Richtig vererben und verschenken

Euro. Hinzu kommt noch die Möglichkeit des steuerfreien Zugewinnausgleichs. Partner einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft hätten also wesentliche Steuervorteile, wenn sie sich zur Heirat entschließen würden.
    Tipp
    Aus erbschaft- und schenkungsteuerlicher Sicht ist der gesetzliche Güterstand der Zugewinngemeinschaft wegen des steuerfreien Zugewinnausgleichs besser als die Vereinbarung einer Gütertrennung.
    Haben Ehegatten den erbschaft- und schenkungsteuerlich ungünstigen Güterstand der Gütertrennung vereinbart, können sie auch während der Ehe den Wechsel in die günstigere Zugewinngemeinschaft vereinbaren. Als Anfangsvermögen gilt dann jedoch nicht dasjenige zu Beginn der Ehe, sondern das Vermögen, das zum Zeitpunkt der Zugewinngemeinschafts-Vereinbarung vorhanden war. Steuerlich wird eine rückwirkende Zugewinngemeinschaft nicht anerkannt.
    Ehegatten, die im Güterstand der Zugewinngemeinschaft leben, können den Güterstand wechseln und durch Abschluss eines notariell beurkundeten Ehevertrags Gütertrennung vereinbaren. In diesem Fall muss der Zugewinn ausgeglichen werden, der steuerfrei auf den anderen Ehegatten übertragen werden kann. Wurde also ein besonders hoher Zugewinn erzielt, weil nur ein Partner während der Ehe erwerbstätig war, kann dieser den Ausgleichsanspruch schenkungsteuerfrei auf den Ehegatten übertragen.
    Tipp
    Um Gestaltungsmissbrauch zu vermeiden und die weiteren ehe-, erb- und steuerrechtlichen Konsequenzen bei einem Wechsel von der Zugewinngemeinschaft zur Gütertrennung zu bedenken, sollten Sie unbedingt einen Steuerberater und/oder einen Anwalt einschalten.
    Für kinderlose Ehepaare kann die Adoption des eingesetzten Erben sinnvoll sein. Das Adoptivkind ist dem leiblichen Kind erbschaft- und schenkungsteuerlich gleichgestellt. Es gehört der Steuerklasse I an; ihm steht neben einem Versorgungsfreibetrag ein allgemeiner Freibetrag von 400.000 Euro zu.
    Einen Wohnsitz im Ausland zu gründen löst in der Regel keine Steuerprobleme, wenn zugleich ein Wohnsitz im Inland aufrechterhalten bleibt.
Vermögensübertragung zu Lebzeiten
    Steuervorteile bei der Vermögensübertragung zu Lebzeiten bestehen unter anderem bei
mehrfacher Ausnutzung der allgemeinen Freibeträge,
steuerfreien Zuwendungen zum Zwecke des angemessenen Unterhalts oder zur Ausbildung des Begünstigten,
der Einrichtung eines gemeinschaftlichen Bank- oder Wertpapierdepots.
    Die folgenden Ausführungen beschränken sich darauf, einen Überblick über mögliche steuergünstige Gestaltungen zu geben. Sie berücksichtigen nicht die jeweiligen besonderen persönlichen Lebensumstände. Bei komplizierten steuerlichen Gestaltungen wird empfohlen, den Rat eines Steuerberaters einzuholen.
    Die persönlichen Freibeträge können alle zehn Jahre genutzt werden. So können dem Ehegatten alle zehn Jahre 500.000 Euro steuerfrei zugewendet werden. Jedem Kind steht bei Schenkungen eines Elternteils alle zehn Jahre ein allgemeiner Freibetrag von 400.000 Euro zu.
    Tipp
    Wenn Sie ein großes Vermögen möglichst steuergünstig an Ihre Kinder weitergeben wollen, ist es sinnvoll, sich frühzeitig von Vermögenswerten zu trennen.
    Eine steuergünstige Übertragung von Vermögenswerten kann über die Einschaltung eines Zwischenerwerbers erfolgen. Denn auf diese Weise können Freibeträge besser ausgenutzt und die Vermögensübertragung kann über eine günstigere Steuerklasse vorgenommen werden. Die Gefahr bei einer solchen Kettenschenkung (Einzelheiten vgl. → Beispiel: Kettenschenkung ) besteht darin, dass die Finanzverwaltung von einem Gestaltungsmissbrauch ausgeht und die Schenkung steuerlich als Direktschenkung behandelt.
    Tipp
    Vermeiden Sie in jedem Fall, dass mit der Schenkung ausdrücklich eine Verpflichtung zur Weitergabe verbunden wird. Ferner sollte die Weitergabe der Schenkung nicht vor Ablauf eines Jahres erfolgen.
    Zuwendungen unter Lebenden, um dem Bedachten einen angemessenen Unterhalt zu zahlen oder eine Ausbildung zu ermöglichen, sind steuerfrei. Der Grad der Verwandtschaft mit dem Begünstigten ist dabei ohne Bedeutung.
    Beispiel: Unterhaltszuwendungen
    A zahlt an seinen Bruder B monatlich 500 Euro, weil dieser wegen einer körperlichen Behinderung nicht arbeiten kann und nur eine geringe Rente bezieht.
    Eine beliebte Form der Versorgung des Ehegatten oder des Partners einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft ist die Lebensversicherung. Zu beachten ist allerdings, dass die fällige Lebensversicherung, die an den