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Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Titel: Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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und kehrte dann auf die Tanzfläche zurück. Kellen war nirgends zu sehen, und das erleichterte mich ein bisschen. Er würde wahrscheinlich um meine Aufmerksamkeit buhlen, und obwohl ich ein Wolf war und das zu schätzen wusste, konnten Misha und ich diese Art der Aufmerksamkeit momentan nicht gebrauchen.
    Misha saß in der Nähe der Bar auf einem Stuhl und nippte an einem Bier. Ich ging zu ihm. »Ich habe nicht damit gerechnet, dich hier zu treffen«, sagte ich, küsste ihn auf die Wange und zwang mich, fröhlich zu klingen. »Was ist denn mit dem Rocker?«
    Er sah mir in die Augen, dann ließ er den Blick kurz an mir vorbeigleiten. Ich verstand die Warnung. Seine Verfolger waren in der Nähe. Ich musste die Initiative ergreifen.
    »Sie haben sich entschieden, modern zu werden«, erklärte er trocken. »Und wie du weißt, kann ich dieses Zeug nicht ausstehen.« »Ich auch nicht.« Ich ließ mich auf den Stuhl neben ihm fallen. »Willst du noch ein Bier?« »Klar.« Ich bestellte bei dem Barmann zwei Bier und sagte: »Schön, dich wiederzusehen.«
    Seine kalten Augen wirkten belustigt. Er hob die Hand und strich mit kühlen Fingern eine Strähne von meiner Wange. »Es ist schon eine Weile her«, sagte er leise. Am liebsten hätte ich den Kopf weggezogen, beherrschte mich aber. »Wie kommt es, dass du allein bist? Normalerweise dauert es doch keine fünf Minuten, und ein halbes Dutzend hübscher Blondinen hängt an dir.«
    Sein Lächeln war warm und echt. »Heute auch. Ich habe eine wichtige Verabredung mit ein paar hübschen Schwestern in dem grünen Zimmer in …« Er zögerte und blickte auf die Uhr, »… fünfundvierzig Minuten.«
    Das grüne Zimmer gehörte zu den Privaträumen, die das Blue Moon anbot, und ich hatte gehört, dass es der teuerste war. Angeblich gab es dort sogar ein Bad, vibrierende Stühle, das neueste »Luftbett« und für jene, die es gern härter mochten, eine Peitsche. »Und in der Zwischenzeit nutzt du den Raum nicht? Misha, du wirst alt.«
    Er grinste. »Ich sammle meine Kraft.« Er dankte dem Barmann, als er die Getränke brachte, dann fügte er hinzu: »Denn die beiden Schwestern sind sehr jung und überaus aktiv.« »So«, sagte ich leise und ließ meine Hand seinen Oberschenkel hinaufgleiten. »Kann ich denn gar nichts tun, damit du mich die nächste halbe Stunde mit in das Zimmer nimmst?«
    Er hob eine Braue. »Das letzte Mal, als wir uns hier begegnet sind, wolltest du nichts mehr mit mir zu tun haben.«
    Etwas Derartiges hatte ich nicht gesagt, wenn auch sicherlich gedacht. Doch da Misha meine Gedanken ebenso wenig lesen konnte wie ich seine, war diese Bemerkung ganz offensichtlich für unsere Verfolger bestimmt. Und wenn ich herausfinden wollte, was Misha wusste, musste ich sein Spiel zumindest für eine begrenzte Zeit mitspielen.
    »Ich habe dir damals erklärt, dass ich nur ungern warte. Nicht, wenn es ausreichend andere Angebote gibt.« »Wieso hast du deine Meinung geändert?«
    Ich zwang mich zu einem Lächeln und strich leicht mit den Fingern über seine Erektion. »Wie kommst du darauf, dass ich meine Meinung geändert habe? Vielleicht will ich mich nur ein bisschen an dir rächen. Damit du bereust, was du dir hast entgehen lassen.«
    »Oh, das habe ich schon«, erwiderte er trocken. »Ganz besonders in den letzten Minuten.« »Das heißt also, wir können ein bisschen spielen?« »Wenn du darauf bestehst …« »Ja.« »In einem solchen Fall muss ein sensibler, höflicher Wolf einfach nachgeben.«
    Er stand auf und bot mir seine Hand an. Ich nahm sie und griff mit der freien Hand mein Bier und glitt vom Stuhl. Er führte mich durch den dunklen Flur und öffnete die letzte Tür. In den Ecken flackerten Kerzen und warfen schwaches Licht auf die Wände. Diese waren in verschiedenen Grüntönen gehalten und erinnerten an einen Blätterwald. An der schwarzen Decke funkelten Hologrammsterne, die allerdings wenig Licht spendeten. Etwas, das wie eine Matte aus getrockneten Blättern aussah, lag an der Wand. Das war offensichtlich das Luftbett. Wenn ich mit irgendjemand anders als mit Misha hier gewesen wäre, hätte ich das als Erstes ausprobiert. Stattdessen ging ich zur Wanne, die die Größe eines kleinen Teichs hatte und glitt mit einem Seufzer in das dampfende, blubbernde Wasser.
    Misha verschloss die Tür, betätigte verschiedene Knöpfe auf der Sicherheitskonsole rechts daneben, stellte den Wecker und die psychische Abwehranlage ein.
    »So«, sagte ich und verstellte mich

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