir müssen uns Blofeld schnappen, bevor das Chaos ausbricht.«
    »Und wie?«, meldete sich Robert zu Wort. »Keiner weiß, wie Blofeld aussieht, wir haben nur die Beschreibung, die Peter Bernward abgeliefert hat, und die hilft uns nicht weiter.«
    »Richtig«, sagte Harald und strahlte. »Aber wir wissen, wie sein Komplize aussieht.«
    »Eric Heigl«, murmelte Bülent. Bevor sie in den Konferenzraum aufgebrochen waren, hatte Harald sie alle in seinem Hotelzimmer über die aktuelle Lage informiert. Er hatte sogar Kopien eines Fotos ausgeteilt, das in Heigls Haus gewesen war und das Eric und Natalie als fröhliches junges Paar zeigte.
    »Wer auch immer so tut, als sei er zusammen mit Eric Heigl ein Kamerateam, ist unser Mann«, sagte Harald. »Wir brauchen nur zuzugreifen.«
    »Einfach so? Ohne äußeren Anlass? Vor den Augen der Presse?« Florian kratzte sich am Kopf.
    Harald musterte ihn. »Wir haben gesehen, wie skrupellos Blofeld vorgeht«, sagte er. »Geh davon aus, dass er uns einen Anlass liefert, wenn er merkt, dass die Falle zuschnappt.«
    »Du meinst, er wird eine Waffe ziehen?« Monika starrte ihn an. »Harald, das heißt, Unschuldige in Gefahr zu bringen! So funktioniert das nicht!«
    »Ich verlasse mich auf euch, dass ihr schneller seid als der Mistkerl«, sagte Harald einfach. »Ich weiß, dass ihr es seid. Und dass keiner von uns sich die Gelegenheit durch die Lappen gehen lässt, ihn endlich zu erwischen und zur Rechenschaft zu ziehen, wissen wir alle.«
    Haralds Telefon klingelte in seiner Hosentasche. Er machte eine entschuldigende Geste und fischte es heraus.
    »Ja?« Robert sah ihn mit den Augen rollen. »Guten Morgen, Herr Kollege!« Harald formte mit den Lippen einen Namen in Roberts Richtung: Peter Bernward. »Was täte die SOKO ohne Sie?«
    Die Münchner SOKO -Beamten grinsten. Robert stellte fest, dass erneut das Misstrauen in ihm anklopfte. Er hätte sich gewünscht zu hören, was Bernward zu sagen hatte.
    »Was haben Sie rausgefunden?«, hörte er Harald erstaunt fragen. »Ist ja verrückt. Wie kommen Sie denn darauf?«
    Harald lauschte. Er nickte ein paarmal, aber noch öfter rollte er mit den Augen in Roberts Richtung und der des Teams.
    »Ich werde es berücksichtigen«, sagte Harald schließlich. »Gut, dass Sie angerufen haben. Und auch noch an Ihrem freien Tag. Ist Flora bei Ihnen? Nein, natürlich geht es mich nichts an. Sagen Sie ihr trotzdem schöne Grüße. Und ein schönes Wochenende. Ich bin gerade in einer Besprechung mit meinem Team. Kommen Sie morgen auf einen Prosecco vorbei, wenn wir Blofelds Festnahme feiern.« Harald beendete das Gespräch und legte das Telefon auf den Tisch. Als er aufblickte, grinste er und zuckte gleichzeitig mit den Schultern.
    »Die Kollegen von der Kripo in Landshut«, sagte er, »sind auf den Gedanken gekommen, dass Blofeld den Trick anwenden könnte, über den wir gerade gesprochen haben.«
    Die SOKO -Beamten lachten.
    »Machen wir weiter«, sagte Harald. »Wie teilen wir uns auf? Robert, du bist für so was der Experte …«
    Robert Kalp gab sich einen Ruck. Das Misstrauen in ihm war wieder so stark wie eh und je. Er stellte fest, dass er nicht glaubte, Peter Bernward habe angerufen, weil ihm mit gewaltiger Verspätung gedämmert hatte, was Blofeld vorhaben könnte. Es stimmte nicht mit Roberts Einschätzung des Landshuter Kollegen überein. Was spielst du für ein Spiel, Harald? , fragte er sich im Stillen. An deiner Geschichte stimmt doch irgendwas nicht!
52 .
    »Gott, ist das ein … ein …«, begann Peter.
    »… Arschloch«, half ihm Flora, die das Ohr während des Gesprächs an Peters Handy gedrückt und alles mitgehört hatte. »Erzähl mir mal was Neues.«
    Peter starrte sein Mobiltelefon an. Es konnte doch nicht sein, dass ein Polizeibeamter so aufgeblasen war, dass er einen Hinweis auf die Identität eines gesuchten Verbrechers einfach beiseitewischte! Nicht einmal Harald Sander konnte so ein Idiot sein. Hatte Sabrina Hauskeck nicht erklärt, dass Harald zu den Besten gehörte? War der Mann übergeschnappt? Oder völlig überfordert? Oder …
    »Hier stimmt was von Anfang an nicht«, hörte Peter sich sagen. Er war mit Flora auf den Balkon hinausgetreten, um ihr zu erklären, welche Schlüsse er aus den Unterlagen seines Vaters gezogen hatte, und um Harald Sander anzurufen. Aus der Wohnung

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