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Richard Dübell

Richard Dübell

Titel: Richard Dübell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allerheiligen
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ist. Dass er ein Verbrecher ist! Ein Schwein!«
    »Mehr als das«, sagte Konstantin. »Mehr als das.« Ohne Eric anzuschauen, sagte er: »Und ich dachte, das wäre eine Sache zwischen dir und mir geblieben.«
    »Dann hättest du Natalie nicht mit reinziehen sollen!«, stieß Eric hervor.
    »Stimmt«, sagte Konstantin. »Das hätte ich nicht tun sollen.« Er beugte sich zu Natalie. »Und so haben wir alle beide unsere Geheimnisse bewahrt, nicht wahr? Du bei der Polizei, und ich auch.«
    Natalies Lider hatten bei Konstantins Worten zu zucken begonnen. Sie blickte zu Boden, noch bevor er zu Ende gesprochen hatte. Ihre Hände im Schoß waren so ineinander verkrallt, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    »Eric«, sagte Konstantin milde. »Ich dachte, du wolltest packen?«
    »Was geschieht mit Natalie?«
    »Natalie«, sagte Konstantin, »wird ihr Geheimnis weiter bewahren, und damit ihr das nicht so schwerfällt, darf sie im Keller wohnen, bis der Job erledigt ist. Du hast doch noch das Schlagzeug im Keller, Eric?«
    »Ja …«
    »Weißt du noch, dass das mal unser Spielkeller war? Und wie wir uns aufgeführt haben, als Vater ihn zu einem Büro umbauen wollte? Und wie wir uns danach geschworen haben, nie zuzulassen, dass der Raum jemals zu etwas anderem genutzt würde? So viel bleibt von Kinderschwüren … Eric, mein Auto steht vorn bei der Kurve. Wenn ich wieder nach oben komme, möchte ich dich drin sitzen sehen.«
    »Das ist das letzte Mal«, sagte Eric flehentlich. »Danach mache ich nie wieder etwas für dich. Wir laufen uns nie wieder über den Weg! Ja?«
    »Deine Bedingungen sind hart«, sagte Konstantin. Er winkte mit der Waffe.
    Natalie erhob sich zögernd. Ihr Blick fand den Erics. Die Angst verdrängte den Hass, der gerade noch darin zu lesen gewesen war.
    »Er tut dir nichts«, sagte Eric. »Er sperrt dich nur im Keller ein. Bitte, Natalie. Es ist besser so.«
    »Du lässt dich rumkommandieren wie ein Bub«, sagte Natalie, und nicht einmal Konstantin konnte sich entscheiden, ob es resigniert oder angewidert klang.
    »Darin hat er lebenslange Erfahrung«, erklärte Konstantin. »Und du gehst in den Keller und wirst dort ganz brav sein und keinen Mucks machen. Sonst seh ich mich gezwungen, dich dort anzubinden, und wenn ich nichts Passendes finde, fessle ich dich mit deiner eigenen Hose.« Er zwinkerte Natalie zu und hatte die Genugtuung, ihre Augen erneut zucken zu sehen.
    Eric stand da, ein martialisches Bild von einem Mann, und wirkte jämmerlicher denn je. »Das allerletzte Mal«, sagte er leise. »Danach trennen sich unsere Wege für immer!«
24 .
    Peter, Flora und die Münchner Polizeibeamten saßen in einem Wohnzimmer, das wie in den späten Siebzigerjahren eingerichtet war, allerdings nicht als Retro-Zitat, sondern original. Die Möbel in dunkler Eiche hätten in jeden Sketch von Gerhard Polt gepasst, die gehäkelten Zierdeckchen in Form aufgebäumter Schwäne in jeden Alptraum.
    Zwischenzeitlich war ihnen klargeworden, dass die Adressen vertauscht worden waren. Keiner der Beamten, die den Fall heute Morgen in der Inspektion zu Ende bearbeitet hatten, hatte ihn wirklich ernst genommen oder gedacht, dass jemals darüber gesprochen würde, es sei denn mit großer Heiterkeit in der Kantine. Es war gute Polizeitradition, auf solche Widrigkeiten mit der nötigen Flexibilität zu reagieren – und die Reihenfolge der Befragung eben abzuändern.
    Dominik Wiesner – der junge Mann, dessen Schäferstündchen an diesem frühen Morgen so abrupt geendet hatte – wusste nicht, wem von den Beamten er in die Augen schauen sollte. Peters Blick versuchte er beharrlich auszuweichen, was dieser angesichts der Verwüstung im Flur und seines Auftritts verstehen konnte, aber niemals zugegeben hätte. Wann immer Dominiks Blick doch kurz an Peter hängenblieb, befingerte er unwillkürlich seine wunde Oberlippe und sein geschundenes Kinn. Noch ein Schmerz, den der junge Mann Peter verdankte. Wo ihm die Barthaare ausgerissen worden waren, war die Haut mit Hunderten kleiner blutunterlaufener Pünktchen übersät. Das Veilchen, das vor wenigen Stunden noch frisch gewesen war, schimmerte mittlerweile in allen Farbtönen.
    »Das ist doch nicht Ihr Haus?«, fragte Flora und machte eine vage Handbewegung über Schrankwand, Sitzmöbel, Häkelschwäne und ein dilettantisches Bild einer Postkutsche im Schnee hinweg, das den Großteil einer Längswand einnahm.
    »Nee, gehört meinen Eltern«, brummte Dominik.
    »Und

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