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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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angekommen waren. Die Utensilien in der Bordküche rappelten und schepperten, und eine Schranktür flog auf und knallte wieder zu. Tooth hatte keine Probleme mit dem Fliegen. Seit seiner Militärzeit war er schon zufrieden, wenn er irgendwo landete, wo nicht auf ihn geschossen wurde. Er saß gleichgültig da, stemmte sich gegen das Abbremsen und dachte angestrengt nach.
    Er hatte gut geschlafen und während des sechseinhalbstündigen Fluges von Newark die meiste Zeit aufrecht in derselben Position gesessen. Er hatte sich daran gewöhnt, so zu schlafen, als er beim Militär Missionen als Scharfschütze übernommen hatte. Wenn nötig, konnte er tagelang in derselben Position am selben Ort verharren, sich in Flaschen und Tüten erleichtern und schlafen, wo immer er war und wann immer er musste.
    Er hätte seinem Klienten auch ein Ticket in der Business oder Ersten Klasse in Rechnung stellen können, bevorzugte aber die Anonymität der Economy. Das Flugpersonal wurde aufmerksam, wenn man vorn saß, und er wollte nicht, dass sich später jemand an ihn erinnerte. Nur eine kleine Vorsichtsmaßnahme. Doch Tooth traf jede erdenkliche Vorsichtsmaßnahme. Aus dem gleichen Grund war er auch lieber von Newark als von Kennedy geflogen. Der Ort war einfach unauffälliger und seiner Erfahrung nach auch weniger streng bewacht.
    Regen rann am Fenster herab. Auf seiner Uhr war es 7.05 Uhr britischer Zeit. Die Uhr besaß einen eingebauten digitalen Videorekorder, dessen Kameralinse im Zifferblatt verborgen war. Sie war praktisch für Klienten, die seine Arbeit sehen wollten. So wie sein aktueller Klient.
    Eine weibliche Stimme verkündete etwas für die Passagiere mit Anschlussflügen, das ihn nicht betraf. Er schaute hinaus auf den grauen Himmel und den Beton, das grüne Gras, die parkenden Flugzeuge und Hinweisschilder, die Lichter der Landebahn und klotzigen Gebäude des Flughafens Gatwick. Für ihn sah jeder zivile Flughafen wie der andere aus. Nur die Farbe des Grases war anders.
    Der Amerikaner mit Brille, der neben ihm saß, hielt Pass und ausgefüllte Landekarte umklammert.
    »Ganz schön holprig, was?«
    Tooth ignorierte ihn. Der Mann hatte vom ersten Augenblick an versucht, Konversation zu machen. Schon da hatte Tooth ihn ignoriert.
    *
    Fünfzehn Minuten später klappte ein Einwanderungsbeamter mit Turban den britischen Pass auf, betrachtete das Foto von James John Robertson, zog es über den Scanner und gab es dem Mann wortlos zurück. Nur ein weiterer britischer Staatsbürger, der nach Hause zurückkehrte.
    Tooth folgte den Schildern zur Gepäckausgabe und dem Ausgang. Niemand beachtete den dünnen, kleingewachsenen Mann mit dem rasierten Kopf. Er ging auf den grünen Zollbereich zu, die kleine Tasche in der einen Hand, einen dicken beigefarbenen Anorak über dem Arm.
    An der Zollabfertigung war es leer. Er warf einen Blick in den Einwegspiegel über den Untersuchungstischen, während er hindurchging. Dann passierte er den letzten Duty-Free-Shop und trat in die Ankunftshalle, wo er auf ein Meer eifriger Gesichter und zahlreiche Namensschilder blickte. Aus Gewohnheit betrachtete er die Gesichter, sah aber keine bekannten darunter, niemanden, der sich besonders auf ihn konzentrierte und um den er sich Sorgen hätte machen müssen.
    Er begab sich zur Autovermietung. Die Frau prüfte die Reservierung.
    »Sie wünschen eine kleine Limousine, Automatik, dunkle Farbe, Mr Robertson?«
    »Ja.«
    »Haben Sie Interesse an einem Upgrade?«
    »Wenn ich ein besseres Modell wollte, hätte ich es bestellt.«
    Sie ließ ihn ein Formular unterschreiben, trug die Angaben aus seinem britischen Führerschein ein und händigte es ihm zusammen mit einem Umschlag aus, auf dem in großen schwarzen Buchstaben ein Kennzeichen vermerkt war.
    »Alles erledigt. Die Schlüssel sind hier drin. Geben Sie ihn vollgetankt zurück?«
    Tooth zuckte mit den Schultern. Wenn sein Tag wie geplant verlief, was er für gewöhnlich tat, würde die Firma den Wagen nicht mehr wiedersehen. Er gab Mietwagen grundsätzlich nicht zurück.

42
    OHNE NEUE ENTWICKLUNGEN konnte die anfängliche Energie, von der die Ermittlungen in einem großen Kriminalfall profitierten, schnell verpuffen. Roy Grace hatte es immer als eine seiner wesentlichen Aufgaben betrachtet, Konzentration und Energie seines Teams aufrechtzuerhalten. Man musste den Leuten einfach das Gefühl vermitteln, dass es Fortschritte gab.
    In Wirklichkeit gab es keine schnellen Ergebnisse, viele Ermittlungen bei

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