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Riemenschneider

Riemenschneider

Titel: Riemenschneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tilman Röhrig
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Ach, egal.«
»Was wolltest du?«
»In den Arm nehmen, na ja, lieb halten eben. Ich wollt das schon lange. Sei ehrlich, du auch.«
Katharina vermag nur zu nicken.
Er klimpert mit den Lidern, schmollt wie ein kleiner Junge. »Aber in der Stadt sind wir nie allein. So ein Mist.« Weil der übertriebene Tonfall sie zum Lachen bringt, behält er ihn bei. »Endlich, hier haben die armen Kinder es endlich gut. Nicht wahr?« Dicht stellt sich Florian vor das Mädchen hin, vorbei ist die Alberei, seine Stimme klingt warm und einfühlsam. »Und wenn du dich schämst, dann behalt das nasse Zeug ruhig an. Ich jedenfalls fühl mich wohler ohne.« Er löst den Gürtel, zieht das Kittelhemd über den Kopf und dehnt den nackten Oberkörper.
Katharina hält den Blick fest auf sein Gesicht gerichtet; als er ihren Mund küsst, schließt sie die Augen, Körper und Knie werden weich; Katharina hält sich an ihm fest, und Florian nutzt die Wehrlosigkeit, er sinkt mit ihr auf das Strohlager. Seine Hände ertasten, drücken die Brüste, immer wieder bedeckt er den Hals mit Küssen, seine Hände ziehen das nasse Kleid hoch, er küsst ihre Wange, flüstert »Liebste« und »meine Liebste«.
Katharina streichelt seinen Nacken und versucht mit den Lippen das Kosen zu erwidern, als seine Finger ihren Schoß berühren, sich tiefer in den Flaum drücken, will sie sich entziehen. »Nicht, Flori, nicht!«
»Hab keine Angst!«
Er zieht die Hand zurück, dafür dankbar umschlingt ihn Katharina nun fester. Unbemerkt entledigt er sich des Lendenschurzes, behutsam drückt er das Mädchen mit den Schultern ins Stroh, ein Knie öffnet ihre Schenkel. »Aber Flori, wir dürfen nicht …«
»Liebst du mich denn so wenig?«
»Doch viel, so viel.«
Er legt sich über sie. Katharina spürt das fremde Drängen an ihrer Mitte, der harte Stoß schmerzt, Glühen dringt tief in den Leib, bleibt als Brennen. »Nein! Flori. O nein.« Sie krallt die Hände, schlägt den Kopf hin und her. »Kathi«, keucht er immer wieder, wird lauter; sie windet sich, kann nicht fort, jetzt klammert sie sich an ihn, wimmert; heftiger werden seine Stöße, dann reißt er sich heraus, schluchzt und kommt in heftigen Zuckungen zum Höhepunkt.
Ermattet sinkt Florian neben der Jammernden nieder. »Ich wollte das nicht. Glaub mir.« Er streichelt ihre Stirn. »Nicht weinen, bitte!«
»Was haben wir getan?«
»Aber wir lieben uns doch.«
Katharina dreht sich zur Seite. Nach einer Weile zieht er ihr das Kleid über den Po. »Wenn du mich liebst, dann …«
»Du hast mir wehgetan.«
»So ist das nun mal …« Seine Stimme wird fester: » … wenn ein Mädchen eine Frau wird.«
»Meinst du, ich bin wirklich?« Sie setzt sich auf. »Aber ich bin doch noch jung?«
»Deshalb bist du ab jetzt meine heimliche Frau. Wir sagen in der Stadt niemandem davon. Das ist das Sicherste. Kein Wort zu meiner Mutter oder zu deinem Vater.« Er nimmt ihre Zöpfe wie Zügel und zieht abwechselnd daran. »Wir tun einfach so, als wäre gar nichts geschehen. Versprichst du’s mir?«
Katharina nickt. »Ich würde mich sowieso schämen.«
Florian springt auf. »Wir müssen zur Tante.« Er legt sich den Lendenschurz an und streift den Kittel über; ehe er den Gürtel schließt, versichert er: »Und du sollst sehen, bald schmerzt es nicht mehr, dann gefällt es dir sogar.«
Katharina sieht zu ihm auf, sie wischt die Tränen von den Wangen und versucht tapfer zu sein. »Du hast vergessen, mir von deinem Vater zu erzählen.« Er legt den Arm um ihre Schultern und führt sie zur Tür. »Später. Auf dem Rückweg in die Stadt.«
Bis zum Haus der Tante hat Katharina die Zöpfe halb gelöst und wieder fester geflochten. »Nur gut, dass es heute so heiß ist.« Sie streicht das kaum noch feuchte Kittelkleid an Schultern und Seiten glatt. »Sollen wir sagen, dass wir im Bach waren?«
»Lass mich reden, dann verplapperst du dich nicht.«
Kohlgeruch vermischt mit Salbei erfüllt die Küche. Els steht vor der Herdstelle. Beim Eintreten der jungen Leute wendet sie kurz den Kopf. »Trinkt. Es ist noch genug vom Holundersaft da.« Und rührt noch einmal gründlich durchs Gemüse. »Kindchen, du kannst schon mal die Löffel hinlegen.«
Sie selbst gibt mit der Schöpfkelle einen Schwall Wasser in den Tiegel. Dampf brodelt auf, gleich wird er vom Deckel eingedämmt. »So, nun dauert es noch ein wenig.« Els wischt sich die Hände an der Schürze. »Sieht das Haus da unten nicht trostlos aus? Ich mag schon gar nicht mehr hin.« Während

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