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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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durchdrehen. Ich versuchte, mir wenigstens vorübergehend selbst ein bisschen Erleichterung zu verschaffen. Aber ich konnte meine Hand nur ein winziges Stück bewegen, und das Klirren von Metall verriet mir, warum. Ich war angekettet, vermutlich mit Silberketten. Deshalb brannten meine Handgelenke so.
    Die Stille wurde von einem leisen Lachen gestört. Talon. Er beobachtete mich. Ich öffnete die Augen. Der Raum war groß und in einem warmen Gold gehalten, das trotz der Situation beruhigend wirkte. Auf der rechten Seite fiel durch die riesigen Fenster das Abendlicht herein, was die warme Atmosphäre noch verstärkte. Dieser Effekt wurde allerdings durch die dicken Balken vor den Fenstern etwas gestört. Sie würden mich jedoch nicht von einer Flucht abhalten können, wenn ich es schaffte, die Ketten loszuwerden. Das nächstgelegene Fenster stand offen, und es wehte eine leichte kühle Brise herein, die nach salziger Meerluft roch.
    Direkt gegenüber stand die Tür zu einem Bad offen. Links davon befand sich eine weitere Tür, die allerdings verschlossen war. In dem Hauptraum stand nichts außer einem mit Satin bezogenen Bett, auf dem Talon saß. Er war komplett angezogen, was an sich schon überraschend war.
    »Du verdammter Mistkerl.« Meine Stimme war nur ein heiseres Krächzen, aber er war ein Wolf und verstand mich problemlos. »Du hast keine Ahnung, in was für Schwierigkeiten du dich gebracht hast.« »Das glaube ich kaum.« Sein Lächeln war überaus arrogant, und seine Augen wirkten wie Splitter aus goldenem Eis. »Was die Sexualpraktiken von Werwölfen angeht, kneifen die Regierungsabteilungen schon einmal ein Auge zu.« »Eine Entführung ist ein Verbrechen.«
    »Es geht aber niemand von einer Entführung aus, weil ich angerufen und dich entschuldigt habe. Du bist seit ungefähr einer Stunde krankgemeldet.«Ich schüttelte den Kopf und konnte nicht fassen, dass er so weit ging. »Ich habe mit meinem Chef an einem Sonderauftrag gearbeitet. Ich habe keine Ahnung, mit wem du gesprochen hast, aber das ist auch egal. Deine Lüge wird auffliegen.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich war nicht so dumm, von meinem Telefon aus anzurufen, sondern habe ein Kartentelefon benutzt. Außerdem habe ich durch einen Stimmenmodulator gesprochen. Sie werden dich nicht finden.« »Rhoan weiß, mit wem ich zusammen bin. Er findet mich.«
    Talon verschränkte die Arme und lachte. Es klang kühl und verächtlich, was mich noch wütender machte.
    »Dieses Weichei findet doch nicht einmal den Weg aus einem Blumenladen«, sagte er. »Außerdem befinden wir uns hier in einem Ferienhaus, das ich erst kürzlich über eine meiner Tochtergesellschaften erworben habe. Sie werden Wochen brauchen, die Papiere zu finden. Bis dahin sind wir weg.« »Unterschätze Rhoan nicht. Er ist sehr erfolgreich. Falls du es vergessen haben solltest, er spürt Leute auf und bringt sie um.« Wenn Rhoan uns so finden würde, war Talon tot.
    Er stand auf und schritt anmutig und voll kraftvoller Eleganz auf mich zu. Der Geruch seiner Lust fachte das bereits heftige Feuer in mir weiter an.Ich schluckte, aber es linderte nicht das trockene Brennen in meinem Hals. »Wie hast du mich gefunden?«
    Er lächelte arrogant. »Der Chip in deinem Arm dient nicht etwa zur Verhütung. Den haben wir bereits vor über einem Jahr gegen einen Peilsender ausgetauscht.«
    So hatte er Quinn und mich also in der Abteilung gefunden. Er hatte nicht, wie behauptet, meine Wohnung durchsucht. Er war nur ganz einfach dem Signal gefolgt. Wahrscheinlich hatte der Sender eine begrenzte Reichweite; ansonsten wäre er wohl in dem alten Haus auf dem Land aufgetaucht.
    Schweiß rann mir das Gesicht hinunter und brannte teuflisch in meinen Augen. Ich blinzelte, konnte aber trotzdem nicht besser sehen. Alles war verschwommen und rötlich verfärbt. Ich hoffte, dass es sich um Blut handelte, hatte jedoch das dumpfe Gefühl, dass es etwas deutlich Schlimmeres war. Anders als man offenbar in Hollywood annahm, verwandelten wir Werwölfe uns bei Vollmond selten in verzweifelte Killermaschinen. In den wenigen Fällen, in denen es doch passierte, hatte der Wolf den Ruf des Mondes zu lange ignoriert. Das Verlangen nach Sex verwandelte sich ab einem bestimmten Punkt in die tödliche Gier nach Blut.
    Wieso sollte Talon das wollen? Was hätte er davon?
    Er blieb stehen. Ich stieß mit meiner Faust nach ihm, doch ich kam nicht weit, weil die Handschellen in meine Handgelenke schnitten. Ich fauchte vor

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