Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin
seinem Körper floss. Ich wollte sehen, wie es sich auf dem edlen goldenen Teppich mit meinem mischte.
Entweder hörte er mich nicht oder er wollte mich nicht hören. Als er zu einem erneuten Schlag ausholte, wurde die Tür links von uns aufgebrochen und jemand riss Talon von mir weg. Ich schloss die Augen und heulte vor Wut und Verzweiflung.
Jemand packte mich und schüttelte mich heftig. »Riley? Ich bin es, Quinn. Du bist in Sicherheit. Es ist alles okay.«
Seine Stimme klang gedämpft und ging in dem Brüllen meiner Lust unter. Ich streckte die Hand aus und kratzte mit meinen Krallen über seine Wange. Der Geschmack von Blut hing in der Luft und verstärkte meine Gier. Ich wand mich, schob meine Finger in meinen Mund, saugte das Blut und die Haut unter meinen Fingernägeln ab. Es war so köstlich, dass mir das Wasser im Mund zusammenlief, obwohl es noch lange nicht ausreichte, um meinen Hunger zu stillen.
»Riley …« »Nimm ihr bloß nicht die Ketten ab«, warnte eine zweite Stimme leise. »Sie ist im Blutrausch und könnte uns beide töten, wenn du sie freilässt.« »Was zum Teufel sollen wir denn tun?« »Nicht wir, du.« Die zweite Stimme klang irgendwie vertraut, obwohl mir der Name durch den Nebel von Hitze und Lust nicht einfiel. »Du musst mit ihr schlafen, solange sie angebunden ist.« »Verdammt, sieh dir den Mist doch an …«
»Du hast keine andere Wahl. Wir konnten sie zu viert kaum unter Kontrolle halten, als wir versucht haben, ihre Wunden zu versorgen. Der Blutrausch macht sie dreimal so stark.«
Quinn antwortete nicht. Ich konnte ihn nicht sehen, konnte ihn nicht spüren. Ich wusste nicht, ob er immer noch in meiner Nähe war oder nicht. Ich warf mich mit meinem ganzen Gewicht gegen die Ketten und versuchte mich loszureißen. Glühende Hitze brannte in meinen Handgelenken und Fesseln, und meine Haut war ganz feucht. Feuchtigkeit, die besser roch als Sex. Doch ich kam nicht an sie heran, konnte sie nicht schmecken. Die Ketten waren nicht lang genug.
Er stieß die Luft aus, ein Seufzer, der irgendwie wütend klang. »Dann kümmere du dich um diesen Mistkerl, und sorge dafür, dass er nicht flüchten kann.«
Ich spürte, wie mein Gesicht gestreichelt wurde, drehte mich zur Seite und schnappte nach den Fingern, erwischte aber nichts als Luft.
»Mach ich«, sagte die zweite Stimme leise. »Ich fürchte nur, das ist nicht alles, was du tun musst.« »Was noch?«, fragte die Stimme leicht gereizt, fast wütend. »Sie braucht den Geschmack von Blut.« »Ich bin ein Vampir. Wenn sie mein Blut freiwillig mit mir teilt, wird sie selbst zum Vampir.« »Ich weiß, aber sie ist sowieso schon ein halber Vampir, also ist sie vielleicht vor dem Fluch gefeit.« »Dem Geschenk, nicht dem Fluch.«
Das klang sehr angespannt und diesmal deutlich verärgert.
»Egal, wir müssen diese Möglichkeit nutzen. Du kannst es überleben, ich nicht. Sieh dir ihre Zähne an.«
Es folgte eine Pause, dann: »Wolfszähne.« »Sie wird dich nicht einfach nur beißen, sie wird über dich herfallen. Ich bin vielleicht ein Wolf, aber ich würde einen solchen Biss nicht riskieren, vor allem weil es eine Weile dauern kann, bis ihr Durst gestillt ist. Sie würde sehr wahrscheinlich das Leben aus mir heraussaugen. Wir können auch kein medizinisches Team rufen, weil nur wenige Ärzte jemals einen Wolf im Blutrausch gesehen haben, ganz zu schweigen, dass sie wüssten, wie man ihn behandelt.«
Quinn holte noch einmal tief Luft und ließ sie langsam wieder entweichen. Es fühlte sich an wie ein Schlag. Ich schlug nach ihm, fletschte die Zähne und schnappte.
»Pass gut auf ihn auf, während ich das hier erledige.« »Sei vorsichtig.« »Ich bin kein Idiot.«
Die Tür wurde geschlossen, und es wurde ruhig. Der Geruch von Sandelholz hing in der Luft, Quinn war also noch in der Nähe. Ich wartete mit zitternden Muskeln, bereit zuzuschlagen. Ich hörte das Rascheln von Stoff. Dann wurde ein Reißverschluss heruntergezogen und Schuhe zur Seite geworfen. Ich bebte erwartungsvoll, Blutrausch und Mondfieber kämpften gegeneinander.
Er drückte seine Finger in meine feuchte Lust, die Mondhitze wurde stärker und überlagerte augenblicklich die rote Flut. Er liebkoste mich mit seinen Fingern, und die Lust ergriff voll und ganz Besitz von mir. Dann schob er zwei Finger in mich hinein und streichelte mich heftig. Ich zitterte, krümmte mich, bis ich das Gefühl hatte, dass mein Körper vor Begierde zum Bersten gespannt war. Schließlich
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